Notfallintubationsausbildung von Ungeübten: Kann die Videolaryngoskopie den Lernerfolg verbessern?
Gegenstand: Die endotracheale Intubation ist trotz der Verfügbarkeit supraglottischer Atemwegshilfen (SGA) unverändert Goldstandard der Atemwegsicherung in der Notfallmedizin und möglicherweise bei der Reanimation den SGA überlegen (1). Allerdings erfordert die konventionelle...
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Beteiligte: | |
Format: | Dissertation |
Sprache: | Deutsch |
Veröffentlicht: |
Philipps-Universität Marburg
2017
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Schlagworte: | |
Online-Zugang: | PDF-Volltext |
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Zusammenfassung: | Gegenstand: Die endotracheale Intubation ist trotz der Verfügbarkeit supraglottischer Atemwegshilfen (SGA) unverändert Goldstandard der Atemwegsicherung in der Notfallmedizin und möglicherweise bei der Reanimation den SGA überlegen (1).
Allerdings erfordert die konventionelle Intubation umfassendes Training für hohe Erfolgsraten (2,3). Videolaryngoskope verbessern häufig die Intubationsbedingungen und könnten somit den Intubationserfolg selbst bei ungeübtem Personal verbessern. Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, ob der Einsatz der Videolaryngoskopie bei ungeübtem Personal die Erfolgsrate der Intubation erhöhen und das Auftreten möglicher Komplikationen reduzieren kann.
Methodik: Nach positivem Ethikvotum wurden 36 Rettungsassistenten in Ausbildung
ohne jede Intubationserfahrung rekrutiert. Diese wurden in 2 Gruppen à 18 Personen randomisiert und entweder in der Macintosh-Intubation (Gruppe "Mac") oder der Intubation mit GlideScope® (Gruppe "GS") mittels eines Lehrvideos ohne praktisches Training instruiert. Im Anschluss absolvierte jeder Proband zehn Intubationsversuche der zugeordneten Methode an einem Intubationstrainer (AMT, Fa. Laerdal). Erfasst wurden die Erfolgsraten sowie die für den Intubationsvorgang benötigte Zeit. Als
erfolgreiche Intubation wurde die intratracheale Tubuslage nach maximal 90 Sekunden definiert. Die statistische Auswertung erfolgte mittels logistischer Regression.
Ergebnisse: Es bestand kein signifikanter Unterschied bei Geschlecht oder Alter zwischen den Test Personen (p=0.68 and p=0.61). Bei den Versuchen 1-3 waren 38/54 (70%) [Mac] und 50/54 (93%) [GS] erfolgreich, bei den Versuchen 4-7 64/72 (89%) [Mac] und 72/72 (100%) [GS], bei den Versuchen 8-10 51/54 (94%) [Mac] und 52/54 (96%) [GS]. Insgesamt waren 153/180 (85%) [Mac] und 174/180 (97%) [GS] erfolgreich. Die Intubationsmethode erwies sich als signifikanter Einflussfaktor für die erfolgreiche Intubation (p=0,002). Des Weiteren konnte festgestellt werden, dass eine
ösophageale Intubation signifikant seltener in der GlideScope®-Gruppe zu beobachten war (p<0.001).
Schlussfolgerung: Bei ungeübtem Personal kann durch Einsatz der Videolaryngoskopie mittels GlideScope® ein signifikant höherer Intubationserfolg am Airwaytrainer erzielt werden als mittels Macintosh-Intubation. Der regelhafte Einsatz der Videolaryngoskopie mittels GlideScope® bei der Notfallintubation durch wenig Geübte
könnte vorteilhaft sein.
Literatur: (1) Wang HE et al: Resuscitation 2012,83(9):1061-6. (2) Bernhard M et
al.: Acta Anaesthesiol Scand 2012;56(2):164-71. (3) Timmermann A et al.: Anesth.
Analg. 2007,104(3):619-23. |
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Umfang: | 85 Seiten |
DOI: | 10.17192/z2017.0037 |