Etablierung eines Registers zur prospektiven Evaluation des „disease specific graded prognostic assessment scores“

Die Inzidenz von Hirnmetastasen nimmt stetig zu und stellt eine ernste Komplikation von soliden Karzinomen dar. Unbehandelt ist die Prognose mit etwa einem Monat nahezu infaust. In diesem meist palliativen Krankheitsstadium ist die Intensität der eventuell nebenwirkungsreichen Therapie zur Verlänger...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Schäfer, Wibke
Beteiligte: Burchert, Andreas (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2023
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Inzidenz von Hirnmetastasen nimmt stetig zu und stellt eine ernste Komplikation von soliden Karzinomen dar. Unbehandelt ist die Prognose mit etwa einem Monat nahezu infaust. In diesem meist palliativen Krankheitsstadium ist die Intensität der eventuell nebenwirkungsreichen Therapie zur Verlängerung des Überlebens gegenüber der Lebensqualität abzuwägen. Mit einer verlässlichen Schätzung der Überlebenszeit könnte die Entscheidungsfindung in der täglichen Praxis erleichtert werden. Hierzu entwickelten Sperduto et al. 2012 den diagnosespezifischen Graded prognostic assesement Score (DS-GPA). Gegenstand dieser Arbeit ist die Etablierung der Registerstudie „prospektive Evaluation des DS-GPA“ (PEGPA), welcher auf retrospektiven Daten basiert. Es wurde ein Studienprotokoll entwickelt sowie eine Matrix zur Dokumentation und Auswertung angefertigt. Ein statistischer Test zur Beurteilung der Prognoseschätzung wurde gestaltet. Die Durchführung und Anwendung soll anhand einer Zwischenerhebung der ersten 30 Patienten demonstriert werden. Die Datenerhebung und -dokumentation zur Ermittlung des korrekten DS-GPA Index verlief problemlos. Mittels des oben genannten Tests wurde die Prognoseschätzung nur bei 5 von 28 Patienten als zuverlässig bewertet. Die Ergebnisse dieser Arbeit können als Grundlage für die Fortführung der Registerstudie angesehen werden. Das Register kann aufgrund der zuverlässigen Datendokumentation als Qualitätssicherungsinstrument dienen. Die Ergebnisse der Zwischenauswertung können die Relevanz der Prognoseschätzung mittels DS-GPA in der täglichen Praxis nicht stützen. Obwohl eindeutig mehr Daten mithilfe des PEGPA-Registers gesammelt werden müssen, scheinen die Ergebnisse darauf hinzuweisen, dass die Fortschritte in der systemischen Tumortherapie, wie zielgerichtete und Immuntherapien, ebenso wie die stereotaktische Strahlentherapie dazu beitragen die Anwendbarkeit des DS-GPA als Prognosescore für hirnmetastasierte Patienten einzuschränken.
DOI:10.17192/z2023.0443