Untersuchung zur möglichen Assoziation von Humanen Papillomaviren bei der Pathogenese vaskulärer Anomalien des Kopf-Hals-Bereiches - eine explorative immunhistochemische Studie

Vaskuläre Anomalien (VA) manifestieren sich häufig im Kopf-Hals-Bereich und können zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Obwohl in den letzten Jahren vereinzelte auslösende Genmutationen gefunden wurden, ist die genaue Entstehung der meisten vaskulären Anomalien noch nicht abschließend geklär...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Kurz, Christopher Samuel
Beteiligte: Mandic, Robert (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2022
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Vaskuläre Anomalien (VA) manifestieren sich häufig im Kopf-Hals-Bereich und können zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Obwohl in den letzten Jahren vereinzelte auslösende Genmutationen gefunden wurden, ist die genaue Entstehung der meisten vaskulären Anomalien noch nicht abschließend geklärt. In dieser Arbeit wurde die mögliche Rolle von humanen Papilloma-Viren (HPV) mittels immunhistochemischen Färbungen untersucht. Hierfür wurden insgesamt 27 VA-Proben untersucht und mikroskopisch beurteilt. Zur Kontrolle wurden dieselben immunhistochemischen Untersuchungen an 20 Oropharynxtumorproben durchgeführt. Es zeigte sich in 7 VA-Präparaten eine positive Reaktion des Gefäßendothels auf den Antikörper HPV16 E6/18 E6. Weiter konnte in 11 VA-Präparaten eine positive Reaktion von Nerven auf den gleichen Antikörper beobachtet werden. Die Untersuchungen mit den Antikörpern HPV16 E7, HPV16 E1/E4 und HPV18 E7 zeigten keine positiven Reaktionen. Die Untersuchung mit dem Anti-Human-Papillomavirus-Antikörper von Dako zeigte nur in drei Proben schwach positive Reaktionen von den insgesamt 27 untersuchten Proben. Die Färbungen mit dem anti-HPV16 L1-Antikörper (CAMVIR-1) zeigte bei allen Proben eine positive Reaktion in Muskeln, Epithelien der Haut, Endothelzellen und Nerven. Es zeigte sich jedoch in nur einem Präparat eine positive p16INK4a-Färbung der Gefäße, welche auch Ki67 negativ war, wodurch eine virale Ursache der p16INK4a-Hochregulation unwahrscheinlich erscheint. Die immunhistochemischen Färbungen ergaben zum großen Teil negative Ergebnisse. Nach ausführlicher Analyse sind die positiven Reaktionen des HPV16 L1 Antiköpers der Firma Santa Cruz Biotechnology, Inc. als unspezifische Reaktion zu werten. Ebenso deuten die Reaktionen des Antikörpers gegen HPV16 E6/18 E6 auf eine unspezifische Reaktion möglicherweise gegen β-Galaktosidase hin, da bei der Antikörperherstellung ein β-Galaktosidase-E6-Fusionsprotein eingesetzt wurde. In der vorliegenden rein explorativen Studie fand sich kein Anhaltspunkt dafür, dass in vaskulären Anomalien eine aktive virale Infektion vorliegt. Eine transiente Infektion, z.B. während der Schwangerschaft, die zu einer Veränderung der Gefäßbildung und zur Entstehung von vaskulären Anomalien führt, kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Dies sollte in weiteren Studien untersucht werden.
Umfang:117 Seiten
DOI:10.17192/z2023.0154