Lebensqualität, Gehfähigkeit und Wohnsituation nach pertrochantärer Femurfraktur bei geriatrischen Patienten - Ein Vergleich zwischen extramedullärer und intramedullärer Osteosynthese aus dem AltersTraumaRegister DGU®
Hintergrund: In der Literatur findet sich kein etablierter Goldstandard für die Behandlung von pertrochantären Femurfrakturen bei geriatrischen Patienten. Die beiden gängigen Behandlungsoptionen sind die operative Versorgung mittels intramedullärer Nagelung oder mittels extramedullärer Osteosynthese...
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Beteiligte: | |
Format: | Dissertation |
Sprache: | Deutsch |
Veröffentlicht: |
Philipps-Universität Marburg
2022
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Schlagworte: | |
Online-Zugang: | PDF-Volltext |
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Zusammenfassung: | Hintergrund: In der Literatur findet sich kein etablierter Goldstandard für die Behandlung von pertrochantären Femurfrakturen bei geriatrischen Patienten. Die beiden gängigen Behandlungsoptionen sind die operative Versorgung mittels intramedullärer Nagelung oder mittels extramedullärer Osteosynthese, meist der dynamischen Hüftschraube. Ziel der Arbeit ist es, mögliche postoperative Unterschiede, insbesondere in Hinsicht auf die Lebensqualität, Gehfähigkeit, Wohnsituation sowie die Mortalität, herauszuarbeiten.
Methoden: In dieser retrospektiven Arbeit analysierten wir Daten von 24.919 Patienten, aus 99 Krankenhäusern, welche zwischen 2016 und 2019 behandelt und im ATZ-DGU dokumentiert wurden. Analysiert wurden mögliche Einflüsse von IMN und EMO auf die Gehfähigkeit, Lebensqualität, Wohnsituation, Mortalität und Revisionsrate. Um die Veränderung der Lebenssituation zu analysieren, wurde der Hauptwohnsitz 120 Tage nach Operation für Patienten, die vor der Fraktur noch im häuslichen Umfeld lebten, für beide Gruppen analysiert.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 10.995 Patienten eingeschlossen werden, von denen 10.436 Patienten mittels IMN und 369 Patienten mittels EMO versorgt wurden. 120 Tage postoperativ unterschied sich die Lebensqualität signifikant (p = 0,020) zu Gunsten der Behandlung mittels IMN. 26 % der Patienten der EMO-Gruppe, welche vor der Operation im häuslichen Umfeld lebten, mussten nach der Operation in einem Pflegeheim untergebracht werden, während dies für nur 18% der IMN-Gruppe galt (p < 0,001). Es wurde weder ein signifikanter Unterschied in der Mortalität noch ein signifikanter Unterschied der Gehfähigkeit 120 Tage postoperativ festgestellt. Insgesamt wurden IMN signifikant früher implantiert (Median: 13,9 vs. 18,4 Stunden; p < 0,001). Hinsichtlich der Revisionsrate wurden keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festgestellt, weder während der stationären Behandlung (p = 0,723), noch während der 120-tägigen Nachbeobachtungszeit (p = 0,524).
Schlussfolgerung: Für geriatrische Patienten mit pertrochantären Femurfrakturen könnte die Versorgung mit einer intramedullären Nagelosteosynthese einen Vorteil in Bezug auf eine höhere Lebensqualität und eine geringere Institutionalisierungsrate darstellen. Die Mortalität und Revisionsrate wurden durch das gewählte Implantat nicht beeinflusst. |
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Umfang: | 98 Seiten |
DOI: | 10.17192/z2022.0325 |