Individuelle Einflussfaktoren auf Motivationsregulation: Wer reguliert wann und wie die eigene Lernmotivation?

Besonders im Hochschulkontext stellt die Selbstregulation kognitiver, metakognitiver, umweltbezogener, aber auch motivationaler Aspekte des Lernens eine wichtige Voraussetzung für den Studienerfolg dar (Dresel et al., 2015; Robbins et al., 2004). Während sich viele Belege für die positiven Effekte v...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Trautner, Maike
Beteiligte: Schwinger, Malte (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2022
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Besonders im Hochschulkontext stellt die Selbstregulation kognitiver, metakognitiver, umweltbezogener, aber auch motivationaler Aspekte des Lernens eine wichtige Voraussetzung für den Studienerfolg dar (Dresel et al., 2015; Robbins et al., 2004). Während sich viele Belege für die positiven Effekte von Motivationsregulation auf Anstrengungsbereitschaft, Leistung, Wohlbefinden, verminderte Prokrastination und Studienabbruchstendenzen finden, ist der Einfluss individueller, personenbezogener Faktoren auf Motivationsregulation weniger gut untersucht, geprägt von inkonsistenten oder kleinen Zusammenhängen eher allgemeiner und vergleichsweise stabiler Einflussfaktoren (wie kognitiven Fähigkeiten und Persönlichkeitseigenschaften) und unklaren Mechanismen, wie und an welcher Stelle des Motivationsregulationsprozesses sie Einfluss nehmen. Die vorliegende Dissertation befasst sich daher mit den Fragen, 1) ob für den Motivationsregulationsprozess spezifische und veränderbare individuelle Dispositionen über allgemeinere individuelle Dispositionen hinaus mit Motivationsregulation zusammenhängen (Manuskripte 1 & 2), 2) durch welche Mechanismen sie mit Motivationsregulation und Anstrengungsbereitschaft zusammenhängen, und 3) wie für den Motivationsregulationsprozess spezifische und veränderbare individuelle Dispositionen sowie Variablen des Motivationsregulationsprozesses valide in Selbstberichten erfasst werden können (Manuskripte 1, 2 & 3). Manuskripte 1 und 2 fanden in fünf Studierendenstichproben, dass Selbstwirksamkeitserwartungen für Motivationsregulation und implizite Veränderbarkeitstheorien über Motivation als für Motivationsregulation spezifischere individuelle Dispositionen über allgemeine Dispositionen hinaus mit dem Einsatz von Motivationsregulationsstrategien und Anstrengungsbereitschaft zusammenhingen. Bezüglich möglicher Wirkmechanismen zeigte sich, dass Selbstwirksamkeit für Motivationsregulation mit einem häufigeren Einsatz von Motivationsregulationsstrategien und Anstrengungsbereitschaft zusammenhing, nicht aber mit einem effektiveren Strategieeinsatz. Implizite Veränderbarkeitstheorien über extrinsische Motivation hingen, vermittelt über Selbstwirksamkeit für Motivationsregulation, ebenfalls mit einem häufigeren Strategieeinsatz und Anstrengungsbereitschaft zusammen. Studie 3 zeigte, dass verschiedene theoretisch nah verwandte Konstrukte des Motivationsregulationsprozesses durch Selbstberichtsfragebögen unter bestimmten Bedingungen valide erfassbar sind (wenn beispielsweise für methodische Artefakte kontrolliert wird), ihr Einsatz aber auch Nachteile birgt. Implikationen dieser Befunde bezüglich der zukünftigen Erfassung des Motivationsregulationsprozesses, der Erweiterung bisheriger Modelle zur Beschreibung dieses Prozesses und zur praktischen Förderung von Motivationsregulation in Trainings werden diskutiert.
Umfang:234 Seiten
DOI:10.17192/z2022.0093