Haubfleisch, Dietmar: Berliner Reformpädagogik in der Weimarer Republik. Überblick, Forschungsergebnisse und -perspektiven. In: Die Reform des Bildungswesens im Ost-West-Dialog. Geschichte, Aufgaben, Probleme, hrsg. von Hermann Röhrs und Andreas Pehnke (=Greifswalder Studien zur Erziehungswissenschaft, 1), Frankfurt a.M. [u.a.] 1994, S. 117-132; unveränd. wieder in: Ebd., 2., erw. Aufl., Frankfurt [u.a.] 1998, S. 143-158; leicht akt. wieder: Marburg 1998: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1998/0013.html



Dietmar Haubfleisch

Berliner Reformpädagogik in der Weimarer Republik

Überblick, Forschungsergebnisse und -perspektiven


I.

Die beiden wichtigsten Publikationen über das Berliner Schulwesen der Weimarer Republik stellen der von Jens Nydahl (1883-1967) 1928 herausgegebene stattliche Band 'Das Berliner Schulwesen' [Anm. 1], in dem die Berliner Schulverwaltung unter der Leitung Nydahls als Stadtschulrat Rechenschaft ablegte über Sinn und Umfang ihrer Arbeit seit Schaffung Groß-Berlins im Jahre 1920, und das entsprechende Kapitel der 1981 publizierten 'Berliner Schulgeschichte' von Wilhelm Richter (1901-1978) [Anm. 2] dar. In beiden Arbeiten nehmen eine Reihe von Schulen eine besondere Stellung ein, die den Ruf Berlins als eines der wichtigsten, gleichwohl von der bildungshistorischen Forschung nur unzureichend erforschten Zentren der reformpädagogischen Landschaft der Weimarer Republik begründeten: Es handelt sich um die 'Sammelschulen', die 'Lebensgemeinschaftsschulen', den Neuköllner Schulenkomplex und die 'Schulfarm Insel Scharfenberg'.

(1) Die 'Sammelschulen' (auch als 'weltliche Schulen' bezeichnet) [Anm. 3] waren eine Gruppe von Volksschulen, die zunächst keinen anderen Unterschied zu den anderen Berliner Volksschulen aufwiesen, als den, daß bei ihnen der Religionsunterricht fehlte. Bald aber nahmen sie weitere Besonderheiten an, aufgrund derer sie (ohne einen Versuchsschulstatus zu haben) von den üblichen Volksschulen deutlich abwichen - und die ihre Zuordnung zur Gruppe der reformpädagogisch arbeitenden Schulen Berlins als gerechtfertigt erscheinen läßt [Anm. 4]:

"Die Elterschaft und Lehrerschaft wollte ernstlich eine neue Schule, eine neue Erziehung 'fort von der Lernschule, fort von der alten Autoritätserziehung - hin zur Arbeitsschule, Erziehungssschule, Lebensschule'. Dieser Wille zur Neugestaltung ist für diese Schulen charakteristisch geworden. Sie versuchen im Rahmen der bestehenden Bestimmungen, die eine mehr, die andere weniger, den Weg ins neue Land zu gehen. Die Schulen sind vielfach der Hort und die Stützpunkte der Schulreform geworden." [Anm. 5]

Die erste der Berliner Sammelschulen, die zugleich die erste in Preußen überhaupt war, wurde am 15.05.1920 in Berlin-Adlershof eröffnet. Noch im selben Jahr kamen sieben weitere Sammelschulen hinzu.

1921 betrug ihre Zahl 16, 1922 20, 1923 33, 1924 33, 1925 34, 1926 35, 1927 (November) 42, 1928 (Sommer) 49, 1929 51, von 1930 bis 1933 53. [Anm. 6]

Die Verteilung der Sammelschulen auf die verschiedenen Berliner Bezirke war mit einem geringen Vorkommen in bürgerlich geprägten und einer Anhäufung in überwiegend proletarischen Bezirken - vor allem in Neukölln, das innerhalb Berlins als ein Zentrum der Reformpädagogik angesehen werden kann [Anm. 7] - sehr heterogen. Im Laufe ihrer praktischen Arbeit erfuhren die Lebensgemeinschaftsschulen immer stärkere individuelle Ausprägungen, sodaß sie auch unter inhaltlichem Gesichtspunkt alles andere als eine allzu homogene Gruppe betrachtet werden können.

(2) Die 'Lebensgemeinschaftsschulen' [Anm. 8] - bei denen es sich laut Jakob Robert Schmid um "den größten, kühnsten und am grundsätzlichsten fundierten Versuch 'antiautoritärer' Erziehung handelte, den die Geschichte der Pädagogik überhaupt kennt" [Anm. 9] - waren Volksschulen, die als Versuchsvolksschulen in Lehrplan und Unterrichtsmethode stark von den übrigen Volksschulen abweichen durften. Im März 1923 wurden sie vom preußischen Kultusminister Otto Boelitz (1876-1951) "nach zweijährigen, oft geradezu dramatischen Auseinandersetzungen" [Anm. 10] unter der maßgeblichen Initiative des Berliner Oberstadtschulrats Wilhelm Paulsen (1875-1943) in enger Anlehnung an Hamburger Vorbilder [Anm. 11] genehmigt [Anm. 12]. Noch im selben Jahr entstanden zehn Lebensgemeinschaftsschulen; es waren dies die 20. und 21. Schule in Spandau, die 31., 32. und 45. in Neukölln, die 8. Schule in Oberschöneweide, die 34., 35. und 37. Schule in Lichtenberg sowie die 11. Schule in Niederschönhausen im Bezirk Pankow [Anm. 13]. 1930 bekam auch die 308. Volksschule ihre (bereits 1923 beantragte) Genehmigung als Lebensgemeinschaftsschule zugesprochen [Anm. 14].

Es waren bis auf eine einzige Ausnahme Sammelschulen, die sich erfolgreich um ihre Anerkennung als Lebensgemeinschaftsschule bemühten:

"Die einzige Lebensgemeinschaftsschule, die nicht aus einer sogenannten 'weltlichen' Schule entstanden ist, ist die Schule in Niederschönhausen. Doch auch sie kann den Sammelschulen zugerechnet werden, da bei ihrer Entstehung, wie jetzt noch der Charakter der Sammelschule insofern vorhanden ist, als der größte Teil der Kinder vom Religionsunterricht befreit ist." [Anm. 15]

Wie auch die Sammelschulen, so bildete jede der Berliner Lebensgemeinschaftsschulen "im Laufe der Zeit einen besonderen Charakter aus [...], je nach den Eltern und Schülern und Lehrern, je nach den Mitteln, mit denen sie zu arbeiten hat[te]." [Anm. 16]

Zu den essentiellen, gemeinsamen Grundgedanken aller Lebensgemeinschaftsschulen, die Wilhelm Paulsen z.B. in seinen 'Leitsätzen zum inneren und äußeren Aufbau unseres Schulwesens' zum Ausdruck brachte, gehörte, daß sie 'nicht Unterrichts- und Erziehungsanstalt', sondern 'Lebensstätten der Jugend' sein sollten. In produktiver materieller und geistiger Arbeit sollten hier alle Begabungen und Neigungen der Schüler gefördert, alle 'schöpferischen Kräfte im Kinde' gelöst werden. Die Schulen sollten lebensnah und lebensoffen sein, vom 'Geist der Selbstverwaltung' durchdrungen, dabei nicht parteipolitisch erziehen und frei von jedem Zwang des Bekenntnisses sein. Die Schüler sollten zu autonomen Persönlichkeiten, mit Kraft zur Reflexion und Selbstbestimmung und mit der Fähigkeit zu solidarischem, fairen und zivilen Zusammenleben heranreifen [Anm. 17].

(3) Der von Fritz Karsen (1885-1951) geleitete Neuköllner Schulenkomplex [Anm. 18] stellt die von der internationalen reformpädagogischen Szene der 20er und frühen 30er Jahre am meisten beachtete Reformschule Berlins dar. Ihre Erforschung ist dank der vorzüglichen Forschungsarbeiten von Gerd Radde sehr weit fortgeschritten [Anm. 19].

Ausgangspunkt für die Entstehung dieses Reformprojektes war das Neuköllner Kaiser-Friedrich- Realgymnasium, dessen Leitung Karsen im Herbst 1921 übernommen hatte und das 1929/30 den Namen 'Karl-Marx-Schule' (der dann faktisch für den gesamten Schulenkomplex verwandt wurde) erhielt. Dem Kaiser-Friedrich-Realgymnasium wurde 1922 eine Aufbauschule angeschlossen, die Volksschulkindern die Möglichkeit bot, zum Abitur zu gelangen und die als der eigentliche Ausgangspunkt für Karsens Reformarbeit anzusehen ist. Im Herbst 1927 kam durch Angliederung der 53./54. Neuköllner Volkschule eine 'eigene' Volksschule hinzu [Anm. 20]; und Ostern 1927 wurde eine Deutsche Oberschule eingeliedert. Ergänzt wurde das Ganze ab 1923 durch Arbeiter-Abiturientenkurse, in denen ehemalige Volksschüler Gelegenheit erhielten, auf dem 'zweiten Bildungswege' in drei Jahren die Hochschulreife zu erlangen, sowie ab 1930 durch ein Versuchsseminar für Studienreferendare.

Nach jahrelanger praktischer Reformarbeit legte Karsen 1928 einen großangelegten Entwurf vor, der seinen Schulenkomplex, der faktisch eine Art additiver Gesamtschule darstellte, in eine integrative Gesamtschule umzugestalten, die in einem Schulneubau am Neuköllner Dammweg realisiert werden sollte; dieser Plan wurde jedoch aufgrund der Weltwirtschaftskrise am Ende der Weimarer Republik nicht realisiert [Anm. 21].

(4) Die 'Schulfarm Insel Scharfenberg' - auf der Insel Scharfenberg, mitten im Tegeler See, in herrlicher Wald- und Seenlandschaft im Nordwesten Berlins gelegen - wurde im Frühjahr 1922 auf Initiative des Pädagogen Wilhelm Blume (1884-1970), der bis 1934 ihr Leiter war, als ein städtisches Jungeninternat gegründet [Anm. 22]. Als eine Art 'höhere Sammelschule' nahm sie Schüler von allen Arten der damaligen höheren Schulen sowie als 'Aufbauschule' auch Absolventen von Volksschulen auf.

Ausgehend von zunächst vagen und kühnen pädagogischen Utopien entwickelte die Scharfenberger Lebensgemeinschaft unter diversen Bezugnahmen, z.B. auf die Jugendbewegung und - bislang weitgehend übersehen - auf die frühen Einheits-, Produktions- und Lebensschulvorstellungen des Bundes Entschiedener Schulreformer [Anm. 23], einen eigenständigen Schulversuch, der Originäres und Originelles in nahezu allen seinen Bestandteilen aufzuweisen hatte, und von dem "sicherlich behauptet werden darf, daß er in seiner Art seinesgleichen in Deutschland nicht aufzuweisen hat" [Anm. 24].

Als Besonderheiten der Schulfarm seien hier nur kurz genannt


II.

Über diese in ihrer Zeit weithin beachteten Zentren der Reformpädagogik im Berlin der Weimarer Republik hinaus benennen Nydahl wie auch Richter noch eine ganze Reihe weiterer schulischer reformpädagogischer Stätten [Anm. 27], so etwa - um nur einige wenige Beispiele herauszuheben - den Oberstufenversuch des Grunewaldgymnasiums und der Kantschule in Karlshorst [Anm. 28], die Charlottenburger Gemeinde-Waldschule und die Höhere Waldschule [Anm. 29].

Für all diese genannten Schulen können weitere, auf Nutzung aller erreichbarer Quellen basierende Detailuntersuchungen neue wichtige Erkenntnisse bringen; das gilt etwa hier - um ein Beispiel zu nennen - für Untersuchungen, die weniger die Programmatiken der Schulen in den Mittelpunkt ihres Interesses stellen, als vielmehr die Frage nach der Unterrichts- und Erziehungsrealität dieser Institutionen stellen [Anm. 30], und - um ein zweites Beispiel zu nennen - für detailliertere Untersuchungen nach der Zerschlagung dieser Reformschulen durch die Nationalsozialisten in den Jahren 1932-34 [Anm. 31].

Außerdem ist die Liste der bei Nydahl wie bei Richter ausführlicher behandelten, 'reformpädagogisch arbeitenden Schulen' in Berlin um weitere Schulen zu erweitern.

Dies gilt etwa für die 1. städtische Studienanstalt - deren Untersuchung ein Forschungsdesiderat nicht zuletzt auch zur Frage der Mädchenbildung im Berlin der Weimarer Republik darstellt: Es deutet sich an, daß diese höhere Mädchenschule, die seit 1921 bis zu ihrer Entlassung durch die Nationalsozialisten von Frau Berta Gerhardt (1879-19..[?]) [Anm. 32] als Direktorin geleitet wurde, neben der Karl-Marx-Schule und der Schulfarm Insel Scharfenberg als dritte bedeutende, von der bisherigen Forschung jedoch völlig übersehene, höhere Reformschule Berlins während der Weimarer Republik angesehen werden kann:

In einem Zeitungsartikel des Jahres 1924 stellte B. Gerhardt ihre damals 135 Schülerinnen umfassende Schule vor [Anm. 33]. Diesem Artikel ist u.a. zu entnehmen, daß die 1. städtische Studienanstalt ihren Schülerinnen die Möglichkeit zu einem gymnasialen und einem realgymnasialen Abschluß bot. Seit Ostern 1923 gehörte zu dem 'Schulorganismus' auch eine Aufbauschule, die nach dem Typus der Deutschen Oberschule gestaltet war, und mit der beabsichtigt war, "in enger Zusammenarbeit mit der Gemeindeschule [...] die intellektuell und charakterlich Gutbegabten, [die] in den Gemeindeschulen zu vielversprechender Entwicklung gelangten" zu sammeln und (in Berlin vergleichbar alleine mit der koedukativ betriebenen Schule Fritz Karsens und dem Jungeninternat Wilhelm Blumes) ihre Schülerinnen nach den Aufbaujahren in der Oberstufe mit den von den höheren Schulzweigen kommenden Schülerinnen zusammenzuführen. Auf der Oberstufe existierte ein Kern-Kurs-System, bei dem darauf geachtet wurde, daß es zum einen innerhalb der Kurse eine 'innere Bezogenheit der Dinge aufeinander' gab, und zum anderen der Gefahr der durch die Kurse möglichen Zersplitterung durch den Kernunterricht, der "in den Hauptfächern der betreffenden Schulgattung [...] alle zusammen [führte]" begegnete. Über den Erfolg ihrer Oberstufenarbeit berichtete Gerhardt, die "mit dieser Organisationsform bis jetzt gemachten Erfahrungen" seien "ganz außerordentlich ermutigend, der Ertrag der wissenschaftlichen Arbeit sehr gut." Bei der Wahl der Unterrichtsinhalte wurde besonders auf die "Verwendbarkeit im praktischen Leben" geachtet. Als Ziel nannte Gerhardt, daß die Schülerinnen "zu frohen, freien, tüchtigen Menschen heranwachsen", um "später mitgestaltend selbst an der Entwicklung teilnehmen zu können." Eine "sehr zentrale Stellung" nahm der Kunstunterricht mit einer Betonung auf 'freiem Gestalten' und 'schöpferischem Arbeiten' ein. Zum Thema Sport betonte Gerhardt, daß die "durch die rhythmische Gymnastik gegebenen Entwicklungsmöglichkeiten" sehr viel Freude bereiteten.

Um das außerunterrichtliche Leben in einem über den im städtischen Schulgebäude möglichen Rahmen hinaus fördern zu können, errichtete die Schule, zuerst im Bezirk Kreuzberg, seit 1925 in Eichkamp im Bezirk Charlottenburg eine 'Waldschule' [Anm. 34]. Lehrerinnen und Lehrer unternahmen zahlreiche große Klassenfahrten - so z.B. der zeitweise auch auf Scharfenberg unterrichtende Lehrer Ernst Sorge (1899-1946) in den Jahren 1923-1929 u.a. Fahrten in die Berchtesgadener Alpen mit Besteigung des Watzmann, in das Großglocknergebiet mit Besteigung des Großglockners und auf das Matterhorn [Anm. 35].


III.

Eine wichtige, geradezu zentrale Frage für die Einschätzung der 'Relevanz', des 'Erfolges', der 'Wirksamkeit' der 'Reformpädagogik' in der Weimarer Republik ist die Klärung der Frage, ob sich das Praktizieren von 'Reformpädagogik' auf einzelne in ihrem Geiste arbeitende Schulen beschränkte, oder ob solche Elemente in das 'Normalschulwesen' der Weimarer Republik hineinwirkten - und ob damit zumindest partiell das Ziel vieler Reformpädagogen, einzelne Schulversuche und Versuchsschulen könnten als "Keimzellen für die Umgestaltung unseres gesamten Schulwesens" [Anm. 36] fungieren, erreicht wurde.

Wilhelm Richter kam in seiner 'Berliner Schulgeschichte' im wesentlichen zu dem Schluß, daß im Berlin der Weimarer Republik "nur wenige sichtbare Schulreformen hervortraten, die wiederum 1933 ihr jähes Ende fanden" [Anm. 37]. Über diese hinaus aber habe die Reformpädagogik "das Berliner Schulwesen in erstaunlich geringem Maße" [Anm. 38] durchdrungen. Immerhin räumte Richter die Möglichkeit ein, daß manches an reformpädagogischer Arbeit "im Schulalltag [der Normalschulen] ohne historisch faßbare Überlieferung abgelaufen sein [könnte]" [Anm. 39].

Eine ganz andere Position als Richter vertrat Jens Nydahl. In einem 1928 gehaltenen Referat brachte er - wie auch in dem von ihm herausgegebenen Sammelband über das 'Berliner Schulwesen' - deutlich zum Ausdruck, wie sehr die Berliner Schulverwaltung ihre Arbeit unter reformpädagogische Zielsetzungen gestellt hatte:

"Wir sind eben in Berlin davon überzeugt, daß selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten es keine im besten Sinne werbende Ausgaben gibt, die notwendiger und wertvoller sind, als die Ausgaben für das Geschlecht, das die Geschicke unserer Stadt in der nächsten Generation zu bestimmen hat [...]. Wir stehen in der Zeit, da man sorgfältig auf das Keimen der Persönlichkeit im Kinde achtet und es als wertvollste Aufgabe des Erziehers ansieht, dieses Keimen und Wachsen nicht durch frühzeitiges Biegen und Binden zu beeinflussen, sondern fernzuhalten, was dieses Wachsen behindern, und alles heranzutragen, was es befördern könnte. Aufgabe einer Schulverwaltung ist es, der Lehrerschaft zu dieser Arbeit Mittel und Werkzeuge in die Hand zu geben. Ich darf behaupten, daß die Schulverwaltung Berlins ihre Aufgaben in diesem Sinne auffaßt." [Anm. 40]

Nydahl vertrat die These, daß in Berlin in den Lebensgemeinschaftsschulen "neben den Sammelschulen die Lösung der schöpferischen Kräfte im Kinde als ordnender Grundsatz aller Schularbeit vielleicht am klarsten zum Ausdruck [komme]" [Anm. 41]; darüber hinaus aber könne "auch freudig zugegeben werden [...], daß auch in den anderen Schulen in steigendem Maße sich der Unterricht auf die schöpferische Arbeit der Hand und des Geistes einzustellen beginnt" [Anm. 42].

Bruno Schonig, der mit einer Projektgruppe 'Berliner Lehrerlebensläufe' seit Jahren lebens- und berufsgeschichtliche Erinnerungen alter Berliner Lehrerinnen und Lehrer gesammelt und zum Teil publiziert hat [Anm. 43], unternahm in einem Aufsatz [Anm. 44] - in dem er die Positionen Nydahls und Richters gegenübergestellt [Anm. 45] - den Versuch, die in seiner Sammlung enthaltenen Erinnerungen von Lehrerinnen und Lehrern, die in der Weimarer Republik an Berliner Schulen unterrichtet hatten, daraufhin zu befragen, "ob in ihnen 'Reformpädagogisches' mitgeteilt wird" [Anm. 46], "was in ihnen über einen reformpädagogisch motivierten und strukturierten Schul- und Unterrichtsalltag mitgeteilt wird" [Anm. 47], d.h., ob "sich diese Lehrerinnen und Lehrer, die in der Weimarer Republik meist an Berliner Grund- und Volksschulen (nur in seltenen Fällen an Real- oder Gymnasialschulen) unterrichtet haben, an Erziehungsziele, Unterrichtshandlungen und Unterrichtshaltungen [erinnern], die ihre Begründung in reformpädagogischen Konzepten finden" [Anm. 48]. Nach Analyse der ausgewählten Erinnerungen kam Schonig bei aller Vorsicht, die insbesondere aufgrund des Problems der mangelnden Repräsentativität der Erinnerungen sowie durch die "Subjektivität der sich erinnernden Lehrer und Lehrerinnen" [Anm. 49] geboten ist, zu dem Ergebnis:

"Aus dem Erinnerungsmaterial der alten Lehrerinnen und Lehrer wird deutlich, daß reformpädagogisches Handeln in der Berliner Normalschule durchaus praktiziert wurde, daß es aber nicht immer eindeutig als 'eine' Richtung der Reformpädagogik (Arbeitsunterricht, Gesamtuntericht, Erziehung vom Kinde aus u.a.) identifiziert werden kann." [Anm. 50]

Für andere Länder und Kommunen der Weimarer Republik wird die Frage nach dem Eindringen reformpädagogischer Elemente in das Normalschulwesen zunehmend bejaht: So kommt beispielsweise Reiner Lehberger nach kritischer Gesamteinschätzung der Reformarbeit der Hamburger Versuchsschulen zu dem Ergebnis, daß der "Weg dieser Schulen, kindgemäßes Lernen, Gemeinschaftspädagogik, soziale und demokratische Erziehungsarbeit mit den traditionellen schulischen Aufgaben zu verbinden, [...] ihnen eine hohe Akzeptanz in der Elternschaft erbrachte und darüber hinaus ihrer Arbeit einen nicht unerheblichen Einfluß auf zahlreiche andere Volksschulen im Regelschulwesen gesichert" [Anm. 51] hatte.

Hanno Schmitt hat 1993 in einem Aufsatz nicht nur eindrucksvoll die quantitative Zunahme reformpädagogischer Versuchsschulen im Laufe der Weimarer Republik aufgezeigt [Anm. 52], die auch für Berlin ihre Bestätigung findet [Anm. 53], sondern eben auch die Frage nach dem Eindringen der Reformpädagogik ins Normalschulwesen gestellt:

"Konnten die in der Schulpraxis arbeitenden Träger reformpädagogischer Ideen wenigstens ansatzweise eine Veränderung des Unterrichts in den Regelschulen herbeiführen? Oder: blieb der Alltag von Schule und Unterricht durch reformpädagogische Grundüberzeugungen relativ unbeeinflußt?" [Anm. 54]

Schmitt konzentriert seine Fragestellung auf Preußen und hier auf die höheren Schulen, die laut gängiger Meinung noch weitaus stärker als die Volksschulen der Zeit als 'Hort der Reaktion' gelten.

Zwischen 1920/21 und 1939/40 veranlaßte das preußische Kultusministerium bzw. das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung die höheren Schulen des Landes, hand- bzw. maschinenschriftliche Jahresberichte zu erstellen und an das zuständige Provinzialschulkollegium, an das Kultusministerium und an die Auskunftsstelle für Schulwesen abzuliefern [Anm. 55]. Mit den zahlreichen festgelegten statistischen Informationen (u.a. über alle personellen Veränderungen der Schulen) und den Berichten über individuelle, sich in einem Schuljahr zutragende inner- und außerunterrichtliche Ereignisse im Schulleben stellen die ungedruckten Jahresberichte "eine wahre Fundgrube für sozialwissenschaftliche Studien zum Bildungswesen" [Anm. 56] dar.

Für die Schuljahre 1921/22, 1922/23 und 1927/28 publizierte die staatliche Auskunftsstelle für Schulwesen in Berlin Auszüge der für diese Schuljahre eingegangenen hand- bzw. maschinenschriftlichen Jahresberichte [Anm. 57].

Schmitt zieht in seiner Arbeit (1993) die gedruckten Jahresberichte der höheren Schulen Preußens für das Schuljahr 1927/28 heran und untersucht sie - anhand von "reformpädagogischen Grundüberzeugungen wie Arbeitsschule, Gesamtunterricht, Gruppenunterricht, Epochenunterricht, Neigungskursen, Erziehung zur Selbsttätigkeit, Gemeinschaftserziehung, Reise- und Wanderpädagogik usw." [Anm. 58] - daraufhin, "was diese über eine eventuelle reformpädagogisch beeinflußte Praxis an den ['normalen'] höheren Lehranstalten Preußens auszusagen vermögen" [Anm. 59].

Bei aller Vorsicht der Interpretation [Anm. 60] kommt Schmitt am Ende seiner Untersuchung zu dem Ergebnis, daß es eine unerwartet hohe Zahl an höheren Schulen in Preußen gab, "deren Schulalltag in deutlich spürbarer Form durch reformpädagogische Theorie und Praxis geprägt war" [Anm. 61] - eine noch größere Zahl, an denen zumindest einige reformpädagogische Elemente zum tragen kamen [Anm. 62].

Um hier zu gesicherteren, noch eindeutigeren Aussagen gelangen zu können, die die These einer über Einzelschulen hinausreichenden und im Laufe der 20er und frühen 30er Jahre zunehmenden Verbreitung reformpädagogischer Ideen und Erfahrungen erhärten, sind Untersuchungen von Nöten, die alle erreichbaren Quellen zum Thema berücksichtigen. Den ungedruckten Jahresberichten, die in großer Zahl und weitestgehend unausgewertet im Archiv der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) in Berlin liegen, kann hierbei eine zentrale Rolle zukommen [Anm. 63].

Zu den zahlreichen Fragen, zu denen die ungedruckten Jahresberichte der höheren Schulen Preußens (möglicherweise) Antwort geben können, könnte etwa die wichtige Forschungsfrage nach Kontinuitäten und Brüchen in der (reform-) pädagogischen Praxis der Weimarer Republik und dem Nationalsozialismus gehören. Möglicherweise helfen (zumindest in Einzelfällen) die ungedruckten Jahresberichte etwa auch bei der Klärung der (ebenfalls zentralen) Forschungsfrage nach den Kommunikationsstrukturen, die bei der Verbreitung, dem Eindringen der Reformpädagogik ins Normalschulwesen von Relevanz waren:

In welcher Quantität und Qualität spielten beispielsweise Schüler- und Lehrerwechsel, Hospitationen, Vorträge und Tagungen, Publikationen - etwa reformpädagogische Zeitschriften wie z.B. das 'Werdende Zeitalter' [Anm. 64] - u.v.a.m. bei der 'Transportierung' reformpädgogogischer Ideen und Erfahrungen eine Rolle - wie sie sich für die zahlreichen Versuchsschulen der Weimarer Republik nachzeichnen lassen [Anm. 65].

Welchen Beitrag leisteten - gerade in Berlin, am Hauptort ihrer Aktivitäten - der Bund Entschiedener Schulreformer und das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht mit ihren zahllosen Veranstaltungen und Publikationen [Anm. 66] für die allgemeine Verbreitung reformpädagogischen Gedankengutes?

Welchen Einfluß übten dabei - mit Blick auf die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen und das Verhältnis einer 'Schulreform von unten' und einer 'Schulreform von oben' - "Anhänger der Reformpädagogik in der Schul- und Kultusverwaltung" [Anm. 67], wie z.B. der Berliner Oberstadtschulrat Wilhelm Paulsen oder der preußische Kultusminister Carl Heinrich Becker (1876-1933) [Anm. 68], aus?

Die letzte hier anzusprechende, auf die Frage nach der Verbreitung der Reformpädagogik in der Weimarer Republik zielende Forschungsfrage steht ebenfalls mit Wilhelm Paulsens Wirken für die Durchsetzung und Verbreiterung einer inneren und äußeren Schulreform in Verbindung: 1924 hatte Paulsen aus politischen Gründen von seinem 1921 angetretenen Amt als Berliner Oberstadtschulrat zurücktreten müssen. 1929 erhielt er einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Braunschweig, der mit dem Sonderauftrag verbunden gewesen war, einen Entwurf für den Ausbau des braunschweigischen Landesschulwesens auszuarbeiten. Paulsen publizierte die theoretische Begründung dieses Reformplanes [Anm. 69], doch verhinderte der frühe politische Einfluß der Nationalsozialisten in Braunschweig eine praktische Durchführung dieser Pläne. Welche weiteren Quellen, die genauere Aufschlüsse über Pläne zur weiteren Verbreitung reformpädagogischer Ideen und Erfahrungen in Preußen und speziell in Berlin zu Anfang der 30er Jahre ermöglichen könnten, lassen sich zu Ereignissen erschließen, die Paulsen Anfang 1932 in seinem Anfang 1933 schienenen Band über die 'Lösung der heutigen Bildungskrise', teils noch hoffnungsvoll, jedoch mit deutlich skeptischen Zügen, andeutete?

"Es ist das große Verdienst des Geschäftsführenden Ausschusses des Preußischen Lehrervereins, den nun drohenden Entwicklungsbruch der Pläne zu verhüten. In umfangreicher und gründlicher Arbeit, unter Mitwirkung entscheidender Gruppen der Lehrerschaft, wurde ein Grundsatz-Entwurf herausgearbeitet, den ich im 'Neuaufbau unseres Schulwesens' [...] im Auftrage des geschäftsführenden Ausschusses veröffentlichte [Anm. 70]. Von der Vertreterversammlung des Preußischen Lehrervereins in Koblenz 1931 wurde er einmütig gebilligt. Nunmehr kam es darauf an, dieses Programm in irgendeinem Stadt- oder Landschulbezirk praktisch zu erproben. Die städtische Schulverwaltung in Berlin erkannte die große Tragweite der Koblenzer Beschlüsse für die nächste Entwicklung des preußisch-deutschen Schulwesens. Unter Leitung des heutigen Stadtschulrats J. Nydahl wurde der von mir vorgelegte Entwurf unter Anpassung an die in Berlin bereits eingeleitete Reform der Oberklassen durchgearbeitet und in der städtischen Schuldeputation von sämtlichen politischen Parteien fast einstimmig angenommen. Der daraus entwickelte Antrag liegt nunmehr der Bestätigung durch den Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung vor. In der nachfolgenden Schrift ist er seinem Hauptinhalte nach wiedergegeben. Hoffentlich vernichten politische Wirrungen nicht abermals alle Mühen. Dennoch - die Gedanken bleiben unzerstörbar [...]." [Anm. 71]

Angesichts einer gegenwärtig häufig festzustellenden allzu unkritischen Rezeption der historischen Reformpädagogik muß "der Vorstellung begegnet werden, man könne ohne Berücksichtigung des Wandels gesellschaftlicher Rahmenverhältnisse, veränderter Lebenswelten und Denkweisen usw. reformpädagogische Versatzstücke unkritisch, aus ihrem historischen Zusammenhang gerissen und gewissermaßen als Allheilmittel gegen heutige Schulprobleme fruchtbar machen: Für eine kreative Weiterentwicklung von Ideen und praktischen Erfahrungen der Reformpädagogik ist eine genaue historisch-kritische Analyse der Reformpädagogik unverzichtbar." [Anm. 72] Unter Anwendung solcher Analysen aber kann eine aktive Auseinandersetzung mit der historischen Reformpädagogik wichtige Anregungen für die aktuelle und künftige Schulreform geben.

Ließe sich beispielsweise anhand des 'Fallbeispiels' der 'Berliner Reformpädagogik in der Weimarer Republik' Hellmut Beckers These vom 'Sickereffekt' [Anm. 73] bestätigen, nach dem wesentliche Teile von Reformen in langsamen Prozessen in die Praxis der Normalschulen 'einsickern', so könnte diese Erkenntnis den an gegenwärtiger Schulreformarbeit Beteiligten helfen, zwischenzeitliche Rückschläge 'einzustecken' und Mut machen, einen 'langen Atem' zu bewahren [Anm. 74].


Anmerkungen:

Anm. 1
Das Berliner Schulwesen. Hrsg. von Jens NYDAHL. Bearb. unter Mitwirkung Berliner Schulmänner von Erwin KALISCHER. Berlin 1928.

Anm. 2
RICHTER, Wilhelm: Berliner Schulgeschichte. Von den mittelalterlichen Anfängen bis zum Ende der Weimarer Republik. Unter Mitwirkung von Maina RICHTER hrsg. und bearb. von Marion KLEWITZ und Hans Christoph BERG. Mit einer Zeittafel von Gerd RADDE (=Historische und Pädagogische Studien, 13). Berlin 1981, bes. S. 94-148 (=Kap. 5): 'Das Berliner Schulwesen in der Weimarer Zeit'.

Anm. 3
Das Berliner Schulwesen, S. 46-52. - RICHTER: Berliner Schulgeschichte, bes. S. 126-128. - S. auch: EBERT, Nele: Zur Entwicklung der Volksschule in Berlin in den Jahren 1920-1933 unter besonderer Berücksichtigung der Weltlichen Schulen und Lebensgemeinschaftsschulen. Diss. Humboldt-Universität Berlin (masch.). Berlin 1990.

Anm. 4
Vgl.: Das Berliner Schulwesen, S. 48. - Die Frage, ob die weltlichen Schulen der Weimarer Republik zu den reformpädagogisch arbeitenden Schulen zugerechnet werden können, ist Forschungsdesiderat; es scheint, als ob diese Frage nach Regionen differenziert zu betrachten ist. - Positiv etwa beantwortet diese Frage für Braunschweig: SANDFUCHS, Uwe: Die weltlichen Schulen im Freistaat Braunschweig: Schulpolitischer Zankapfel und Zentren der Schulreform. In: 'Die Alte Schule überwinden'. Reformpädagogische Versuchsschulen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. Hrsg. von Ullrich AMLUNG, Dietmar HAUBFLEISCH, Jörg-W. LINK und Hanno SCHMITT (=Sozialhistorische Untersuchungen zur Reformpädagogik und Erwachsenenbildung, 15). Frankfurt 1993, S. 221-246. - Skeptischer dagegen sind für die weltlichen Schulen in Preußen und im Ruhrgebiet: BREYVOGEL, Wilfried / KAMP, Martin: Weltliche Schulen in Preußen und im Ruhrgebiet. Forschungsstand und statistische Grundlagen. In: 'Die Alte Schule überwinden'. Reformpädagogische Versuchsschulen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. Hrsg. von Ullrich AMLUNG, Dietmar HAUBFLEISCH, Jörg-W. LINK und Hanno SCHMITT (=Sozialhistorische Untersuchungen zur Reformpädagogik und Erwachsenenbildung, 15). Frankfurt 1993, S. 185-220, bes. S. 215f.

Anm. 5
Das Berliner Schulwesen, S. 49.

Anm. 6
Zusammenstellung der Sammelschulen aufgrund eigener Recherchen; vor allem anhand: Lehrerverzeichnis der Stadtgemeinde Berlin für das Jahr 1922 nebst Mitteilungen aus dem Berliner Schul- und Lehrervereinswesens. Hrsg. vom Lehrerverband Berlin, Jg. 76, Berlin 1922. - Lehrer-Verzeichnis Berlin. Hrsg. vom Lehrerverband Berlin, Berlin, Jg. 77 (1925); Jg. 78 (1927); Jg. 79 (1929); Jg. 80 (1931). - Ergänzung durch das Verzeichnis der Schulen in: Amtsbuch der Stadt Berlin 1928. Im Auftrage des Magistrats Berlin hrsg. vom Nachrichtenamt der Stadt Berlin. Berlin 1929, S. 387-429. - Die sich aus diesen Quellen ergebende Zusammenstellung wird für die Jahre 1926-1933 zahlenmäßig bestätigt durch Angaben aus: Erster Verwaltungsbericht der neuen Stadtgemeinde Berlin für die Zeit vom 1. Oktober 1920 bis 31. März 1924, Heft 5: Schul-, Kunst- und Bildungswesen. Berlin 1926. - Verwaltungsbericht der Stadt Berlin 1924-1927 (1. April 1924 bis 31. März 1928). Nach den Berichten der Verwaltungen hrsg. von dem Statistischen Amt der Stadt Berlin (Verwaltungsberichtsstelle), Heft 5: Schul-, Kunst- und Bildungswesen. Berlin 1929. - Verwaltungsbericht der Hauptschulverwaltung der Stadt Berlin und der Allgemeinen Hauptverwaltung Kunst- und Bildungswesen für die Zeit vom 1. April 1932 bis 31. März 1936 mit einem kurzen Rückblick seit 1928, Heft 5: Schul-, Kunst- und Bildungswesen. Berlin 1937. - Dazu: Das Berliner Schulwesen, S. 47. - Alle anderen Angaben (z.B.: Schulgeschichte in Berlin. Berlin (DDR) 1987, S. 114) sind als falsch zu bezeichnen.

Anm. 7
Vgl. zuletzt den Sammelband: Schulreform - Kontinuitäten und Brüche. Das Versuchsfeld Berlin-Neukölln. Hrsg. von Gerd RADDE, Werner KORTHAASE, Rudolf ROGLER und Udo GÖßWALD im Auftrag des Bezirksamts Neukölln, Abt. Volksbildung, Kunstamt. Bd. I: 1912 bis 1945. Opladen 1993.

Anm. 8
Das Berliner Schulwesen, S. 52-61. - RICHTER: Berliner Schulgeschichte, bes. S. 126-135. - S. auch: KARSEN, Fritz: Die Entstehung der Berliner Gemeinschaftsschulen. In: Die neuen Schulen in Deutschland. Hrsg. von Fritz KARSEN. Mit einem Vorwort von Wilhelm PAULSEN. Langensalza 1924, S. 160-181. - Außerdem die Zeitschrift: Lebensgemeinschaftsschule. Mitteilungsblatt der neuen Schulen in Deutschland. Hrsg. unter Mitwirkung von Wilhelm PAULSEN von Fritz KARSEN und [bis incl. Jg. 2 (1925), Heft 4] von Johannes HEIN, Jg. 1 (1924) - 3 (1926). - Vgl. auch verschiedene Arbeiten Gerd Raddes, zuletzt: RADDE, Gerd: Lebensstätten der Schüler - Neuköllner Lebensgemeinschaftsschulen als Beispiel der Berliner Schulreform. In: Schulreform - Kontinuitäten und Brüche. Das Versuchsfeld Berlin-Neukölln. Hrsg. von Gerd RADDE, Werner KORTHAASE, Rudolf ROGLER und Udo GÖßWALD im Auftrag des Bezirksamts Neukölln, Abt. Volksbildung, Kunstamt. Bd. I: 1912 bis 1945. Opladen 1993, S. 93-101; veränderte Fassung des Aufsatzes: RADDE, Gerd: Zur Reformpädagogik an den Lebensgemeinschaftsschulen in Berlin-Neukölln. In: Ein Plädoyer für unser reformpädagogisches Erbe. Protokollband der internationalen Reformpädagogik- Konferenz am 24. September 1991 an der Pädagogischen Hochschule Halle-Köthen. Hrsg. von Andreas PEHNKE. Neuwied [u.a.] 1992, S. 186-198. - RADDE, Gerd: Schulreform in Berlin am Beispiel der Lebensgemeinschaftsschulen. In: 'Die Alte Schule überwinden'. Reformpädagogische Versuchsschulen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. Hrsg. von Ullrich AMLUNG, Dietmar HAUBFLEISCH, Jörg-W. LINK und Hanno SCHMITT (=Sozialhistorische Untersuchungen zur Reformpädagogik und Erwachsenenbildung, 15). Frankfurt 1993, S. 89-106; leicht veränderte Fassung des Aufsatzes gleichen Titels in: Berlin und pädagogische Reformen. Brennpunkte der individuellen und historischen Entwicklung. Hrsg. von E. Kuno BELLER (=Wissenschaft und Stadt, 21). Berlin 1992, S. 83-101.

Anm. 9
SCHMID, Jakob Robert: Freiheitspädagogik. Schulreform und Schulrevolution in Deutschland. Reinbek 1973 [Originalausgabe u.d.T. 'Le maitre-camarade et la pédagogie libertaire'. Neuchâtel 1936], S. 7.

Anm. 10
Das Berliner Schulwesen, S. 53.

Anm. 11
Vgl. dazu etwa: RÖDLER, Klaus: Vergessene Alternativschulen. Geschichte und Praxis der Hamburger Gemeinschaftsschulen 1919-1933 (=Veröffentlichungen der Max-Träger-Stiftung, 5). Weinheim [u.a.] 1987. - Zuletzt: LEHBERGER, Reiner: Die Hamburger Versuchs- und Gemeinschaftsschulen in der Weimarer Republik. In: 'Die Alte Schule überwinden'. Reformpädagogische Versuchsschulen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. Hrsg. von Ullrich AMLUNG, Dietmar HAUBFLEISCH, Jörg-W. LINK und Hanno SCHMITT (=Sozialhistorische Untersuchungen zur Reformpädagogik und Erwachsenenbildung, 15). Frankfurt 1993, S. 32-64.

Anm. 12
Die amtliche Verfügung dazu vom 12.04.1923 abgedr. in: Das Berliner Schulwesen, S. 53. - Die 'Richtlinien' s.: PAULSEN, Wilhelm: Richtlinien und Grundsätze, nach denen die Versuchsschulen (Lebensgemeinschaftsschulen) einzurichten sind, [08.06.] 1923. Abgedr. in: Die neuen Schulen in Deutschland. Hrsg von Fritz KARSEN. Mit einem Vorwort von Wilhelm PAULSEN. Langensalza 1924; wieder in: PAULSEN, Wilhelm: Die Überwindung der Schule. Begründung und Darstellung der Gemeinschaftsschule. Leipzig 1926, S. 118-122; wieder in: Das Berliner Schulwesen, S. 53-55; wieder in: Die Deutsche Reformpädagogik. Hrsg. von Wilhelm FLITNER und Gerhard KUDRITZKI. Bd. II: Ausbau und Selbstkritik. 2. unveränd. Aufl. Stuttgart 1982, S. 92-94.

Anm. 13
S. z.B.: Das Berliner Schulwesen, S. 47f. und S. 58.

Anm. 14
S. z.B.: RICHTER: Berliner Schulgeschichte, S. 174. - Es ist bislang nicht eindeutig geklärt, warum die Genehmigung als Lebensgemeinschaftsschule so lange Jahre benötigte und dann ausgerechnet 1930 erteilt wurde. - Der Hinweis von RICHTER: Berliner Schulgeschichte, S. 174 (dem RADDE: Schulreform, S. 94, folgt), Ende der 20er Jahre sei die 53./54. Volksschule in Neukölln in den Kreis der Lebensgemeinschaftsschulen aufgenommen worden, während in Lichtenberg eine ihren Status zurückgegeben habe, bedarf einer - mir bislang nicht bekannten - quellenmäßigen Bestätigung.

Anm. 15
Das Berliner Schulwesen, S. 49f.

Anm. 16
Das Berliner Schulwesen, S. 58. - Über einzelne Lebensgemeinschaftsschulen vgl. etwa: RICHTER: Berliner Schulgeschichte, S. 128-132 (über die drei Neuköllner Lebensgemeinschaftsschulen), S. 132-135 (über die 2 Spandauer Lebensgemeinschaftschulen), S. 131f. (über die 308. Schule am Leopoldplatz).

Anm. 17
Vgl. u.a.: PAULSEN, Wilhelm: Leitsätze zum inneren und äußeren Aufbau unseres Schulwesens. In: Pädagogische Reform 44 (1920), Nr. 50 (vom 15.12.), S. 335f.; dieser Aufsatz wurde mehrfach wiederabgedr., z.B. in: KARSEN, Fritz: Die Entstehung der Berliner Gemeinschaftsschulen. In: Die neuen Schulen in Deutschland. Hrsg. von Fritz KARSEN. Mit einem Vorwort von Wilhelm PAULSEN. Langensalza 1924, S. 160-181, hier S. 162-164. - S. 335 des Erstabdrucks in der 'Pädagogischen Reform' findet sich faksimiliert abgedr. in: LEHBERGER: 'Schule als Lebensstätte', S. 44. - Wichtig ist in diesem Zusammenhang Paulsens theoretische Schrift: PAULSEN, Wilhelm: Die Überwindung der Schule. Begründung und Darstellung der Gemeinschaftsschule. Leipzig 1926.

Anm. 18
Vgl. z.B.: Das Berliner Schulwesen, S. 132-134, und: TAUT, Bruno: Die Anlage am Dammweg. In: Ebd., S. 518-522. - Sowie: RICHTER: Berliner Schulgeschichte, S. 140-148.

Anm. 19
RADDE, Gerd: Fritz Karsen. Ein Berliner Schulreformer der Weimarer Zeit (=Historische und pädagogische Studien, 4). Berlin 1973, bes. S. 62-204. - Neben zahlreichen weiteren Arbeiten zuletzt: RADDE, Gerd: Fritz Karsens Reformwerk in Berlin-Neukölln. In: Schulreform - Kontinuitäten und Brüche. Das Versuchsfeld Berlin-Neukölln. Hrsg. von Gerd RADDE, Werner KORTHAASE, Rudolf ROGLER und Udo GÖßWALD im Auftrag des Bezirksamts Neukölln, Abt. Volksbildung, Kunstamt. Bd. I: 1912 bis 1945. Opladen 1993, S. 175-187; veränderte Fassung von: RADDE, Gerd: Lebensweg und Werk des Reformpädagogen Fritz Karsen. In: Pädagogik 44 (1992), Heft 5, S. 44-48, leicht verändert auch in: Reformpädagogik konkret. Hrsg. von Rainer WINKEL (=PB-Bücher, 18). Hamburg 1993, S. 85-100.

Anm. 20
Vgl. z.B.: RADDE: Schulreform, S. 82.

Anm. 21
Vgl. z.B.: RADDE: Schulreform, S. 85.

Anm. 22
An gedruckten Quellen über die Schulfarm s. die wohl beeindruckendste Arbeit zum Thema: Aus dem Leben der Schulfarm Insel Scharfenberg. Bilder, Dokumente, Selbstzeugnisse von Eltern, Lehrern, Schülern. Redigiert von Wilhelm BLUME. In: Das Werdende Zeitalter. Eine Monatsschrift für Erneuerung der Erziehung 7 (1928), S. 329-404. - Außerdem: BLUME, Wilhelm: Die Schulfarm auf der städtischen Insel Scharfenberg bei Berlin. In: Deutsche Schulversuche. Hrsg. von Franz HILKER. Berlin 1924, S. 312-330. - Und: BLUME, Wilhelm: Die Schulfarm Insel Scharfenberg. In: Das Berliner Schulwesen. Hrsg. von Jens NYDAHL. Bearb. unter Mitwirkung Berliner Schulmänner von Erwin KALISCHER. Berlin 1928, S. 135-186 und S. 568-569; kurzer Auszug wieder in: Die deutsche Jugendbewegung 1920 bis 1933. Die bündische Zeit. Hrsg. von Werner KINDT (=Dokumentation der Jugendbewegung, 3). Düsseldorf [u.a.] 1974, S. 1462-1466. - RICHTER, Wilhelm: Die Schulfarm Insel Scharfenberg - Wilhelm Blume. In: DERS.: Berliner Schulgeschichte, S. 135-148; in Teilen wieder in: 60 Jahre Schulfarm Insel Scharfenberg 1922-1982. Jubiläums- Festschrift anläßlich des 60-jährigen Bestehens der Schulfarm Insel Scharfenberg (=Sonderheft der Fähre). Berlin 1982, S. 13-18; um den Schluß gekürzt wieder in: Steige hoch, du roter Adler. Katalog zur Ausstellung im Heimatmuseum Reinickendorf aus Anlaß der 750-Jahr-Feier Berlins vom 8. Mai - 30. November 1987. Hrsg. vom Bezirk Reinickendorf, Abt. Volksbildung. Heimatmuseum, Berlin 1987, o.S.

Anm. 23
S. hierzu vor allem: OESTREICH, Paul: Die elastische Einheitsschule. Lebens- und Produktionsschule. Vorträge, gehalten in der Pädagogischen Osterwoche 1921 des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht zu Berlin (=Die Lebensschule, 4). Berlin 1921. - Ein Kapitel über die Versuchsschulvorstellungen des Bundes Entschiedener Schulreformer wird sich in meiner Dissertation finden (s. Anm. 26).

Anm. 24
Das Berliner Schulwesen, S. 134f.

Anm. 25
KEIM, Wolfgang: Kursunterricht auf der Oberstufe von Wilhelm Blumes Schulfarm Insel Scharfenberg (1985), in: Kursunterricht - Begründungen, Modelle, Erfahrungen. Hrsg. von Wolfgang KEIM (=Wege der Forschung, 504). Darmstadt 1987, S. 111-150.

Anm. 26
Weitere Auskünfte über die Schulfarm wird meine am Institut für Erziehungswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg entstehende Dissertation 'Schulfarm Insel Scharfenberg. Mikroanalyse der reformpädagogischen Unterrichts- und Erziehungsrealität einer demokratischen Versuchsschule im Berlin der Weimarer Republik' geben, die auf umfangreichem meist ungedrucktem schriftlichen Quellenmaterial, auf Bildquellen wie auf Gesprächen mit ehemaligen Lehrenden und Schülern der Schulfarm basiert. - Vgl. u.a. auch: HAUBFLEISCH, Dietmar: Die Schulfarm Insel Scharfenberg - Ein Beitrag zur Überwindung der traditionellen Schule in der Weimarer Republik. In: Schule ist mehr als Unterricht. Beispiele aus der Praxis ganztägiger Erziehung. Hrsg. von Christian Kubina (=Materialien zur Schulentwicklung. Hrsg. vom Hessischen Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung, 18). Wiesbaden 1992, S. 126-139. - Und: HAUBFLEISCH, Dietmar: Schulfarm Insel Scharfenberg. Reformpädagogische Versuchsschularbeit im Berlin der Weimarer Republik. In: 'Die Alte Schule überwinden'. Reformpädagogische Versuchsschulen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. Hrsg. von Ullrich AMLUNG, Dietmar HAUBFLEISCH, Jörg-W. LINK und Hanno SCHMITT (=Sozialhistorische Untersuchungen zur Reformpädagogik und Erwachsenenbildung, 15). Frankfurt 1993, S. 65-88.

Anm. 27
Es sei hier nur kurz angemerkt, daß Nydahl wie auch Richter nicht übersehen und übergehen, daß sich 'die Reformpädagogik' in Berlin nicht auf den schulischen Bereich beschränkte, sondern gleichfalls pädgogische Bereiche der Sozialpädagogik, der Heil- und Sonderpädagogik, der Erwachsenenbildung u.v.a.m. umfaßte.

Anm. 28
Das Berliner Schulwesen, S. 128-132. - RICHTER: Berliner Schulgeschichte, S. 142.

Anm. 29
Zu den beiden Charlottenburger Waldschulen s.: Das Berliner Schulwesen, S. 316-338, und: RICHTER: Berliner Schulgeschichte, u.a. S. 92 und S. 115. - Im Landesarchiv Berlin: Rep. 200, Acc. 2822, Nr. 79, befindet sich ein Manuskript Richters zur 'Berliner Schulgeschichte' vom 10.06.1969 mit detaillierteren Informationen zu den beiden Charlottenburger Waldschulen. - Vgl. auch: 75 Jahre Wald- Oberschule. 1910-1985. Hrsg. von der Wald-Oberschule Berlin-Charlottenburg. Berlin 1985, und: 75 Jahre Waldschule, Berlin 1979.

Anm. 30
Vgl. zu diesem Anliegen etwa den Sammelband: 'Die Alte Schule überwinden'. Reformpädagogische Versuchsschulen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. Hrsg. von Ullrich AMLUNG, Dietmar HAUBFLEISCH, Jörg-W. LINK und Hanno SCHMITT (=Sozialhistorische Untersuchungen zur Reformpädagogik und Erwachsenenbildung, 15). Frankfurt 1993.

Anm. 31
Das gilt z.B. für die Frage nach der Endphase der Berliner Lebensgemeinschaftsschulen: So berichtet FECHNER, Paul: Unsere Schulbewegung. Berlin o.J. [1933] (Archiv G. Radde) und im Anschluß daran - ohne weitere Quellenhinweise - auch RICHTER: Berliner Schulgeschichte, S. 130 und zuletzt RADDE: Schulreform in Berlin, S. 100, aufgrund einer Reihe von Ereignissen, auch aufgrund teilweise erlahmender Initiative, habe das preußische Kultusministerium 1932/33 die Rücknahme des Versuchsschulstatus eingeleitet.

Anm. 32
Einige wenige biographische Informationen über B. Gerhardt finden sich in den jeweiligen Jahrgängen von 'Kunzes Kalender', vgl. z.B.: Philologen-Jahrbuch (Kunzes Kalender) für das höhere Schulwesen Preußens und einiger anderer deutscher Staaten, Jg. 31: Schuljahr 1924, 2. Teil, Breslau 1924. - Einige biographische Informationen über den 'aufrechten Gang' dieser vergessenen Pädagogin in der Zeit des Nationalsozialismus bietet: SCHWERSENZ, Jizchak: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin 1988, S. 152f.

Anm. 33
GERHARDT, Berta: Das Ziel meiner Anstalt [=1. Städtische Studienanstalt]. In: 8-Uhr-Abendblatt. National-Zeitung vom 15.02.1924, 2. Beiblatt. - Diesem Artikel entstammen die folgenden Zitate. - Vgl. zur 1. städtischen Studienanstalt auch: HILDEBRANDT, Paul: Fröhliche Schule. Die erste Berliner Studienanstalt. In: Vossische Zeitung vom 10.02.1924, Morgenausgabe.

Anm. 34
Gerda Scholz-Sorge [1923-1929 Schülerin an der 1. städtischen Studienanstalt und spätere Ehefrau von Ernst Sorge] briefl. an D.H. vom 08.07.1985. - Desgleichen: Erika Stölting [1925-1931 Schülerin an der 1. städtischen Studienanstalt] briefl. an D.H. vom 16.07.1988, vom 10.01.1989 und vom 05.02.1989.

Anm. 35
Gerda Scholz-Sorge briefl. an D.H. vom 08.07.1985.

Anm. 36
HILKER, Franz: Versuchsschulen und allgemeine Schulreform. In: Deutsche Schulversuche. Hrsg. von Franz HILKER. Berlin 1924, S. 448-463, hier S. 448.

Anm. 37
RICHTER: Berliner Schulgeschichte, S. 94.

Anm. 38
RICHTER: Berliner Schulgeschichte, S. 94.

Anm. 39
RICHTER: Berliner Schulgeschichte, S. 120.

Anm. 40
NYDAHL, Jens: Das Berliner Schulwesen. In: Die neuzeitliche deutsche Volksschule. Bericht über den Kongreß Berlin 1928. Hrsg. von der Kongreßleitung. Berlin 1928, S. 105-118, hier S. 118.

Anm. 41
NYDAHL: Das Berliner Schulwesen, S. 106.

Anm. 42
NYDAHL: Das Berliner Schulwesen, S. 106.

Anm. 43
S.: Berliner Lehrerinnenleben (1900-1982). Lebensgeschichtliche Erinnerungen von Elisabeth Bertelsmann, Charlotte Heske, Irene Prausnitz. Hrsg. und mit einem Nachwort von Bruno SCHONIG (=Lehrerlebensgeschichten 5; =Mitteilungen und Materialien der AG Pädagogisches Museum, 17/18). Berlin 1982. - Lehrerlebensgeschichten. Lehrerinnen und Lehrer aus Berlin und Leiden (Holland) erzählen, ges. und eingel. von Manuela du BOIS-REYMOND und Bruno SCHONIG. Weinheim [u.a.] 1982. - S. auch die von Schonig herausgegebene Reihe: Lehrerlebensgeschichten, 1.1980 ff. - Sowie: SCHONIG, Bruno: Krisenerfahrung und pädagogisches Engagement. Lebens- und berufsgeschichtliche Erfahrungen Berliner Lehrerinnen und Lehrer 1914-1961 (=Studien zur Bildungsreform, 19). Frankfurt [u.a.] 1994.

Anm. 44
SCHONIG, Bruno: Berliner Reformpädagogik in der Weimarer Republik. Personen - Konzeptionen - Unterrichtsansätze. In: Schule in Berlin. Gestern und heute. Hrsg. von Benno SCHMOLDT (=Wissenschaft und Stadt, 9). Berlin 1989, S. 31-53.

Anm. 45
SCHONIG: Berliner Reformpädagogik, S. 50.

Anm. 46
SCHONIG: Berliner Reformpädagogik, S. 31.

Anm. 47
SCHONIG: Berliner Reformpädagogik, S. 42.

Anm. 48
SCHONIG: Berliner Reformpädagogik, S. 31.

Anm. 49
SCHONIG: Berliner Reformpädagogik, S. 31. - EBD., S. 42: "Ich werde dabei weitgehend bei einer Präsentation und vorsichtigen Kommentierung dieser Erinnerungen stehenbleiben, denn eine weiter reichende Analyse lassen diese wenigen und persönlichen Zeugnisse nicht zu. Sie sind aber dazu geeignet, eine qualitativ andere Sichtweise reformpädagogischer Arbeit zu vermitteln, eine Sichtweise, die sich auf Kleinigkeiten, soziale Situationen, Beziehungen und Gefühle zwischen Lehrern und Schülern und Unterrichtsdetails bezieht, die weder in den Blick von Schulpolitikern und Bildungstheoretikern noch in den von pädagogischen Historikern geraten."

Anm. 50
SCHONIG: Berliner Reformpädagogik, S. 50.

Anm. 51
LEHBERGER: 'Schule als Lebensstätte', S. 54. - Und: LEHBERGER, Reiner: Einflüsse der Reformpädagogik auf das Hamburger Regelschulwesen in der Weimarer Republik. In: 'Der Traum der von der freien Schule'. Schule und Schulpolitik in der Weimarer Republik. Hrsg. von Hans-Peter de LORENT und Volker ULLRICH. Hamburg 1988, S. 118-134.

Anm. 52
SCHMITT, Hanno: Topographie der Reformschulen in der Weimarer Republik: Perspektiven ihrer Erforschung. In: 'Die Alte Schule überwinden'. Reformpädagogische Versuchsschulen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. Hrsg. von Ullrich AMLUNG, Dietmar HAUBFLEISCH, Jörg-W. LINK und Hanno SCHMITT (=Sozialhistorische Untersuchungen zur Reformpädagogik und Erwachsenenbildung, 15). Frankfurt 1993. S. 9-31, bes. S. 21.

Anm. 53
Vgl. oben.

Anm. 54
SCHMITT: Topographie, S. 11.

Anm. 55
Von Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1914/15 waren solche Jahresberichte in gedruckter Form zu erstellen. - Die die Jahresberichtserstellung und -gestaltung regelnden Erlasse finden sich überwiegend abgedr. in: Zentralblatt für die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preußen. Hrsg vom Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. Berlin. Jg. 1 (1859) - Jg. 76 (1934), anschließend in: Deutsche Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. Amtsblatt des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung und der Unterrichtsverwaltung der Länder. Berlin. Jg. 1 (1935) - Jg. 11 (1945).

Anm. 56
Diese auf die gedruckten Jahresberichte und Schulprogramme vor 1914/15 bezogene Feststellung von: SCHUBRING, Gert: Bibliographie der Schulprogramme in Mathematik und Naturwissenschaften (wissenschaftliche Abhandlungen) 1800- 1875. Bad Salzdetfurth 1986, S. VII, gilt gleichermaßen auch für die hier angesprochenen ungedruckten Jahresberichte.

Anm. 57
Jahresberichte der höheren Lehranstalten in Preußen. Schuljahr 1921/22. Bearb. von der Staatlichen Auskunftsstelle für Schulwesen. Leipzig 1924. - Jahresberichte der höheren Lehranstalten in Preußen. Schuljahr 1922/23. Bearb. von der Staatlichen Auskunftsstelle für Schulwesen. Leipzig 1925. - Jahresberichte der höheren Lehranstalten in Preußen. Schuljahr 1927/28. Bearb. von der Staatlichen Auskunftsstelle für Schulwesen. Berlin 1930.

Anm. 58
SCMMITT: Topographie, S. 16.

Anm. 59
SCHMITT: Topographie, S. 22.

Anm. 60
SCHMITT: Topographie, S. 22, weist bei seiner Untersuchung u.a. auch auf die - seine Ergebnisse in keiner Weise infragestellende - Problematik hin, daß die Textauswahl des von ihm ausgewerteten Jahresberichts vom Herausgeber "leider nicht näher begründet" wird, "der Herausgeber [...] ganz offensichtlich die für ihn subjektiv interessantesten Textpassagen veröffentlicht hat" - möglicherweise, so Schmitt, gerade "fast alle Reformansätze, über die die Schulen berichtet haben, in seine Textauswahl aufgenommen [haben könne], um dadurch ein möglichst positives Bild der höheren Lehranstalten Preußens [im Sinne der Reformpädagogik] zu zeichnen".

Anm. 61
SCHMITT: Topographie, S. 23; Beispiele: EBD., S. 23-25.

Anm. 62
SCHMITT: Topographie, S. 22.

Anm. 63
Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung / Bibliothek für bildungsgeschichtliche Forschung / Archiv: Sammlungen der ehemaligen Gutachterstelle: Jahresberichte. -
Vgl. zum (zuvor im Archiv des Pädagogischen Zentrums in Berlin lagernden) Quellenbestand: Berliner Archive. Hrsg. vom Landesarchiv Berlin und der Arbeitsgemeinschaft Berliner Archivare. 4. erw. Aufl. Berlin 1992, S. 106. - Berliner Schulgeschichte. Eine Umfrage zu Forschung und Materialien nach 1986. Hrsg. von Achim LESCHINSKY (=Mitteilungen und Materialien. Arbeitsgruppe Pädagogisches Museum e.V., 35). Berlin 1991, S. 107-110.

Anm. 64
Das Werdende Zeitalter. Hrsg. von Elisabeth Rotten [ab Jg. 5 (1926) gemeinsam mit Karl Wilker], [wechselnde Erscheinungsorte]. Jg. 1 (1922) - 11 (1932). - Das Werdende Zeitalter (Internationale Erziehungs-Rundschau). Register sämtlicher Aufsätze und Rezensionen einer reformpädagogischen Zeitschrift in der Weimarer Republik. Zusammengestellt und eingeleitet von Dietmar HAUBFLEISCH und Jörg-W. LINK (=Archivhilfe, 8), Oer-Erkenschwick 1994 ; Auszug der Einleitung (S. 5-16) wieder in: Mitteilungen & Materialien. Arbeitsgruppe Pädagogisches Museum e.V., Berlin, Heft Nr. 42/1994, S. 97-99; Einleitung in leicht korr. Fassung u.d.T.: 'Dietmar HAUBFLEISCH / Jörg-W. LINK: Einleitung zum Register der reformpädagogischen Zeitschrift 'Das Werdende Zeitalter' ('Internationale Erziehungs-Rundschau')' wieder: Marburg 1996: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1996/0012.html

Anm. 65
Vgl. dazu: Nationale und internationale Verbindungen der Versuchs- und Reformschulen in der Weimarer Republik. Beiträge zur schulgeschichtlichen Tagung vom 17.11.-18.11.1992 im Hamburger Schulmuseum, hrsg. von Reiner L EHBERGER (=Hamburger Schriftenreihe zur Schul- und Unterrichtsgeschichte, 5), Hamburg 1993; darin (S. 52-64) u.a.: HAUBFLEISCH, Dietmar: Die Schulfarm Insel Scharfenberg (Berlin) und ihre vielfältigen Vernetzungen mit Personen und Institutionen der Reformpädagogik der Weimarer Republik. Einige Beispiele und Funktionen; dieser Beitrag im Anmerkungsteil leicht verändert wieder: Marburg 1997: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1997/0006.html

Anm. 66
Den besten Überblick über die Aktivitäten des Bundes Entschiedener Schulreformer bietet nach wie vor: NEUNER, Ingrid: Der Bund entschiedener Schulreformer 1919- 1933. Programmatik und Realisation. Bad Heilbrunn 1980. - S. vor allem aber die Publikationen des Bundes, insbes. die Bundes-Zeitschrift: Die Neue Erziehung. Berlin bzw. [ab Jg. 12 (1930)] Jena. Jg. 1 (1919) - 15 (1933). - Über das Zentralinstitut s. bes.: BÖHME, Günther: Das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht und seine Leiter. Zur Pädagogik zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. Neuburgweiler [u.a.] 1971. - Sowie ergänzend: BÖHME, Günther: Franz Hilkers Tätigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Hessen. Frankfurt [u.a.] 1967. - S. vor allem aber die Publikationen des Zentralinstituts, insbes.: Pädagogisches Zentralblatt. Langensalza. Jg. 1 (1919/20) - 13 (1933); seit 1934: Deutsche Volkserziehung. Schriftenfolge für die deutsche Erziehung. Hrsg. vom Deutschen Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht. Jg. 1 (1934) - 5 (1938). - Und: Jahrbuch der Königlich-Preußischen Auskunftsstelle für Schulwesen. Jg. 1 (1913). Berlin 1914 [gilt als 1. Jahrbuch des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht]. - Jahrbuch des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht. Jg. 2 (1920). Berlin 1920; Jg. 3 (1921). Berlin 1922; Jg. 4 (1922). Berlin 1923. - Das Deutsche Schulwesen. Jahrbuch [...]. Mit Unterstützung des Reichsministeriums des Innern hrsg. vom Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht. 1925, Berlin 1926; 1927, Berlin 1928; 1928/29, Berlin 1930; 1929/30, Berlin 1931; 1930/32, Berlin 1933. - Deutsche Schulerziehung. Jahrbuch des Deutschen Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht. Hrsg. von Rudolf BENZE. 1940, Berlin 1940; 1941/42, Berlin 1943.

Anm. 67
SCHMITT: Topographie, S. 14.

Anm. 68
Vgl. zum Beispiel den Einfluß dieser beiden Bildungspolitiker auf die Entwicklung der Schulfarm Insel Scharfenberg bei: HAUBFLEISCH: Schulfarm Insel Scharfenberg. Reformpädagogische Versuchsschularbeit, S. 74-80.

Anm. 69
PAULSEN, Wilhelm: Das neue Schul- und Bildungsprogramm. Grundsätze und Richtlinien für den Ausbau des Schulwesens. Osterwieck am Harz 1930.

Anm. 70
PAULSEN, Wilhelm: Der Neuaufbau unseres Schulwesens. Im Auftrag des Geschäftsführenden Ausschusses des Preußischen Lehrervereins. Osterwieck am Harz 1931.

Anm. 71
PAULSEN, Wilhelm: Lösung der heutigen Bildungskrise. Stimmen aus der Öffentlichkeit. Aufbaupläne in Berlin. Berlin [u.a.] 1933, S. 4 (aus dem am 01.01.1932 von Paulsen geschriebenen Vorwortes des [vermutlich im Januar] 1933 publizierten Bandes).

Anm. 72
AMLUNG, Ullrich / HAUBFLEISCH, Dietmar / LINK, Jörg-W. LINK / SCHMITT, Hanno: Vorwort. In: 'Die Alte Schule überwinden'. Reformpädagogische Versuchsschulen zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus. Hrsg. von Ullrich AMLUNG, Dietmar HAUBFLEISCH, Jörg-W. LINK und Hanno SCHMITT (=Sozialhistorische Untersuchungen zur Reformpädagogik und Erwachsenenbildung, 15). Frankfurt 1993, S. 7f.; wieder: Marburg 1997: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1997/0002.html

Anm. 73
S.: BECKER, Hellmut: Bildung und Bildungspolitik. Über den Sickereffekt von Reformen. In: Zäsuren nach 1945. Essays zur Periodisierung der deutschen Nachkriegsgeschichte. Hrsg. von Martin BROSZAT (=Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 61). München 1990, S. 63-68, hier S. 66.

Anm. 74
Vgl. etwa: KLAFKI, Wolfgang: Thesen zur inneren Schulreform - am Beispiel der Gesamtschule. In: Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik. Zeitgemäße Allgemeinbildung und kritisch-konstruktive Didaktik. 3., erw. Aufl. Weinheim [u.a.] 1993, S. 305-322, hier S. 309.