Einfluss des internen Bleachings auf den Haftverbund von zwei verschiedenen Befestigungskompositen
Im ästhetisch wichtigen Bereich der Frontzähne kann es vor allem bei devitalen Zähnen zu Verfärbungen der Zahnhartsubstanz kommen, die mit Hilfe von Bleaching- Techniken wieder entfernt können werden [151]. Müssen diese gebleichten Zähne im weiteren Therapieverlauf restauriert werden, so wird je...
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Beteiligte: | |
Format: | Dissertation |
Sprache: | Deutsch |
Veröffentlicht: |
Philipps-Universität Marburg
2016
|
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | PDF-Volltext |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Im ästhetisch wichtigen Bereich der Frontzähne kann es vor allem bei devitalen Zähnen
zu Verfärbungen der Zahnhartsubstanz kommen, die mit Hilfe von Bleaching-
Techniken wieder entfernt können werden [151]. Müssen diese gebleichten Zähne im
weiteren Therapieverlauf restauriert werden, so wird je nach Zerstörungsgrad eine
Füllungs- oder Stifttherapie notwendig. Dabei kommt es zur Interaktion zwischen der
gebleachten Zahnhartsubstanz und dem Befestigungskomposit oder Füllungsmaterial.
Im Rahmen dieser Studie sollte geprüft werden, ob das „interne Bleaching“ mit
Natriumperborat auf den späteren Haftverbund zwischen Zahn und Stift Einfluss hat.
Des Weiteren galt es zu ermitteln, ob die Neutralisation mit einem
Calciumhydroxidpräparat einen Einflussfaktor darstellt. Zu guter Letzt wurde der
Frakturmodus zwischen Stift, Befestigungskomposit und Zahn analysiert.
60 extrahierte, einwurzelige Zähne mit geradem Kanalverlauf wurden auf Höhe der
Schmelz-Zement-Grenze dekapitiert und gerade getrimmt. Der Wurzelkanal wurde
maschinell mit dem BioRaCe System auf eine Länge von 8 mm und eine Größe von
ISO 60 unter Spülung mit Aqua dest. aufbereitet. Die Zähne wurden nun randomisiert
in zwei Gruppen (1: Bifix SE und 2: Futurabond U/ Rebilda DC) sowie in je drei
Untergruppen (A-C) aufgeteilt. Die Untergruppen differenzierten sich wie folgt: Gruppe
A: Kontrollgruppe, kein Bleaching und keine Neutralisation; Gruppe B: Bleachen mit
Natriumperborat + Aqua dest. für eine Woche, danach eine weitere Woche
Neutralisation mittels Calciumhydroxid; Gruppe C: Bleaching mit Natriumperborat +
Aqua dest.. Nach einem Zeitraum von einer weiteren Woche wurde ein experimenteller
Stahlspreader auf Größe ISO 55 angepasst und mit dem jeweiligen Befestigungszement
der übergeordneten Gruppe zementiert. Die Befestigungs-materialien härteten rein
chemisch aus. Nach einer Lagerung von drei Wochen bei 23°C und 100%iger
Luftfeuchtigkeit wurden die Proben mittels eines Pull-out-Versuchs, abgeleitet von der
Methode nach Ebert et al. [42], durch eine Universalprüfmaschine bis zum Versagen
des Haftverbundes belastet. Makroaufnahmen der Stahlspreader zur Analyse der
Frakturmodi wurden danach erstellt.
Die Haftwerte der Kontrollgruppen zwischen den beiden Befestigungskompositen
unterschieden sich signifikant (1A: 10,19 MPa; 2A: 7,52 MPa; p=0,021). Dies traf auch
für die Aqua dest.-Gruppen zu (1C: 8,08 MPa; 2C: 4,12 MPa; p=0,006). Betrachtet man
die Gruppen 1 und 2 genauer, so führt das Bleaching mit anschließender Neutralisation
in der Gruppe 1 zu signifikant geringeren Haftwerten als in der Kontrollgruppe (1A:
10,19 MPa; 1B: 7,2 MPa; p=0,034) In der Gruppe 2 ergeben sich nach dem Bleaching
ohne Neutralisation die geringsten Werte der gesamten Versuchsreihe, mit
signifikantem Unterschied zur Kontrollgruppe und AH Temp-Gruppe (2A: 7,52 MPa;
2B: 7,26 MPa; 2C: 4,12 MPa; p(2A/2C)=0,028; p(2B/2C)=0,016).
Das interne Bleaching mit Natriumperborat hat einen negativen Einfluss auf den
Haftverbund zwischen Dentin und den Befestigungskompositen Bifix SE und
Futurabond U/ Rebilda DC. Der Einfluss fällt allerdings unterschiedlich groß aus. Das
Neutralisieren mit Calciumhydroxid führt zu keinen signifikant schlechteren
Ergebnissen, im Fall von Futurabond U/ Rebilda DC sogar zu verbesserten Haftwerten. |
---|---|
Umfang: | 71 Seiten |
DOI: | 10.17192/z2016.0886 |