Der Einfluss der Therapie von koexistentem Vorhofflimmern auf das Überleben von Patienten nach erfolgreicher perkutaner Mitralklappenrekonstruktion

Hintergrund: Die perkutane Mitralklappen-Rekonstruktion mittels Edge-to-Edge-Repair (TEER) ist eine etablierte Behandlungsmethode in der Therapie der hochgradigen Mitralklappeninsuffizienz (MI) bei inoperablen Hochrisiko-Patienten. Vorhofflimmern (VHF) stellt hierbei eine relevante Nebenerkrankung d...

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Main Author: Ausbüttel, Felix
Contributors: Schieffer, Bernhard (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2022
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Hintergrund: Die perkutane Mitralklappen-Rekonstruktion mittels Edge-to-Edge-Repair (TEER) ist eine etablierte Behandlungsmethode in der Therapie der hochgradigen Mitralklappeninsuffizienz (MI) bei inoperablen Hochrisiko-Patienten. Vorhofflimmern (VHF) stellt hierbei eine relevante Nebenerkrankung dar, welche die post-interventionelle Langzeit-Prognose trotz adäquater Klappenrekonstruktion signifikant verschlechtert. Der Einfluss der zugrundeliegenden Vorhofflimmer-Therapie auf das langfristige Überleben ist bislang unklar. Methodik: In dieser multizentrischen beobachtenden Kohorten-Studie an einem TEER-Kollektiv von 542 MI-Patienten erfolgte die Überlebenszeitanalyse von Patienten mit und ohne vorbekanntem VHF sowie von VHF-Patienten unter Rhythmus- und Frequenz-Kontrolle. Zur Berücksichtigung von Differenzen in den klinischen Charakteristika und unabhängigen Mortalitätsprädiktoren erfolgte eine Adjustierung der Kohorten mittels Propensity-Score-Matching (PSM). Ergebnisse: 73% des Kollektivs (373/506) zeigten ein vorbekanntes VHF, welches mehrheitlich mittels Frequenz-Kontrolle behandelt wurde [59% (212/373)]. Nach PSM zeigte sich eine statistisch signifikant geringere 3-Jahres-Überlebensrate bei VHF-Patienten im Vergleich zu Nicht-VHF-Patienten [47,3% (126/266) vs. 58,3% (78/133); HR 1,4; 95%-KI 1,004-2,03; p=0.047]. Gleiches galt für Rhythmus-kontrollierte VHF-Patienten im Vergleich zu Frequenz-kontrollierten VHF-Patienten [46,7% (75/161) vs. 56,5% (91/161); HR 1,5; 95%-KI 1,03-2,06, p=0,032]. Amiodaron wurde in hohem Maß zur Rhythmus-Kontrolle des VHF eingesetzt und erwies sich als signifikanter Mortalitätsprädiktor [HR 1,5; 95%-KI 1,1-2,1; p=0.04]. Schlussfolgerung: Die Therapie des VHF erfolgte mehrheitlich in Form von medikamentösen Therapie-Strategien. Hierbei hatten Rhythmus-kontrollierte VHF-Patienten eine signifikant höhere Mortalitätsrate zu verzeichnen als VHF-Patienten unter Frequenz-Kontrolle. Amiodaron stellte das am häufigsten angewandte Antiarrhythmikum mit signifikanter Korrelation zur langfristigen Mortalität dar. Der Einsatz sollte im vorliegenden älteren und multimorbiden Kollektiv anhand prospektiver Studien weiterführend evaluiert werden.
Physical Description:67 Pages
DOI:10.17192/z2022.0324