Eignung der Larynxmaske im Vergleich zur endotrachealen Intubation für die Atemwegssicherung - Ein prospektiver randomisierter doppelblinder Vergleich hinsichtlich laryngealer Schädigungen und Stimmveränderungen

Die Sicherung der Atemwege im Rahmen einer Allgemeinanästhesie erfolgt in der Regel entweder durch einen Endotrachealtubus oder eine Larynxmaske. Beide Atemwegssicherungsverfahren kommen grundsätzlich sowohl für die meisten Patient*innen als auch für ein breites Spektrum an operativen Eingriffen in...

Olles dieđut

Furkejuvvon:
Bibliográfalaš dieđut
Váldodahkki: Heil, Franziska Carolin
Eará dahkkit: Wulf, Hinnerk F. W. (Prof. Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Materiálatiipa: Dissertation
Giella:duiskkagiella
Almmustuhtton: Philipps-Universität Marburg 2023
Fáttát:
Liŋkkat:PDF-ollesdeaksta
Fáddágilkorat: Lasit fáddágilkoriid
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Govvádus
Čoahkkáigeassu:Die Sicherung der Atemwege im Rahmen einer Allgemeinanästhesie erfolgt in der Regel entweder durch einen Endotrachealtubus oder eine Larynxmaske. Beide Atemwegssicherungsverfahren kommen grundsätzlich sowohl für die meisten Patient*innen als auch für ein breites Spektrum an operativen Eingriffen in Frage. Durch den sich fortwährend ausbreitenden Indikationsbereich der neueren Larynxmasken-Generationen sowie durch das häufig postulierte geringere postoperative Komplikationsrisiko supraglottischer Atemwegshilfen tritt diese Form der Beatmung in zunehmende Konkurrenz zum Endotrachealtubus. Ziel der vorliegenden prospektiven randomisierten Studie war es, die beiden Atemwegssicherungen Endotrachealtubus und Larynxmaske hinsichtlich des Auftretens von postoperativen Beeinträchtigungen der Stimme, subjektiven Befindlichkeitsstörungen und objektiven Veränderungen des Larynx miteinander zu vergleichen. Es wurden insgesamt 139 Patient*innen eingeschlossen, von denen 65 einen Endotrachealtubus und 74 eine Larynxmaske erhielten. Die subjektiven Befindlichkeiten wurden prä- und postoperativ anhand von Fragebögen erfasst. Der Kehlkopf sowie die Stimmlippenfunktion wurde vor und nach dem Einsatz der Atemwegssicherung mittels einer Stroboskopie untersucht und nach Verletzungsgraden bewertet. Ergänzend erfolgte prä- sowie postoperativ eine auditive Stimmaufnahme, die anhand des RBH-Schemas ausgewertet wurde. Im Vergleich beider Atemwegssicherungen fanden sich signifikant stärker ausgeprägte Verletzungen auf glottischer und subglottischer Kehlkopfebene nach dem Einsatz eines Endotrachealtubus als nach Larynxmasken-Anästhesien. Auch die Heiserkeit war nach Verwendung eines Endotrachealtubus anhand der As-Treated-Analyse signifikant stärker ausgeprägt als nach Verwendung einer Larynxmaske. Anhand der Stimmanalysen nach dem RBH-Schema konnte für keines der Heiserkeitskriterien Rauigkeit, Behauchtheit oder Heiserkeit ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Atemwegssicherungen nachgewiesen werden. Lediglich ein fakultativer Zusatzparameter des VHI-12-Fragebogens zeigte eine signifikant schwerer bewertete Stimmstörung nach endotrachealer Intubation, wohingegen für den VHI-12-Index kein Unterschied zwischen den Beatmungsformen verzeichnet werden konnte. Eine klare Aussage bezüglich der klinischen Relevanz kann anhand dieser Resultate nicht getroffen werden. Zusammenfassend konnte anhand der vorliegenden AWS-Studie gezeigt werden, dass der Einsatz einer Larynxmaske gegenüber der Verwendung eines Endotrachealtubus durch die Reduktion laryngealer Folgeschäden einen Vorteil bieten kann. Auch scheint die Larynxmaske hinsichtlich des Auftretens postoperativer Heiserkeit dem Endotrachealtubus überlegen. Die Beeinträchtigung der Stimme durch den Einsatz verschiedener Atemwegssicherungen sollte in zukünftigen Studien weitergehend untersucht werden.
DOI:10.17192/z2023.0448