Der Einfluss des alpha-Winkels und der Vollständigkeit der Cam-Resektion auf das Outcome nach einer Hüftarthroskopie

Die Behandlung des Femoroazetabulären Impingement (FAI) mittels einer Hüftarthroskopie hat in den letzten Jahren stetig an Popularität gewonnen. Durch ein anatomisches Missverhältnis im Bereich des Oberschenkelkopf-Hals-Überganges und der Hüftpfanne kann es zur Entstehung eines solchen FAI kommen. I...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Abetz, Juliane
Beteiligte: Schüttler, Karl-Friedrich (PD Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2024
Schlagworte:
Online-Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Die Behandlung des Femoroazetabulären Impingement (FAI) mittels einer Hüftarthroskopie hat in den letzten Jahren stetig an Popularität gewonnen. Durch ein anatomisches Missverhältnis im Bereich des Oberschenkelkopf-Hals-Überganges und der Hüftpfanne kann es zur Entstehung eines solchen FAI kommen. In der vorliegenden Arbeit wird anhand von klinischen und radiologischen Parametern untersucht, welches Ausmaß an Cam-Resektion notwendig ist, um ein bestmögliches klinisches Ergebnis bei den Patienten zu erzielen. Dabei wurde vor allem die Veränderung des alpha-Winkels beurteilt. In die Studie aufgenommen wurden Patienten, bei denen im Zeitraum zwischen 2006 und 2014 ein FAI diagnostiziert und operativ mittels Hüftarthroskopie behandelt wurde. Von 529 Patienten wiesen 234 Patienten ein isoliertes Cam-Impingement auf und bei 190 Patienten konnte eine sogenannte Mischform identifiziert werden. Bei einer Mischform handelt es sich um eine Deformität der femoralen- und azetabulären Komponente des Gelenkes. Die klinischen und radiologischen Ergebnisse wurden anhand eines Fragebogenkatalogs und der Evaluation der angefertigten Röntgenbilder erhoben. In diesem Fragebogenkatalog waren der WOMAC Score, die VAS für Schmerzen, der SF-36 questionnaire, der HHS sowie der HOS enthalten. Zusätzlich wurden intra- und postoperative Komplikationen und die Zufriedenheit der Patienten festgehalten. Komplette Datensätze konnten von 484 Patienten (91,4 %) erhoben werden. Das durchschnittliche Follow-up betrug 42,5 Monate und die Patienten waren im Schnitt 47,8 Jahre alt. Bei 83 Studienteilnehmern (17,7 %) folgte eine erneute Operation. In allen erhobenen Scores konnten statistisch signifikante postoperative klinische Verbesserungen erzielt werden. Der Median des postoperativen alpha-Winkels lag bei 46,8°. Die Regressionsanalysen demonstrierten, dass besonders hohe präoperative alpha-Winkel mit einer erneuten Operation assoziiert sind. Im Gegensatz dazu hatten die postoperativen alpha-Winkel keinen Einfluss auf das Ergebnis „erneute Operation“. Auch in den Daten der Subgruppenanalyse, die lediglich Patienten mit reiner Cam-Deformitäten umfasste, konnte kein signifikanter Einfluss hinsichtlich der Vollständigkeit einer Cam-Resektion auf das Outcome der Scores verzeichnet werden. Die Untersuchung der Veränderungen der prä- zu den postoperativen alpha-Winkeln zeigte, dass die großen Resektionsausmaße (über 30°) oder kleine Veränderungen, die allerdings von hohen präoperativen alpha-Winkeln ausgehen, mit einem erhöhten Risiko einer erneuten Operation verbunden sind. Auf der einen Seite machen die Daten der vorliegenden Arbeit den hohen Stellenwert des alpha-Winkels als diagnostisches Tool zur prädiktiven Analyse der präoperativen Situation deutlich. Auf der anderen Seite könnten sie möglicherweise darauf hinweisen, dass zur Erfassung der postoperativen klinischen Situation die Festlegung eines Schwellenwertes für den alpha-Winkel ungeeignet ist. Anhand dieser Ergebnisse wird die Bedeutung einer adäquaten Patientenselektion besonders deutlich. Insbesondere bei Patienten, bei denen Veränderungen des Hüftgelenks vorliegen, die mit einer Arthrose assoziiert sind, beim Auftreten niedriger präoperativer klinischer Scores und hoher präoperativer alpha-Winkel sollte eine besonders sorgfältige Operationsindikation gestellt werden.
DOI:10.17192/z2024.0201