Zeitersparnis vs. Adhäsion : Haben Inkrementstärke und Konditionierungsverfahren einen signifikanten Einfluss auf die Dentinhaftung eines Ultrakurzzeitpolymerisats?
Hintergrund und Ziele In der Füllungstherapie mit lichthärtenden Kompositen stellt die ausreichende Polymerisati-on einen wichtigen Faktor für die Langlebigkeit einer indirekten Restauration da. Eine mini-male Belichtungszeit von mindestens 20 s pro Fläche, sollte dabei mit einem herkömmlichen Poly...
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Beteiligte: | |
Format: | Dissertation |
Sprache: | Deutsch |
Veröffentlicht: |
Philipps-Universität Marburg
2023
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Online-Zugang: | PDF-Volltext |
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Zusammenfassung: | Hintergrund und Ziele
In der Füllungstherapie mit lichthärtenden Kompositen stellt die ausreichende Polymerisati-on einen wichtigen Faktor für die Langlebigkeit einer indirekten Restauration da. Eine mini-male Belichtungszeit von mindestens 20 s pro Fläche, sollte dabei mit einem herkömmlichen Polymerisationsgerät nicht unterschritten werden. Neue Technologien, die hochintensive Lichthärtung in 3 s versprechen, sind aus klinischer Sicht durch ihre Zeitersparnis bei der Behandlung attraktiv. Diese Studie vergleicht die Wirkung von hochintensiver (3 s mit 3.500 mW/cm2) und konventioneller (20 s mit 1.480 mW/cm2) Lichthärtung auf den Dentinverbund, bei unterschiedlicher Inkrementstärke und Schmelz-Dentin-Konditionierung von konventio-nellen Nano-Hybrid- und Bulk-Fill-Kompositen, einschließlich zweier Ultrakurzeit-polymerisate, die speziell für die hochintensive Härtung entwickelt wurden.
Material und Methode
Diese Studie wurde an 50 menschlichen dritten Molaren, die frei von Karies und Schmelz- oder Dentin-Anomalien waren und aus therapeutischen Gründen extrahiert wurden, in vitro durchgeführt. In alle Zähne wurde eine Klasse I Kavität mit den Maßen 4 mm x 4 mm x 4 mm gebohrt. Im Anschluss wurden alle Zähne in acht Gruppen (n=5) eingeteilt und abhängig ihrer Versuchsgruppeneinteilung mit dem Etch-Rinse oder Selective-Enamel-Etch-Verfahren geätzt und mit einem lichthärtenden Ein-Schritt-Adhäsiv AdheSE Universal, welches Teil des 3s-PowerCure-Produktsystems (Fa. Ivoclar Vivcadent, Schann, Lichtenstein) ist, gebon-det. Vier Gruppen wurden im nächsten Schritt mit lichthärtenden stopf- und fließfähigen Bulk-Fill-Kompositen desselben Produktsystems, in Inkrement oder Bulk-Fill-Technik, gefüllt und mit der dazugehörigen Hochleistungspolymerisationslampe 3s-PowerCure-Bluephase im 3s-Cure-Modus ausgehärtet. Weitere vier Gruppen wurden als Vergleichswert mit dem her-kömmlichen Nano-Hybrid Komposit Venus Pearl (Fa. Heraeus Kulzer GmbH & Co. KG, Hanau, Deutschland) oder dem Bulk-Fill-Flowable SDR (Fa. Densply Sirona, Konstanz, Deutschland), ebenfalls in Inkrement oder Bulk-Fill-Technik, gefüllt und mit einer herkömmlichen Poly-merisationslampe Elipar LED (3M ESPE, Seefeld, Deutschland) 20 s ausgehärtet. Anschlie-ßend wurden die Proben in Stäbchen gesägt und der Haftverbund zwischen Dentin und Kom-posit mit der Mikrotensile gemessen und ausgewertet.
Ergebnisse und Beobachtungen
In allen Gruppen erhöhte die Inkrementschichtung die Dentinhaftung signifikant (ANOVA: F(1,81) = 7,45, p = 0,008, ƞ2 = 0,08). Bei der Anwendung von Ultrakurzeitpolymerisaten und dem Hochintensivpolymerisationsgerät, führte eine Selective-Enemal-Etch-Konditionierung, zu signifikant weniger vorzeitigen Brüchen (logistische Regression: B = 0,50, SE = 0,15, Wald = 11,77, p < ,001, OR = 1,64). Es konnten keine signifikanten Unterschiede der Dentinhaftung für die beiden verglichenen Polymerisationssysteme festgestellt werden (ANOVA: F (1,81) = 0,57, p = 0,454, ƞ2 = 0,01).
Praktische Schlussfolgerung
Diese Studie ergab, dass die Inkrementschichtung auch bei Ultrakurzeitpolymerisaten der Bulkfill-Technik zu bevorzugen ist. Bei der Schmelzkonditionierung hingegen sollte eine reine Schmelzätzung der E&R-Technik bevorzugt werden. In Klasse I Kavitäten kann das getestete Ultrakurzzeitpolymerisat vergleichbare Haftwerte wie mit den Standard Kompositen erzie-len. |
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DOI: | 10.17192/z2023.0567 |