Laser-getriggerte Freisetzung polymergebundener pharmazeutischer Wirkstoffe zur Behandlung des Nachstars

Krankheiten stellen seit Menschengedenken Probleme für die Menschheit dar, die zu heilen, die Ursachen zu verstehen und sie zu vermeiden von jeher das Anliegen der Medizin und der angrenzenden Wissenschaften war und ist. Das seit Jahrhunderten angesammelte vielfältige Wissen darüber, kombiniert mit...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Härtner, Sebastian
Beteiligte: Hampp, Norbert (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2006
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Krankheiten stellen seit Menschengedenken Probleme für die Menschheit dar, die zu heilen, die Ursachen zu verstehen und sie zu vermeiden von jeher das Anliegen der Medizin und der angrenzenden Wissenschaften war und ist. Das seit Jahrhunderten angesammelte vielfältige Wissen darüber, kombiniert mit den existierenden neusten physikalischen und chemischen Technologien, eröffnet ein umfassendes Verständnis für deren Ursachen und damit für deren Behandlungsmöglichkeiten, wie man es sich noch vor Jahren nicht vorstellen konnte. Einer der epochalen Erfolge in der Behandlung von Krankheiten war in den letzten Jahrzehnten die Entwicklung und der Einsatz synthetisch hergestellter chemisch-pharmazeutischer Arzneimittel, wie zum Beispiel Omeprazol (Säureblocker) oder Risperidon (Antipsyphotikum). All diese Arzneimittel haben gemein, dass sie üblicherweise oral oder mittels Spritze (i.m. oder i.v.) verabreicht werden, mit dem Nachteil, dass ein hoher Prozentsatz des aktiven Wirkstoffes mehr oder weniger durch Metabolisierung deaktiviert und anschließend ausgeschieden wird. Er steht damit für die Therapie der Krankheit nicht mehr zur Verfügung. Speziell bei der Behandlung mit onkologischen Medikamenten ist es wünschenswert, Möglichkeiten der gezielten Verabreichung zu besitzen. Daher ist es Ziel der heute forschenden Pharmainstitute und der Pharmaindustrie, den entwickelten aktiven Wirkstoff in Form des Arzneimittels so zu synthetisieren oder galenisch zu gestalten, dass die Metabolisierung weitestgehend unterbleibt, damit der Wirkstoff am „Ort des Geschehens“ in hoher Konzentration zur Verfügung steht und seine gewünschteWirkung entfalten kann. Neuste Forschungsergebnisse im Bereich der Onkologie befassen sich mit dem gezielten Verabreichen von Medikamenten in die Zielzellen, um das umgebende Zellgewebe nicht der Wirkung des Medikament auszusetzen. Diese neuartigen Verabreichungsmethoden werden durch den Begriff „drug targeting“ beschrieben. Zwei Beispiele neuerer Methoden des drug targeting zur Behandlung von Tumoren sind zum Einen das Einbinden von Zytostatika in Liposomen und zum Anderen das Anbinden von Zytostatika an magnetische Nanopartikel. Neben diesen neueren Methoden besteht auch die Möglichkeit den Wirkstoff an ein nicht aktives Polymer zu binden, und diesen dann am Zielort durch physikalische Methoden wieder freizusetzen. Das hat den Vorteil, dass das Wirkstoffmolekül nicht angegriffen wird und als solches in aktiver Form erst am „Zielort“ freigesetzt wird. Ziel der vorliegenden Arbeit ist der Versuch, pharmazeutische Wirkstoffe an ein Polymer / Copolymer zu binden und durch Laser-Triggering bzw. den Einfluss von Photonen wieder abzuspalten, ohne dass das aktive Wirkstoffmolekül geschädigt wird. Die dafür notwendigen chemischen Synthesen von z.B. mit Cumarinderivaten copolymerisierten Polymeren werden in der Arbeit ebenfalls beschrieben. Weiterhin werden aus den so genannten Wirkstoff-Copolymeren Model-Intraokularlinsen hergestellt und an Hand derer das postulierte Ziel der Arbeit „Laser-getriggerte Freisetzung polymergebundener pharmazeutischer Wirkstoffe zur Behandlung des Nachstars“ geprüft. Darauf aufbauend wurde der eingeschlagene Syntheseweg zur Herstellung des photochemisch aktivierbaren Copolymers optimiert und damit die Möglichkeit eröffnet verschiedene Wirkstoffe synthetisch anzuknüpfen. Aus den daraus resultierenden Copolymeren werden die Wirkstoffe photochemisch induziert freigesetzt und ihre Aktivität an in vitro Zellversuchen vergleichend getestet.
Umfang:152 Seiten
DOI:10.17192/z2007.0492