Die Rolle der Omega-3-Fettsäuren in der Pathogenese des GDM

In der vorliegenden Arbeit wurde die Rolle der Omega-3-FS in Erythrozyten in der Pathogenese des GDM anhand des n3-Index und des n6/n3-Quotienten untersucht. Hierzu erfolgte die gaschromatographische-massenspektrometrische Analyse von FS in Erythrozyten, Supplementen sowie pflanzlichen Ölen. Zunä...

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Main Author: Diekmann, Neele
Contributors: Wahl, Hans Günther (Prof. Dr. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2024
Subjects:
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Description
Summary:In der vorliegenden Arbeit wurde die Rolle der Omega-3-FS in Erythrozyten in der Pathogenese des GDM anhand des n3-Index und des n6/n3-Quotienten untersucht. Hierzu erfolgte die gaschromatographische-massenspektrometrische Analyse von FS in Erythrozyten, Supplementen sowie pflanzlichen Ölen. Zunächst erfolgte die Etablierung einer Methode, die sich an Schober et al. orientierte. Die Proben wurden laborchemisch aufgearbeitet und nach Umesterung zu FAMEs mittels Triple Quad GC/MS-MS analysiert. 35 FS konnten so detektiert und ausgewertet werden. Vor Analyse der Proben erfolgte eine Methodenvalidierung. Dazu wurden eine zehnfache Aufarbeitung sowie zehnfache gaschromatographische Analyse durchgeführt. Bei den Blutproben handelte es sich um 102 anonymisierte Proben schwangerer Probandinnen mit GDM sowie 102 anonymisierte Proben schwangerer Probandinnen ohne GDM. Es konnte ein signifikant niedrigerer Omega-3-Index ((EPA+DHA)/alle FS) und ein signifikant größerer n6/n3-Quotient bei Probandinnen mit GDM festgestellt werden. Außerdem lagen nach Auswertung der relativen FS-Ergebnisse eine signifikant größere ALA-Konzentration sowie ein signifikant größerer AA/DHA-Quotient bei Probandinnen mit GDM vor. Signifikante Unterschiede der Gesamt-Omega-3- und Gesamt-Omega-6-FS konnten nicht nachgewiesen werden. Des Weiteren wurden sechs verschiedene im Handel erhältliche Fischöle sowie eine Algen- und eine EPA-Kapsel analysiert. Dabei zeigten sich große Unterschiede der FS-Zusammensetzung und der Omega-3-Indices. Der höchste Omega-3-Index lag bei der EPA-Kapsel mit 78,31% vor, wobei EPA mit 64,75% den größten Teil hieran einnahm. Weitere hohe Omega-3-Indices lagen bei den Fischölkapseln von Elevit® (65,49%), Femibion® (60,48%) und Orthomol® Natal (57,08%) vor. Die Algenkapsel Velnatal® plus wies mit 18,71% den geringsten Omega-3-Index auf. Die n6/n3-Quotienten variierten zwischen der Fischölkapsel Orthomol® Natal mit 0,07 und der Algenkapsel Velnatal®plus mit 1,06. Unter den 11 analysierten pflanzlichen Ölen und Samen wiesen Lein- und Chiasamenöl den höchsten Omega-3-Anteil in Form von ALA auf. Der Gehalt an EPA und DHA betrug bei allen pflanzlichen Ölen mit Ausnahme von Hanföl 0%. Omega-3-FS scheinen damit einen protektiven Effekt auf die Entwicklung eines GDM zu haben. Langfristiges Ziel ist es, FS-Biomarker, die mit GDM in Verbindung stehen, zu identifizieren und Referenzwerte für diese zu bestimmen. Anhand dieser Parameter können Risikogruppen ausgemacht und Ernährungsempfehlungen beschlossen werden. Es bedarf weiterer Studien, bei denen zusätzliche Informationen über die Probandinnen und deren Ernährungsweise erhoben werden. Auch bedarf es weiterer longitudinaler Studien, welche Veränderungen des Glucose- und Fettsäurestoffwechsels detektieren. Insbesondere aufgrund der weitreichenden Konsequenzen von GDM für Mutter und Kind sind Ursachenfindung und adäquate Prävention der Erkrankung unverzichtbar.
DOI:10.17192/z2024.0266