Dietmar Haubfleisch: Schulfarm Insel Scharfenberg - Ein Beitrag zur Überwindung der traditionellen Schule in der Weimarer Republik. In: Schule ist mehr als Unterricht. Beispiele aus der Praxis ganztägiger Erziehung, hrsg. von Christian Kubina (=Materialien zur Schulentwicklung, 18), Wiesbaden 1992, S. 126-139; mit akt. Anmerkungsteil wieder: Marburg 1999: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1999/0010.html
Dietmar Haubfleisch
Die Schulfarm Insel Scharfenberg
Ein Beitrag zur Überwindung der traditionellen Schule in der Weimarer Republik [Anm. 1]
Abbildungen fehlen noch!
"Am Teich im Park des Wiesenburger Schlosses war es, wo der Plan
zu einer weltverbessernden Idealschule gefaßt wurde. In der
Schule sollte alles getrieben werden, denn nichts Menschliches ist
uns fremd. Da sollte neben der Wissenschaft besonders die Kunst
gepflegt werden, da sollten die Schüler Ställe ausmisten
lernen und den Laokon lesen, Stiefel besohlen und Cellokonzerte
geben [...]. Um dem Unternehmen einen festen finanziellen Grund zu
geben, muß unser [Lehrer] Blume [...] die dicke, in
weiße Kleider gehüllte Gräfin von Wiesenburg
heiraten ... Schüler und Lehrer! Vereinigt Euch zur
Idealschule! Das ist der Ruf, der erklingt vom Pfingstausflug des
Jahres 1918." [Anm. 2]
Diese pädagogische Utopie, die zugleich ein Protestschrei
gegen die überkommene 'alte Schule' des 19. Jahrhunderts war,
erträumte während eines Pfingstausfluges des Jahres
1918, also während des 1. Weltkrieges, eine Gruppe von
Schülern des im Berliner Wedding zwischen Mietskasernen
eingezwängt gelegenen Humboldt-Gymnasiums zusammen mit ihrem
Lehrer Wilhelm Blume (1884-1970). Es war eine der zahlreichen
Wanderungen, die Blume mit seinen Schülern ganz in der Manier
der um die Jahrhundertwende auftretenden Wandervogelbewegung an
Wochenenden und in den Ferien unternahm - auf denen er, der im
traditionellen Unterricht erleben mußte, wie hier auch den
lernbegeistertsten Schüler die Lust am Lernen verflog, die
Nöte und Sehnsüchte seiner Schüler
kennenlernte.
Einige Monate nach dem 'Wiesenburger Traum' war der 1. Weltkrieg
zuende und die Weimarer Republik wurde ausgerufen. Unter
maßgeblicher Beteiligung des Reformpädagogen Gustav
Wyneken erließ die preußische Regierung Aufrufe, in
denen die Schüler und Schülerinnen, Lehrer und
Lehrerinnen der höheren Schulen Preußens zur Einrichtung von demokratischen Mitbestimmungsorganen wie 'Schulgemeinde'
und 'Schülerrat' und damit zur aktiven Mitarbeit am Schulleben aufgefordert wurden. Dies machte Hoffnung auf eine
ernsthafte demokratische Neugestaltung des gesamten Schulwesens - eine Hoffnung, die sich jedoch als trügerisch erweisen
sollte.
Am Berliner Humboldt-Gymnasium änderte sich in unterrichtlicher Hinsicht wenig. Doch anders als an der Mehrzahl der anderen
höheren Schulen in Preußen wurden hier unter maßgeblicher Beteiligung von Blume und seinen Schülern, entgegen
dem Widerstand eines Großteils des Lehrerkollegiums die von
der Regierung angeregten Mitbestimmungsorgane geschaffen;
allerdings blieben diese bald bei Themen wie der
Pausenaufsichtskontrolle stecken. Um der Schulgemeinde ein
wirksameres Betätigungsfeld zu verschaffen, wurde auf Blumes
Initiative im nördlich von Berlin gelegenen Stolper Forst ein
Schulgemeindeheim eingerichtet, das losgelöst von der Schulverwaltung in vollverantwortlicher Selbstverwaltung allein der
Schulgemeinde unterstellt wurde. Hier konnten Humboldt-Schüler mit Blume und einigen Kollegen ihre Wochenenden und
Ferien verbringen. Blumes Plan, die Schule mit in den Wald zu
nehmen und so die positiven Erlebnisse und Erfahrungen der
Wochenend- und Ferientreffen auch für den Unterricht nutzbar
zu machen, scheiterte zunächst an der Berliner
Stadtverwaltung. Doch stellte ihm diese schließlich für
den Sommer 1921 eine der Stadt gehörende Villa auf der
städtischen, im Nordwesten Berlins im Tegeler See gelegen
Insel Scharfenberg zur Verfügung.
Das 'Sommerschulunternehmen', das Blume hier zusammen mit zwei
Kollegen und 22 Untersekundanern des Humboldt-Gymnasiums über
zwei Monate hinweg durchführte, wurde in unterrichtlicher,
sozialer wie in gesundheitlicher Hinsicht ein außerordentlicher Erfolg, der u.a. auch das Interesse und Lob des
preußischen Kultusministers Otto Boelitz erlangte.
Frustrationen im sich an den Versuch anschließenden Alltag
des Humboldt-Gymnasiums und einige andere Faktoren führten
dazu, daß sich Blume im Winter 1921/22 intensiv mit allen
bedeutenden Reformbestrebungen seiner Zeit auseinander setzte,
schwierige Verhandlungen mit Verwaltungsleuten und Politikern
führte und die aktuellen Reformvorstellungen innerhalb des
preußischen Kultusministeriums aus erster Hand recherierte.
Als Ergebnis dieser Aktivitäten reichte Blume
schließlich im Februar 1922 bei der Berliner Schulverwaltung
ein Gesuch zur Errichtung eines eigenständigen,
öffentlichen Schulversuches in Form einer 'höheren
Sammelschule' auf der Insel Scharfenberg ein, das von Vertretern
aller Parteien angenommen wurde.
Im Mai 1922 begann Blume mit einigen Kollegen, die er selbst
mit auswählen konnte, und zunächst 21 Schülern des
Humboldt-Gymnasiums und anderer, zumeist Berliner höheren
Schulen (s)einen öffentlichen Schulversuch (Jungeninternat)
auf der Insel Scharfenberg.
Im nachfolgenden Schuljahr 1923/24 stellte die Berliner Verwaltung
dem Schulversuch die gesamte Insel zur Verfügung. Man
erhöhte nun die Schülerzahl zunächst auf das Doppelte, in den folgenden Jahren schließlich auf eine
Höhe von 90-100 Schülern. Zudem nahm man ab 1923
außer den Schülern höherer Schulen Schüler
von Berliner Gemeindeschulen auf, wobei deren Anteil ab Mitte der
20er Jahre deutlich überwog. Außerdem begann man nun
mit dem Aufbau einer eigenen Landwirtschaft, die dem Schulversuch
seinen Namen 'Schulfarm Insel Scharfenberg' gab und die unter der
Leitung eines jungen Landwirts stand, der als Schüler an dem
eingangs genannten Pfingstausflug 1918 teilgenommen hatte.
Schließlich erhielt die Schulfarm durch den
persönlichen Einsatz des preußischen Staatssekretärs und vor- und nachmaligen Kultusminister Carl Heinrich
Becker im Laufe dieses Schuljahres die Genehmigung, die
Reifeprüfungen auf der Insel selbst abhalten zu
dürfen.
Daß Blume wie im Falle von C.H. Becker auf allen Ebenen der
Schulverwaltung und -politik auf einzelne, aber maßgebliche
Frauen und Männer stieß, die einer Schulreform im
allgemeinen und Schulversuchen wie dem auf Scharfenberg im
besonderen, außerordentlich aufgeschlossen und fördernd
gegenüber standen und die ihm bereitwillig den notwendigen
Gestaltungsfreiraum für seinen Schulversuch gaben, gehörte mit zu den entscheidenden Rahmenbedingungen, die den
Scharfenberger Schulversuch ermöglichten. Zu nennen wäre
hier neben Becker vor allem der aus Hamburg kommende Schulreformer
Wilhelm Paulsen, der Anfang der 20er Jahre als Oberstadtschulrat
an der Spitze der Berliner Schulverwaltung stand.
Blume, der von ehemaligen Kollegen und Schülern als ein
herausragender Pädagoge bezeichnet wird, dem sich kaum ein
Schüler, noch ein hospitierender Kollege oder sonstige
pädagogisch Interessierte, auch Schulpolitiker entziehen
konnten, und der neben kühner Spontaneität auch den
notwendigen 'langen Atem', neben einer ausgezeichneten
Menschenkenntnis auch ein ausgesprochen gutes Gespür für
politische Großwetterlagen besessen haben soll, wußte
die ihm gebotenen und von ihm gesuchten 'Nischen' zu nutzen; und
er verstand es vor allem, durch geschickte Präsentation
seiner von Beginn an erfolgreichen praktischen Reformarbeit eine
breite, linksorientierte, aber nicht parteipolitisch gebundene Unterstützung für seinen Schulversuch zu erhalten.
Trotz aller politischen und ideellen Unterstützung von
öffentlicher wie auch von privater Seite, blieb doch - in den
Inflationsjahren der Weimarer Republik - die finanzielle
Unterstützung des Schulversuches so minimal, daß die
werdende Schule in derartige finanzielle Nöte geriet,
daß kaum einer der Außenstehenden an ein längeres
Bestehen des Versuches glauben konnte. Daß das vorzeitige
Aus nicht zustande kam, war vor allem der Eigeninitiative aller
Beteiligten, vor allem der Lehrer, Schüler und Eltern, zu
verdanken - ab 1923 auch der eigenen Landwirtschaft, deren
Produktion (Kartoffel- und Getreideanbau, Viehwirtschaft mit
Milchproduktion u.a.) eine Teilautarkie ermöglichte, die die
Verpflegungskosten der Schulfarm deutlich minderte.
Mit Hilfe der praktischen Arbeit konnte man nicht nur die Inflationsjahre überleben; nur durch sie war es (auch in den
nachfolgenden Jahren) finanziell möglich, daß auf
Scharfenberg nicht nur Kinder wohlbegüterter Eltern, sondern
auch aus finanziell weniger gut gestellten Elternhäusern
(Kleinbürgertum, Arbeiterschaft) aufgenommen werden konnten:
denn auf diese Weise konnte man das von den Eltern zu zahlende
Verpflegungsgeld, das zudem sozial gestaffelt, d.h. von den Eltern
nach Selbsteinschätzung ihrer finanziellen Möglichkeiten
gezahlt wurde, gering halten.
Einige wenige Küchenfrauen sorgten für die Mahlzeiten
der Schulgemeinschaft. Alle anderen im täglichen Miteinander
anfallenden Arbeiten wurden von der Schulgemeinschaft selbst
erledigt. Einige dieser Arbeiten, wie der Fährdienst, der die
Fähre, die die Insel mit dem Festland verband, selbst und
eigenverantwortlich über den See stakte, wechselten unter den
Schülern in wöchentlichem Rhythmus.
Für andere
Arbeiten richtete sich die Gemeinschaft sog. 'Ämter' ein;
diese waren Dienste, die von den Schülern für einen in
der Regel halbjährigen Zeitraum ausgeübt wurden und in
die man von der Gemeinschaft gewählt wurde - unter ihnen
waren etwa das Amt des Lichtwarts, der die Beleuchtung in Ordnung
hielt, das Amt des Hauswarts, der das Hausinventar verwaltete,
sowie das des Postagenten, der die Postangelegenheiten erledigte
und dafür Prokura besaß. Wieder andere Arbeiten wurden
an den dafür reservierten Mittwochnachmittagen erledigt.
Außerdem hatte jeder Schüler im Prinzip an einem Nachmittag in der Woche für landwirtschaftliche Hilfsarbeiten zur
Verfügung zu stehen. 1925 schuf man feste Arbeitsgruppen:
eine Schlosser-, eine Maler-, eine Tischler-, eine Buchbinder-,
eine Gärtner- und eine Landwirtschaftsgruppe, außerdem
die Gruppe 'Allzeit bereit', der sich all die anschlossen, die in
der festen Gruppeneinteilung eine allzu starke Verengung sahen und
bereitwillig Arbeiten wie Brennholzaufbereitung, Kohletransport
und Müllabfuhr erledigten.
Die gesamte Schul- bzw. Lebensumgebung wurde von der Inselgemeinschaft, zum Teil im Rahmen dieser Arbeiten, selbst mitgestaltet. Beispielsweise wurden Tische und Bänke für den
Eßplatz im Freien selbst gebaut; die Innenräume der Gebäude wurden eigenhändig bunt gemalt, zum Teil mit
großflächigen Wandgemälden verziert; und als die
Schulgemeinschaft im Laufe der Jahre größer wurde und
neuer Gebäude bedurfte, wurden diese zumindest teilweise von
den Schülern mit geplant, errichtet und ausgestaltet.
Ab Mitte der 20er Jahre kam es zu Gruppenbildungen, die "dem Drang
nach Selbständigkeit und Selbstverwaltung entsprangen" [Anm.
3] und verwaltungsmäßig von der Gemeinschaft und deren
Organen relativ unabhängig waren. Dazu zählten neben der
Redaktion der Schülerzeitung 'Die Ernte' u.a. die
Schülerfeuerwehr, die man aus zwei Motiven heraus
gegründet hatte: erstens und in der Hauptsache aus dem aus
der Insellage resultierendem Zwang zur Selbsthilfe in Sachen Feuerschutz, und zweitens aus dem Bestreben heraus "mit der Nachbarschaft über den See engere Fühlung zu bekommen" [Anm.
4], wurde doch die Schülerfeuerwehr ein Zweig der Tegeler
Wehr, mit der sie übte und im Ernstfall im Einsatz war.
Von Beginn an war die praktische Arbeit nicht nur wirtschaftliche
Notwendigkeit. Vielmehr kamen ihr eine ganze Reihe von
pädagogischen Funktionen zu. So erwies sich das Prinzip der
'Ernsthaftigkeit', das "Überwinden kritischer Momente" [Anm.
5], die "Notwendigkeit, hier auf der verwunschenen Insel die
äußeren Bedingungen für das, was wir eigentlich
wollten, immer erst nachträglich zu schaffen [...] als die
heilsamste Schule der Selbstätigkeit" [Anm. 6]. Durch
"unmittelbar gewöhnende Praxis und nicht durch Reden [wurde
außerdem] der Sinn für Verantwortung geweckt" [Anm. 7],
wurde soziales Verhalten geübt und praktiziert [Anm. 8].
Unter sozialethischem und gesellschaftspolitischem Aspekt gesehen,
verlieh die Arbeit den materiell besser gestellten Schülern
das Bewußtsein, zur Unterstützung der finanziell
schlechter gestellten Schüler beizutragen - ohne daß
sich diese als Almosenempfänger fühlen mußten, da
sie ihren eigenen praktischen Arbeitsanteil einbringen konnten.
Und schließlich leistete die praktische Arbeit ein wichtiges
Gegengewicht gegen eine einseitige Intellektualisierung und war - quasi als Unterricht mit anderen Mitteln - ein wichtiger Beitrag
für die ganzheitliche, d.h. 'Kopf, Herz und Hand' umfassende
Bildung der Schüler. Mit der wirtschaftlichen Stabilisierung
der Schulfarm wurde der pädagogische Aspekt schließlich
"fast zum wichtigeren Faktor" [Anm. 9]; da jedoch die
wirtschaftliche Notwendigkeit zu keinem Zeitpunkt völlig
verloren ging, verkam sie nie zu einer "aufgepfropfte[n] pädagogische[n] Idee" [Anm. 10], zur "methodische[n] Spielerei" [Anm. 11].
All diese 'praktische Betätigung' war auf Scharfenberg nicht
- wie heute vielfach zu beobachten - etwas, das man
nachträglich in die Schule hinein holte, etwa im Sinne eines
Werkstätten- oder Gartenunterrichts bzw. der Durchführung entsprechender Projekte in der Schule, sondern ergab sich
konsequent und nahezu zwangsläufig aus dem Schulkonzept
selbst bzw. treffender gesagt: Sie ergab sich aus dem Lebenszusammenhang der Schule.
Die Scharfenberger Inselgemeinschaft lebte zusammen "auf der Basis
gleicher Berechtigung und Verantwortung" [Anm. 12]. Alle wirkten
an der Entscheidung über die die Gemeinschaft betreffenden
Fragen mit gleicher Stimme, d.h. ohne ein nach Lebensalter oder
Autorität gestaffeltes Zensus-Wahlrecht, mit. Das
entscheidende Forum der Gemeinschaft war die sog.
'Abendaussprache', die "einzige Institution des Ge- und Verbietens
[...] auf der Insel" [Anm. 13]. Hier fanden die Wahlen zu den oben
genannten 'Ämtern' statt, und hier konnte vor allem jedes
Mitglied jedes Thema einbringen und zur Diskussion und Abstimmung
bringen. Ein getroffener Beschluß war dann solange 'Gesetz',
bis ein neuer Mehrheitsbeschluß dies änderte. Neben
kleineren, alltäglichen Problemen wurden grundsätzliche
Themen diskutiert. Dazu gehörte auch eine offene, angstfrei
geführte Diskussion zu dem Thema 'Was gefällt den
Schülern nicht an den Lehrern, und was den Lehrern nicht an
den Schülern?' Wie weit die Selbstverwaltungsbefugnisse
gingen, zeigt sich wohl am besten in Grundsatzbeschlüssen wie
dem, daß die Schulgemeinschaft mit 2/3-Mehrheit darüber
entschied, ob ein neuer Schüler nach einer Probezeit volles
Mitglied der Gemeinschaft werden könne oder nicht - oder,
daß die Gemeinschaft das Recht besaß, mit 2/3-Mehrheit
den Ausschluß eines Schülers zu bewirken. Probezeit und
Ausschluß waren, wie Blume schrieb, "die schwerwiegendsten
Entschließungen, die der Abendaussprache obliegen, die
übrigen treffen, wenn sie falsch oder ungeschickt sind, auch
die Mitglieder selber [und können verändert oder
rückgängig gemacht werden]; die Umbesetzung eines Amtes,
die Umstellung der Gemeinschaftsarbeit sind alles interne Dinge;
diese aber greifen über den Inselbereich hinaus und
veranlassen den Kameraden, seine Laufbahn da draußen
fortzusetzen [...]." [Anm. 14] Doch sei, so Blume 1928 weiter, in
all den Entscheidungen, "nie ein Fehlbeschluß vorgekommen"
[Anm. 15]:
"Und selbst wenn es vorkäme, es geht nicht an, hier
Kompromisse zu schließen und wenn es ernster wird, doch
letzten Endes dem Lehrer die Entscheidung zu überlassen; eine
Selbstverwaltung, die man nur über Festtagsprogramme und
ähnliches beschließen läßt, wird zur
Parlamentsspielerei und verliert ihren staatsbürgerlichen
Erziehungssinn [...]: Nur durch volles Hineinstellen in die
Freiheit, nur durch Gewöhnung an sie und in ihr kann die
volle Reife in ihrer Anwendung erreicht werden!" [Anm. 16]
Das zweite Forum der Gemeinschaft war die nach Bedarf an Sonntagnachmittagen stattfindende 'Schulgemeinde', die um die Eltern erweiterte 'Abendaussprache'. Ihre Hauptaufgabe war die Regelung der
von der Zuständigkeit der 'Abendaussprache' ausgeschlossenen
Wirtschafts- und Finanzfragen. Zudem diente sie auch der Information und der Einbindung der Eltern in das Inselleben - und nicht
zufällig waren Schulgemeindesitzungen in der Regel von
kleineren oder größeren Feierlichkeiten,
Aufführungen, Aussstellungen, Sportveranstaltungen u.ä.
begleitet.
Die Schulfarm bot aber nicht nur in außerunterrichtlicher,
sondern auch in unterrichtlicher Hinsicht eine Alternative:
Sie gliederte sich in eine die 8.-10. Klassenstufe umfassende
Mittelstufe, in die Schüler von allen Typen der damaligen
höheren Schulen sowie ab 1923 auch von Berliner Volksschulen
(Aufbauschüler!) aufgenommen wurden. Die Oberstufe umfaßte die 11.-13. Klassenstufe, an deren Ende das Abitur
stand. Die Scharfenberger Schüler konnten zwischen allen vier
damals möglichen Abituriumsabschlüssen (Gymnasium, Re
algymnasium, Oberrealschule und Deutsche Oberschule) wählen.
Damit tat die Schulfarm einen Schritt hin zur Überwindung des
zersplitterten höheren Schulwesens; fügt man noch die
Aufbaustufe hinzu, so leistete Scharfenberg einen Beitrag zur
Überwindung des traditionellen hierarchischen Schulwesens.
Zeugnisse und Noten waren abgeschafft. Mit ihnen entfielen auch
die Versetzungen; entsprechend wurden in der Mittelstufe die Jahrgangs- und Klasseneinteilungen teilweise, in der Oberstufe ganz
aufgehoben. Lediglich zwischen Mittel- und Oberstufe behielt man
eine scharfe Trennung bei. Der Unterricht fand in der Regel in jeweils 3 Blockstunden am Vormittag statt. Ab Januar 1923 wurde ein
vertiefendes und konzentriertes Lernen fördernder sog.
'Wochenplan' eingeführt, nach dem in wöchentlichem
Wechsel abwechselnd kulturkundliche, mathematisch-naturwissenschaftliche oder sprachliche Schwerpunkte gesetzt wurden.
Auffallendstes unterrichtsorganisatorisches Merkmal des Mittelstufenunterrichts war der Gesamtunterricht, in dem die Fächer
Deutsch, Geschichte und Erdkunde fächerübergreifend
zusammengelegt waren. Hier wurden komplexere Themenbereiche
über einen längeren Zeitraum hinweg, z.Tl. mit diversen
Gruppen- und Einzelarbeitsformen, z.Tl. auch in Zusammenarbeit
mehrerer Lehrer, behandelt.
Auffallendstes unterrichtsorganisatorisches Merkmal der Oberstufe
war ein Kern-Kurs-System [Anm. 17].
Im Kernunterricht wurden mit 'allgemeinbildendem Schwerpunkt'
Sprachen, Mathematik, als Fortsetzung des Gesamtunterrichts der
Mittelstufe ein 'Kulturunterricht' sowie ein die
naturwissenschaftlichen Fächer zusammenfassender Naturunterricht gegeben.
Im Kursunterricht bekamen die Schüler die Möglichkeit,
sich auf ein ihnen besonders lieb gewordenes Gebiet zu konzentrieren, d.h. sich in zeitlich größerem Umfange zu
spezialisieren. Dabei konnten sich sich für einen
Fremdsprachen-, Mathematik-/Physik-, einen Biologie-/Chemie- oder
einem Deutschkundlichen Fächerblock entscheiden. Zentrale
pädagogische Begründung für diese Schwerpunktfindung war, daß auf diese Weise die individuellen Neigungen
und Fähigkeiten der Oberstufenschüler weitestgehend
gefördert und zur Entfaltung gebracht werden sollten:
"Eine Schule, die ihren Existenzberechtigungen nach ihr
außerunterrichtliches Leben auf Selbsttätigkeit und
Selbstverantwortung stellt, muß den Schülern auch im
Unterricht die Möglichkeiten gewähren, ihre Anlagen zu
prüfen und danach ihren Bildungsgang zu wählen." [Anm.
18]
Durch den Kern- und den Kursunterricht wurde eine interessante Balance von Allgemein- und Spezialbildung, von Gesamtüberblick
und Vertiefung geschaffen. Dabei standen Kern und Kurs nicht
getrennt nebeneinander, vielmehr wurde zwischen beiden ein
Zusammenspiel erreicht, durch den die im Kurs gewonnenen
Spezialkenntnisse im Kern in größere Gesamtzusammenhänge eingebunden wurden:
"Durch diese verschiedenen Kombinationen von Konzentration und
Spezialisierung bekommt doch mancher aus der Praxis heraus ein Bewußtsein dafür, daß es letzten Endes nicht so und
so viele Wissenschaften gibt, sondern so etwas wie eine
universitas litterarum, der man sich zu seinem bescheidenen Teil
am besten nähert von einem Zentrum aus, das man lieb hat, in
dem man deshalb wenigstens schon etwas kann, so daß sich die
übrigen Elemente zu einer Weltanschauung nach und nach,
längst nicht mehr alle in der Schulzeit ankristallisieren
können." [Anm. 19]
Die im Scharfenberger Unterricht, der wann immer die Witterung es
zuließ, im Freien stattfand, behandelten Themen, die "vom
Buch weg ins Leben" [Anm. 20] führen sollten, hatten ihren
Ausgangspunkt in der Regel in der näheren oder weiteren Lebensumgebung der Schüler. Dabei erwiesen sich die Insel und
der Tegeler See von Beginn an als ein für einen Schulversuch
'prädestinierter' Ort:
"Die Vorteile für die Wahl zeichnerischer Motive und den Geographieunterricht liegen auf der Hand; man sucht danach, den
Chemieunterricht organisch mit den landwirtschaftlichen Prozessen
zu verbinden; die üppige Vegetation, die [von dem Vorbesitzer
der Insel Dr. Karl Bolle durch Akklimatisierungen geschaffenen]
exotischen Bestände, urwaldartig überwucherte Sumpfgebiete, die Seeufer sind ein Eldorado für den Biologen [...];
Ovids Metamorphosen, unter wirklichen Bäumen gelesen, finden
unbedingt stimmungswilligere Hörer [...]! Aus dem Hausen auf
der Robinsoninsel mit ihren verschiedenen Landschaftsbestimmungen,
ihren vielfältigen Naturbeobachtungen, ihren
Selbstbetätigungsaufgaben springt eine Unmenge sonst
mühsam hervorgepumpter Erlebnisthemata hervor, an denen sich
die stilistische Gestaltungskraft der jüngeren weit
selbständiger entfalten kann als an den üblichen literarischen; und auch für die älteren Schüler bietet
die Insel ganz spezielle Aufgaben, die vom Buch weg ins Leben
führen: so hat ein physikalisch Interessierter die Frage
bearbeitet, wie sich am besten und billigsten auf die Insel
elektrisches Licht bringen lasse, wobei Messungen, Lotungen,
Berechnungen, Ratseinholung bei der Firma Siemens & Schuckert notwendig waren; mehr historisch Eingestellte sammeln Nachrichten
über den Vorbesitzer Dr. Bolle in der Umgegend und bei
Verwandten des Verstorbenen ['Oral History'!], um ein
Charakterbild des mit Legenden vielfach umsponnenen Sonderlings zu
gestalten [...]." [Anm. 21]
Zugleich boten die Insel und der See wie das reiche Scharfenberger
Gemeinschaftsleben eine Fülle von außerunterrichtlichen
Erfahrungs- und Handlungselementen, ein reiches, buntes
'Schulleben', das - wie die Quellen aufzeigen - der Gemeinschaft
als 'Gegenpol' zu einer gewissen, oben skizzierten
'Ernstsituation' offenbar auch sehr viel Spaß
einbrachte.
Häufig gingen außerunterrichtliches 'Schulleben' und
Unterricht bewußt ineinander über - nicht nur, wenn am
Mittagstisch eine im Unterricht behandelte Frage weiterdiskutiert
wurde: Überall wurde "dahin gestrebt, Unterricht und Leben
miteinander zu verbinden." [Anm. 22]
Die Schulfarm besaß eine große Bibliothek - in der
neben Büchern auch Zeitungen gehalten wurden, die das gesamte
politische Spektrum abdeckten -, wo jedermann zu jeder Zeit lesen
und damit lernen konnte.
Auf Scharfenberg wurde sportliches Hochleistungstrimmen bewußt abgelehnt - aber körperliche Bewegung wurde nicht
nur in der Gemeinschaftsarbeit großgeschrieben: Der Tag
begann mit einem Dauerlauf um die halbe Insel. Dem Unterricht
folgte eine mittägliche Sportpause. Am Nachmittag
gehörte im Sommer das Rudern und Baden, wie im Winter das
Schlittschuhlaufen zu den selbstverständlichen Aktivitäten auf der Insel - einen Sportunterricht aber gab es auf
Scharfenberg nicht.
Im Rahmen des Mathematikunterrichts baute ein Mathematiklehrer mit
seinen Schülern eine Wetterstation auf. Sich vom Unterricht
völlig verselbständigend, maßen in den nachfolgenden Jahren einzelne Jungen in ihrer Freizeit Temperatur,
Windgeschwindigkeit und Niederschläge. Und sie meldeten ihre
Ergebnisse regelmäßig dem Meteorologischen Institut in
Berlin. Dort war man von dem anhaltenden Eifer der Jungen so
angetan, daß Scharfenberg zu einer offiziellen AußenMeßstation dieses Instituts erklärt wurde.
Trotz ihrer Insellage war die Schulfarm als 'Stadtrandschule' doch
so nahe am Geschehen der Großstadt, daß deren
Möglichkeiten gezielt genutzt werden konnten. Die
unmittelbare Nachbarschaft der städtischen Gas- und
Wasserwerke sowie verschiedener großindustrieller Anlagen
sorgten für Anschaulichkeit im physikalischen und chemischen
Unterricht. Häufig fanden Theater- und Museumsbesuche statt;
diese wurden wie auch Studienfahrten und Exkursionen z. Tl. im
Unterricht vorbereitet, z.Tl. ergaben sich aus ihnen neue Unterrichtsthematiken.
Feiern und Feste, vor allem das alljährliche
identitätsstiftende 'Erntefest', waren zentraler Bestandteil
der Schulfarm. Oft gehörten zu ihnen Sportveranstaltungen,
Ausstellungen von Unterrichtsergebnissen u.a. Ein wichtiger Bestandteil war das Theaterspiel, das als ein besonders schönes
Beispiel für das Zusammenspiel von Unterricht und
außerunterrichtlicher Betätigung gelten kann: Im
Unterricht las man Stücke der Weltliteratur, oder schrieb
eigene kleine Werke; inner- und außerhalb des Unterrichts
wurden in demokratischen Entscheidungsprozessen daraus Stücke
ausgewählt, die man zur Aufführung bringen wollte. Bei
den Aufführungen nutzte man häufig die
Möglichkeiten der Insel als riesiger 'Freilichtbühne';
die Kostüme und Kulissen besorgte man in der Stadt oder schuf
sie sich in der Gemeinschaftsarbeit selbst.
Will man die Besonderheiten der Schulfarm in pädagogischer
Hinsicht zusammenfassen, so ist vor allem herauszustreichen,
daß auf Scharfenberg versucht wurde, das Zusammenleben von
Schülern und Lehrern wie auch den Unterricht (in einem sonst
weithin unbekanntem Maße!) als Einheit zu verstehen und
folgerichtig nach denselben Prinzipien zu gestalten. Dabei lassen
sich drei Begriffe als für die Schulfarm wesentlich
herausstellen:
- ganzheitliche Erziehung und Bildung (Kopf, Herz und Hand),
- Selbstverantwortlichkeit (Entfaltung der
Persönlichkeit),
- Erziehung zur Gemeinschaft (Entfaltung der Sozialität).
Vergleicht man den 'Wiesenburger Traum' des Jahres 1918, Blumes
Gründungsgesuch vom Februar 1922 sowie weitere frühe
Antragsbegründungen zum Ausbau des Scharfenberger Schulversuches, mit späteren, zum Teil publizierten Selbstdarstellungen desselben, so erkennt man leicht, wie Blume
zunächst, ausgehend von einer vagen und kühnen
pädagogischen Utopie, klare Rahmenvorstellungen für seinen geplanten und beginnenden Versuch einbrachte, wie sich daraus
ein in sich schlüssiges, einheitliches pädagogisches
Konzept entwickelte, das wiederum nichts Starres an sich hatte, so
daß auf Scharfenberg eine sich an wandelnden
Bedürfnissen und Erkenntnissen orientierende 'permanente
Reformarbeit' geleistet werden konnte.
Die Schulfarm war bald nach ihrer Gründung weit über
Deutschland hinaus bei allen mit erziehungs- und Bildungsfragen
betrauten Behörden und der gesamten pädagogisch
interessierten Öffentlichkeit bekannt und berühmt
geworden.
1933/34 jedoch machten die Nationalsozialisten diesem erfolgreichen demokratischen Schulversuch ein Ende, indem sie die Leitung
der Schulfarm einem fanatischen Nationalsozialisten
übertrugen. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde die
Schulfarm als demokratisch organisiertes Internat neu
eröffnet, doch kam - von einer kurzen Reformphase in den 60er
Jahren abgesehen [Anm. 23] - in struktureller wie vor allem auch
in personeller Hinsicht nie wieder eine Konstellation zustande,
nach der von der Schulfarm überregional bedeutsame Impulse
ausgegangen wären. Der Schulversuch der Weimarer Republik
aber mit seiner heute 'utopisch' anmutenden erfolgreich
realisierten Reformpraxis kann - was das Grundkonzept, pädagogische Einzelelemente wie auch die Prozesse, in und unter denen
sich der Versuch entwickelte, betrifft - der heutigen Schulreform
nach wie vor wichtige Anstöße und Anregungen geben.
Anmerkungen:
Anm. 1
Einen ersten Überblick zum Thema bieten bislang vor allem drei
Selbstdarstellungen der Schulfarm: BLUME, Wilhelm, Die Schulfarm
auf der städtischen Insel Scharfenberg bei Berlin, in:
Deutsche Schulversuche, hrsg. von Franz HILKER, Berlin 1924, S. 312-330.
- BLUME, Wilhelm, Die Schulfarm Insel Scharfenberg, in: Das
Berliner Schulwesen, hrsg. von Jens NYDAHL, Berlin 1928, S. 135-186 und
S. 568-569; kurzer Auszug wieder in: Die deutsche Jugendbewegung
1920 bis 1933. Die bündische Zeit, hrsg. von Werner KINDT
(=Dokumentation der Jugendbewegung, 3), Düsseldorf [u.a.] 1974, S. 1462-1466. - Und schließlich die wohl beeindruckendste Arbeit: Aus dem Leben der Schulfarm Insel
Scharfenberg. Bilder, Dokumente, Selbstzeugnisse von Eltern,
Lehrern, Schülern, redigiert von Wilhelm BLUME, in: Das
Werdende Zeitalter. Eine Monatsschrift für Erneuerung der
Erziehung, Jg. 7 (1928), S. 329-404. -
Zu den bekannteren Arbeiten über die Schulfarm gehören
die beiden folgenden, teilweise auf eigenen Erfahrungen basierenden Arbeiten: RICHTER, Wilhelm, Die Schulfarm Insel Scharfenberg - Wilhelm Blume, in: Ders., Berliner Schulgeschichte. Von den
mittelalterlichen Anfängen bis zum Ende der Weimarer
Republik. Unter Mitwirkung von Maina RICHTER hrsg. und bearb. von
Marion KLEWITZ und Hans Christoph BERG. Mit einer Zeittafel von
Gerd RADDE (=Historische und Pädagogische Studien, 13),
Berlin 1981, S. 135-148; in Teilen wieder in: 60 Jahre Schulfarm
Insel Scharfenberg 1922-1982. Jubiläums-Festschrift
anläßlich des 60-jährigen Bestehens der Schulfarm
Insel Scharfenberg (=Sonderheft der Fähre), Berlin 1982, S.
13-18; um den Schluß gekürzt wieder in: Steige hoch, du
roter Adler. Katalog zur Ausstellung im Heimatmuseum Reinickendorf
aus Anlaß der 750-Jahr-Feier Berlins vom 08.05. - 30.11.1987, hrsg. vom Bezirk Reinickendorf, Abt. Volksbildung.
Heimatmuseum, Berlin 1987, o.S. - HARTKOPF, Werner, Die
Gründung der Schulfarm Scharfenberg vor 50 Jahren. Ein
Stück Nord-Berliner Schulgeschichte, in: Pädagogische
Rundschau. Sonderheft 1976: Pädagogik in der Weimarer Zeit,
S. 67-94; wieder in: "Neue Erziehung" - "Neue Menschen". Ansätze zur Erziehungs- und Bildungsreform in Deutschland
zwischen Kaiserreich und Diktatur, hrsg. von Ulrich HERRMANN
(=Geschichte des Erziehungs- und Bildungswesens in Deutschland,
5), Weinheim [u.a.] 1987, S. 200-220. -
S. außerdem:
HAUBFLEISCH, Dietmar: Berliner Reformpädagogik in der Weimarer
Republik. Überblick, Forschungsergebnisse und -perspektiven, in: Die
Reform des Bildungswesens im Ost-West-Dialog. Geschichte, Aufgaben, Probleme, hrsg. von Hermann RÖHRS und Andreas PEHNKE (=Greifswalder Studien
zur Erziehungswissenschaft, 1), Frankfurt a.M. [u.a.] 1994, S. 117-132; unveränd. wieder in: Ebd., 2., erw. Aufl., Frankfurt [u.a.] 1998, S. 143-158; leicht akt. wieder: Marburg 1998: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1998/0013.html
-
HAUBFLEISCH, Dietmar: Schulfarm Insel Scharfenberg. Reformpädagogische
Versuchsschularbeit im Berlin der Weimarer Rpublik, in: "Die alte
Schule überwinden". Reformpädagogische Versuchsschulen zwischen
Kaiserreich und Nationalsozialismus, hrsg. von Ullrich AMLUNG, Dietmar
HAUBFLEISCH, Jörg-W. LINK und Hanno SCHMITT (=Sozialhistorische Untersuchungen zur Reformpädagogik und Erwachsenenbildung,
15), Frankfurt 1993, S. 65-88.
-
HAUBFLEISCH, Dietmar: 'Schülerarbeiten' als Quelle zur
Erschließung der reformpädagogischen Unterrichts- und Erziehungsrealität
der Schulfarm Insel Scharfenberg (Berlin) in der Weimarer Republik, in:
Towards a History of Everyday Educational Reality. Ed. by Marc DEPAEPE,
Max LIEDTKE and Frank SIMON (=Paedagogica Historica. International
Journal of the History of Education. New series, 31,1), Gent 1995, S. 151-180. - Wieder: Marburg 1999:
http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1999/0002/welcome.html
-
HAUBFLEISCH, Dietmar: Die Schulfarm Insel Scharfenberg in der NS-Zeit.
In: Weimarer Versuchs- und Reformschulen am Übergang zur NS-Zeit.
Beiträge zur schulgeschichtlichen Tagung vom 16. - 17. November 1993
im Hamburger Schulmuseum, hrsg. von Reiner LEHBERGER (=Hamburger Schriftenreihe
zur Schul- und Unterrichtsgeschichte, 6), Hamburg 1994, S. 84-96. - U.d.T.
'Die Schulfarm Insel Scharfenberg (Berlin) in der NS-Zeit' und im Anmerkungsteil
leicht verändert wieder: Marburg 1997: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1997/0007.html
-
HAUBFLEISCH, Dietmar: Die Schulfarm Insel Scharfenberg (Berlin) nach 1945.
In: Schulen der Reformpädagogik nach 1945. Beiträge zur dritten
schulgeschichtlichen Tagung vom 15. bis 16. November 1994 im Hamburger
Schulmuseum, hrsg. von Reiner LEHBERGER (=Hamburger Schriftenreihe zur
Schul- und Unterrichtsgeschichte, 7), Hamburg 1995, S. 57-93. - Im Anmerkungsteil
leicht verändert wieder: Marburg 1997: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1997/0008.html
-
HAUBFLEISCH, Dietmar: Schulfarm Insel Scharfenberg (Berlin) - oder:
Vom Nutzen der Geschichte, in: Zeitschrift für Erlebnispädagogik,
Jg. 16 (1996), Heft 2/3: Februar/März, S. 5-19; leicht veränd.
Neuausg., unter Weglassung der Abbildungen: Marburg 1996: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1996/0001.html
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Sowie vor allem: HAUBFLEISCH, Dietmar: Schulfarm Insel Scharfenberg. Mikroanalyse der reformpädagogischen Unterrichts- und Erziehungsrealität einer demokratischen Versuchsschule im Berlin der Weimarer Republik, Frankfurt [u.a.] 1999 [vgl. Kurzinfo].
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Und: Quellen zur Geschichte der Schulfarm Insel Scharfenberg (Berlin), hrsg. von Dietmar HAUBFLEISCH, Marburg 1999: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1999/0001/welcome.html
Anm. 2
Zit. nach: Wilhelm Blume zum 100. Geburtstag (=Neue Scharfenberg-Hefte, 6), Berlin 1984, S. 8.
Anm. 3
Aus dem Leben, S. 379.
Anm. 4
Aus dem Leben, S. 379.
Anm. 5
BLUME, Schulfarm (1924), S. 318.
Anm. 6
BLUME, Schulfarm (1924), S. 318.
Anm. 7
BLUME, Schulfarm (1924), S. 319.
Anm. 8
BLUME, Schulfarm (1924), S. 321.
Anm. 9
Aus dem Leben, S. 370.
Anm. 10
Aus dem Leben, S. 369.
Anm. 11
Aus dem Leben, S. 369.
Anm. 12
BLUME, Schulfarm (1924), S. 322.
Anm. 13
BLUME, Schulfarm (1924), S. 322.
Anm. 14
Aus dem Leben, S. 378.
Anm. 15
Aus dem Leben, S. 378.
Anm. 16
Aus dem Leben, S. 378f.
Anm. 17
S. dazu: KEIM, Wolfgang, Kursunterricht auf der Oberstufe von
Wilhelm Blumes Schulfarm Insel Scharfenberg (1985), in: Kursunterricht - Begründungen, Modelle, Erfahrungen, hrsg. von Wolfgang
KEIM (=Wege der Forschung, 504), Darmstadt 1987, S. 111-150.
Anm. 18
BLUME, Schulfarm (1924), S. 326.
Anm. 19
BLUME, Schulfarm (1924), S. 329.
Anm. 20
BLUME, Schulfarm (1924), S. 325.
Anm. 21
BLUME, Schulfarm (1924), S. 324f.
Anm. 22
BLUME, Schulfarm (1924), S. 324.
Anm. 23
Vgl. dazu vor allem: PEWESIN, Wolfgang, Die Etappen der
Scharfenberger Oberstufenreform 1952-1968. Eine Darstellung und
Dokumentation (=Neue Scharfenberg-Hefte, 10), Berlin 1985.