Retrospektive Untersuchung von Komorbiditäten als Risikofaktoren für Brustkrebs und deren Auswirkung auf die Mortalität

Das Ziel der Dissertation war die Erlangung eines besseren Verständnisses der Interaktion von Brustkrebs mit anderen Komorbiditäten. Die Arbeit basiert auf zwei Artikeln, welche mit Erstautorenschaft in PubMed-gelisteten Journals veröffentlicht wurden. Die Datengrundlage beider Artikel bildete die I...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Bach, Laura
Beteiligte: Kostev, Karel (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2023
Schlagworte:
Online-Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das Ziel der Dissertation war die Erlangung eines besseren Verständnisses der Interaktion von Brustkrebs mit anderen Komorbiditäten. Die Arbeit basiert auf zwei Artikeln, welche mit Erstautorenschaft in PubMed-gelisteten Journals veröffentlicht wurden. Die Datengrundlage beider Artikel bildete die IQVIA Disease Analyzer Datenbank. Im ersten Artikel wurde die Assoziation von Schilddrüsenerkrankungen und dem Auftreten von Brustkrebs untersucht. Der Artikel wurde im Breast Cancer Research and Treatment am 18. Mai 2020 publiziert. Methodisch wurde eine retrospektive Fall- Kontroll-Studie mit 14.816 Patientinnen angelegt. Existierende Studien rund um die Verknüpfung von Schilddrüsenfehlfunktionen und Brustkrebs lieferten bisweilen keine einheitlichen Ergebnisse. Einige Analysen deuteten auf ein erhöhtes Brustkrebsrisiko bei Hyperthyreose hin. Gegenteilig behaupteten andere Autorinnen und Autoren ein erhöhtes Risiko bei Hypothyreose oder sahen keinerlei Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen. Ähnlich uneinheitliche Ergebnisse wurden derweil auch zu Thyreoiditis und Brustkrebs geliefert. Die vorliegende Analyse wies keinen signifikanten Zusammenhang von Hyperthyreose, Hypothyreose oder einer Struma mit dem Auftreten von Brustkrebs nach, wenngleich aber eine signifikante Assoziation von Thyreoiditis und Brustkrebs gezeigt werden konnte. Der zweite Artikel fokussierte sich auf die Auswirkungen verschiedenster Komorbiditäten auf die Mortalität von Brustkrebspatientinnen. Veröffentlicht wurde dieser Artikel im Journal of Psychiatric Research am 27. Oktober 2021. Mittels einer retrospektiven Kohortenstudie mit 6.656 Brustkrebspatientinnen wurde die Mortalität innerhalb von fünf Jahren nach dem Indexdatum unter folgenden Komorbiditäten untersucht: Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes mellitus, Adipositas, Fettstoffwechselstörungen, Depression, Schlafstörungen, arterielle Hypertonie, ischämische Herzerkrankungen, Niereninsuffizienz. Unerwarteter Weise wurde eine signifikant höhere Mortalität bei Brustkrebspatientinnen mit einer Depression oder Schlafstörung in Verbindung gebracht. Zudem zeigte sich ebenfalls eine erhöhte Mortalität bei den Komorbiditäten Diabetes mellitus und Niereninsuffizienz. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Brustkrebs als die weltweit häufigste Form der Krebserkrankungen noch heute viele Interaktionen mit anderen Komorbiditäten bereithält, welche es dringend weiter zu untersuchen gilt. Nur durch das präzise Verständnis der Beziehungen verschiedener Erkrankungen zueinander können tödliche Krankheiten wie Brustkrebs in einer multimorbider werdenden Gesellschaft früher erkannt und ganzheitlicher therapiert werden. Somit gelingt es uns in Zukunft die Prognose der Betroffenen weiter zu verbessern.
Umfang:53 Seiten
DOI:10.17192/z2023.0316