Untersuchung von Stresshormonen und Haemodynamik bei der orotrachealen Intubation mittels direkter Laryngoskopie versus der orotrachealen Intubation mittels der Fastrach-Larynxmaske bei kardialen Risikopatienten

Die potentiell auftretenden Nebenwirkungen einer direkten Laryngoskopie mit nachfolgender orotrachealer Intubation zur Atemwegssicherung waehrend einer Allgemeinanaesthesie sind hinlaenglich bekannt. Diese im Sinne von sowohl haemodynamischen Kreislaufwerten wie Herzfrequenz und Blutdruck als auch e...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Sänger, Stephan
Beteiligte: Geldner, Götz (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2007
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die potentiell auftretenden Nebenwirkungen einer direkten Laryngoskopie mit nachfolgender orotrachealer Intubation zur Atemwegssicherung waehrend einer Allgemeinanaesthesie sind hinlaenglich bekannt. Diese im Sinne von sowohl haemodynamischen Kreislaufwerten wie Herzfrequenz und Blutdruck als auch endokrinologischen Parametern wie Stresshormonausschuettung objektivierbaren Reaktionen eines Patienten auf die Manipulationen des Anaesthesisten sind bei normal gesunden Patienten leicht mit einer Vertiefung der Allgemeinanaesthesie zu begegnen. Diese allgemein bekannten Reaktionen treten jedoch nicht zwangslaeufig auf. Zurueckliegende Studien [ANEZ 2000; KIHARA 2000; OSCZENSKI 1999] haben gezeigt, dass die Einlage einer Intubations-Larynxmaske mit einer signifikant geringeren Stressantwort einhergeht. Ziel dieser Studie ist gewesen, zu untersuchen, ob es Moeglichkeiten gibt, mit der Intubations-Larynxmaske als einem neueren alternativen Hilfsmittel des Airwaymanagements bei ausgewaehlten Patienten mit operationsbeduerftiger koronarer Herzerkrankung eine ebenfalls potentiell geringere koerpereigene Stressantwort nachzuweisen. Bei Patienten mit kardialer Vorerkrankung vor einem herzchirurgischen Eingriff fuehrt eine direkte konventionelle Laryngoskopie mit trachealer Intubation ebenso nicht automatisch zu einer klinisch relevanten Stressantwort. Jedoch gerade wegen der kardialen Vorbelastung und den damit verbundenen Risiken waere vorbeugend eine schonende Einleitung der Anaesthesie vor dem Hintergrund eines ausreichend hohen koronaren Perfusionsdruckes als sinnvoll zu erachten. Eine Einleitung der Allgemeinanaesthesie unter Verwendung von Midazolam, Propofol und Sufentanil appliziert als kontinuierliche Infusion nebst Ausgleich eines potentiell vorhandenen Fluessigkeitsdefizites fuehrt zu einer sanften Anflutung der Anaesthesie ohne nachteilige Effekte. Die nachfolgende Verwendung einer Intubations-Larynxmaske mit anschliessender blinder trachealer Intubation zeigt einen signifikanten Abfall kardiovaskulaerer (im Sinne des Cardiac Factor) und endokriner (im Sinne des Plasma-Noradrenalin-Spiegels) Messparameter. Trotzdem wurden sowohl in der Gruppe der konventionellen Intubation als auch in der Gruppe der Intubations-Larynxmaske Patienten auffaellig, die auf die tracheale Intubation mit einer koerpereigenen Stressantwort reagierten, was offenbart, dass die Intubations-Larynxmaske zwar eine potentielle Stressantwort vermindern aber nicht zwangslaeufig bei jedem Patienten verhindern kann. Schlussendlich kann festgestellt werden, dass sich fuer die Intubations-Larynxmaske ein weiteres Indikationsfeld darstellt. Zusaetzlich zu den schon allgemein bekannten Vorzuegen des Airway-Managements in Notfallsituationen und als alternatives Hilfsmittel bei zu erwartender schwieriger Intubation sowie bei eingeschraenkter Mobilitaet der Halswirbelsaeule zeigt sich ein potentieller Benefit optimal bei Hochrisikopatienten mit hochgradig eingeschraenkter myokardialer Reserve, da sich hier die Moeglichkeit einer endotrachealen Intubation bei verhaeltnismaessig flacher Anaesthesie bietet.
Umfang:56 Seiten
DOI:10.17192/z2007.0030