Auswirkung verschiedener Maßnahmen zur Speicheldekontamination auf den Adhäsivverbund zwischen Dentin und Komposit

1 Zusammenfassung 1.1 Ziel der Studie Ziel der Studie war es, die Auswirkung einer Speichelkontamination auf den Dentin-Adhäsiv-Verbund einer Kompositfüllung und die Effektivität verschiedener Dekontaminationsmaßnahmen zu untersuchen. Der Zeitpunkt der Kontamination wurde hierbei nach der Phospho...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Kisters, Svenja
Beteiligte: Frankenberger, Roland (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2023
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:1 Zusammenfassung 1.1 Ziel der Studie Ziel der Studie war es, die Auswirkung einer Speichelkontamination auf den Dentin-Adhäsiv-Verbund einer Kompositfüllung und die Effektivität verschiedener Dekontaminationsmaßnahmen zu untersuchen. Der Zeitpunkt der Kontamination wurde hierbei nach der Phosphorsäureätzung der Kavität und vor dem Auftragen des Bondings gewählt. Dabei wurden verschiedene Speichelmengen mit verschiedenen Dekontaminationsmaßnahmen getestet. Als Adhäsivsystem wurde Syntac® Classic, ein Vier-Schritt-Etch-and-Rinse-System, und als Füllungsmaterial Venus® Pearl benutzt. 1.2 Material und Methode Hierzu wurde zunächst in 36 kariesfreie Molaren je eine Klasse-I-Kavität mit den Maßen 4 x 4 x 4mm präpariert. Die Molaren wurden in 9 Gruppen mit je 4 Zähnen eingeteilt. In allen Gruppen kam zur Ätzung 37,5%iger Phosphorsäure, als Adhäsivsystem Syntac® Classic und als stopfbares Füllungsmaterial Venus® Pearl zum Einsatz. Der verwendete Speichel war ein 1:1:1 Mischpräparat von Speichelproben dreier verschiedener mundgesunder Probanden. Die Gruppe K diente als Kontrolle und wurde ohne Speichelkontamination gefüllt. Die verbleibenden Zähne wurden in 4 Gruppen mit jeweils 2 Untergruppen a) und b) unterteilt, wobei bei a) 2,5 µl und bei b) 5 µl Mischspeichel nach der Schmelz-Dentin-Ätzung in die Kavität gegeben wurde. In jeder Gruppe kam eine andere Dekontaminationsmaßnahme zum Einsatz. Gruppe 1: Keinerlei Dekontamination Gruppe 2: Trocknen der Kavität mittels Luftpüster Gruppe 3: Auswischen der Kavität mit Alkohol und anschließendes Trocknen Gruppe 4: Absprühen der Kavität mit Luft-Wasser-Gemisch, Trocknen, Auswischen mit Alkohol, Trocknen Anschließend wurden die Kavitäten mit Adhäsiv und Bonding behandelt und in Schichttechnik mit Venus® Pearl gefüllt und dann poliert. Die Inkrementstärke betrug dabei 2 mm. Aus den gefüllten Zähnen wurden mit einer Präzisions-Kreissäge Dentin-Komposit-Stäbchen von ca. 0,8 x 0,8 mm Dicke gesägt. An diesen erfolgte die Messung der maximalen Haftkraft in einer Kleinlast-Prüfmaschine. Abschließend erfolgte eine rasterelektronenmikroskopische Untersuchung der Bruchfläche des Dentinfragmentes mit Analyse der Versagensart. 1.3 Ergebnisse Innerhalb der Studie konnte festgestellt werden, dass eine Speichelkontamination immer mit einer Verminderung der Haftwerte einhergeht. Dabei spielt es keine Rolle, welche Menge an Speichel in die Kavität gelangt. Keine der untersuchten Dekontaminationsmaßnahmen führten zu einer zufriedenstellenden Wiederherstellung der Haftkraft. Es gab jedoch diesbezüglich in den Gruppen 3b) (5 µl Speichel, Auswischen der Kavität mit Alkohol und anschließendes Trocknen) und 4a) (2,5 µl Speichel, Absprühen der Kavität mit Luft-Wasser-Gemisch, Trocknen, Auswischen mit Alkohol, Trocknen) auffallend hohe Haftwerte, die einer weiteren Untersuchung bedürften. Auf keinen Fall reicht ein einfaches Trocknen einer mit Speichel kontaminierten Kavität als Dekontaminationsmaßnahme aus. 1.4 Praktische Schlussfolgerung Um die Intaktheit des Haftverbundes und damit die Langlebigkeit einer Restauration zu gewährleisten, sollte eine Speichelkontamination der Kavität nach dem Ätzen mit Phosphorsäure unbedingt vermieden werden. Eine adäquate Trockenlegung des Arbeitsfeldes ist somit ausschlaggebend für den Erfolg der Restauration. Keine der untersuchten Dekontaminationsmaßnahmen ersetzt ein speichelfreies Arbeiten bei der angewandten Adhäsivtechnik.
Umfang:85 Seiten
DOI:10.17192/z2023.0267