Klinische Bedeutung parotidealer Metastasen von Plattenepithelkarzinomen der Kopfhaut

Plattenepithelkarzinome der Gesichtshaut metastasieren bevorzugt in die im Bereich der Glandula parotis lokalisierten Lymphknoten. Bei einem kleinen Anteil der Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der Kopfhaut kommt es zur lokoregionären Metastasierung. In Langzeitbeobachtungen wurde eine Meta...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Heinis, Jochen
Beteiligte: Teymoortash, A. (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2010
Schlagworte:
Online-Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Plattenepithelkarzinome der Gesichtshaut metastasieren bevorzugt in die im Bereich der Glandula parotis lokalisierten Lymphknoten. Bei einem kleinen Anteil der Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der Kopfhaut kommt es zur lokoregionären Metastasierung. In Langzeitbeobachtungen wurde eine Metastasierungsrate von bis zu 5% angegeben, während für Plattenepithelkarzinome der Ohrmuschel eine höhere Metastasierungsrate von bis zu 10% festgestellt wurde. Diese Zahlen gelten insbesondere für immunkompetente Patienten mit kleinen und zuvor unbehandelten Karzinomen. Dem gegenüber steht eine deutlich höhere Metastasierungsrate der sogenannten High-risk-Karzinome. Der metastatische Befall der parotidealen Lymphknoten und deren eng in Kontakt stehenden zervikalen Lymphknoten hat eine hohe prognostische Bedeutung mit einer 5-Jahresüberlebensrate von 25-50% für Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der Kopfhaut. Im Zeitraum von April 1998 bis Mai 2009 wurden an der Universitäts-HNO-Klinik in Marburg bei 31 Patienten parotideale Metastasen eines Plattenepithelkarzinoms der Kopfhaut diagnostiziert und behandelt. Sämtliche Fälle wurden retrospektiv anhand eines Erhebungsbogen analysiert und die Patientendaten nach anamnestischen, klinischen, bildgebenden und histologischen Befunden im Hinblick auf den Primärtumor, die parotidealen und zervikalen Metastasen, sowie die Therapie und den Krankheitsverlauf ausgewertet. Sämtliche Primärtumore wurden zuvor chirurgisch behandelt und die Diagnose histologisch gesichert. Die Erstdiagnose der Metastasen im Bereich der Glandula parotis erfolgte durchschnittlich 11,8 Monate nach der Diagnose des Hautmalignoms. Insgesamt lagen zervikale Metastasen bei 16 Patienten (52%) vor. Eine Fernmetastasierung konnte bereits bei 7 Patienten (23%) nachgewiesen werden. In der Diskussion um mögliche Risikofaktoren für eine Metastasierung konnten in der vorliegenden Arbeit neben der Karzinomlokalisation, die Tumorgröße von mehr als 1,5 cm und eine initial unvollständige Resektion des Primärtumors bei parotis und der Halsweichteile zur rechtzeitigen Diagnose solcher Metastasen insbesondere in den ersten zwei Jahren nach Diagnosestellung des Hautkarzinoms erforderlich. Bei Vorliegen einer parotidealen Metastase eines Plattenepithelkarzinoms der Kopfhaut entscheidet ein Therapiekonzept bestehend aus operativer Sanierung der Glandula parotis, ergänzt durch die Ausräumung der Halslymphknoten und vollständiger adjuvanter Bestrahlung über den Therapieerfolg. Die Bedeutung der postoperativen Bestrahlung wurde durch die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit unterstrichen.
DOI:10.17192/z2010.0270