Prospektiv randomisierte Studie zum Vergleich von winkelstabilen Plattenosteosynthesen mit konventionellen Drittelrohrplatten bei geriatrischen OSG-Frakturen hinsichtlich der Frühkomplikationen

Über einen Zeitraum von 3 Jahren untersuchten wir in festen Nachuntersuchungsintervallen von 6 und 12 Wochen, 6 und 12 Monaten bis dato 75 geriatrische Patienten, welche initial mit einer OSG-Fraktur an unserem Klinikum UKGM Marburg vorstellig wurden und entsprechend mit einem winkelstabilen Implant...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Kalmbach, Salome
Körperschaft: Medizinischen Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität Marburg (Herausgebendes Organ)
Beteiligte: Frink, Michael (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2024
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Über einen Zeitraum von 3 Jahren untersuchten wir in festen Nachuntersuchungsintervallen von 6 und 12 Wochen, 6 und 12 Monaten bis dato 75 geriatrische Patienten, welche initial mit einer OSG-Fraktur an unserem Klinikum UKGM Marburg vorstellig wurden und entsprechend mit einem winkelstabilen Implantat oder einer Drittelrohrplatte versorgt wurden. Dabei lag das Hauptaugenmerk dieser Arbeit auf den Frühkomplikationen, sowie dem funktionellen Outcome und der Lebensqualität nach 6 Wochen postoperativ. Mit der Fragestellung, ob eine der beiden verwendeten Platten überlegen sein könnte.Die Auswertung unserer erhobenen Studiendaten ergab eine gesamte postoperative Komplikationsrate von 20% und liegt damit in dem aufgrund der Studienlage zu erwartendem Bereich. Dabei stellten wundassoziierte Komplikationen mit 53,3% aller Komplikationen, die am häufigsten erfasste Komplikation dar. Es zeigten sich signifikant mehr Wundkomplikationen in der Gruppe, welche mit einer winkelstabilen Plattenosteosynthese (n=37) versorgt wurden. In dieser Patientengruppe wurde auch ein signifikant höherer Einsatz von Fixateur externe in der initialen Versorgung der Fraktur erfasst. Des Weiteren zeigten sich hinsichtlich der demographischen und frakturassoziierten Parameter keine signifikanten Unterschiede. Darüber hinaus konnten wir feststellen, dass im Vergleich von Aufnahmeuntersuchung zur ersten Nachuntersuchung 6 Wochen postoperativ sichsignifikante Unterschiede zwischen den beiden Vergleichsgruppen ergaben. In der Gruppe mit winkelstabiler Plattenosteosynthese war der AOFAS Score Gesamt und die Unterkategorie des AOFAS Score – Funktion signifikant besser als bei der Versorgung mittels Drittelrohrplatte. Zudem war auch der EQ5D Index in der winkelstabilen Osteosynthesegruppe im Vergleich von Aufnahme zu 6 Wochen postoperativ signifikant geringfügiger reduziert als bei den Patienten mit konventioneller Drittelrohrplatte. Abgesehen davon, konnten wir keine signifikanten Unterschiede erkennen, auch nicht hinsichtlich der demographischen Parameter oder bezüglich Assoziationen zu Komorbiditäten. Wir schließen daraus, dass winkelstabile Implantate durchaus eine relevante Alternative in der Versorgung von geriatrischen Sprunggelenksfrakturen spielen sollten. Damit sollten unsere Erkenntnisse in die geriatrischen Patienten gebotenen Behandlungsoptionen einfließen und ihnen dabei durchaus ein angemessener Stellenwert eingeräumt werden. Besonders im Kontext dessen, dass die Bevölkerung weiterhin zunehmend älter wird und dabei jedoch auch der Anspruch an Funktionalität, Aktivität und gesellschaftliche Teilhabe auch bis ins hohe Alter stetig mit ansteigen. Nicht außer Acht lassen sollte man dabei jedoch die eindeutig höhere Wundkomplikationsrate im Zusammenhang mit dem Einsatz von winkelstabilen Platten. Dies ist durchaus relevant und unter anderem deswegen sollten auf jeden Fall noch weitere Untersuchungen und Studien zu dieser Thematik erfolgen.
DOI:10.17192/z2024.0032