Intraperitoneale Metastasierung des Ovarialkarzinoms: Funktionelle Analyse der Tumor-Mesothel-Interaktion in einem neu etablierten dreidimensionalen Invasionsassay

Das Ovarialkarzinom ist mit über 7000 jährlichen Neuerkrankungen und einer 5- Jahres-Überlebensrate von ca. 40% die fünfthäufigste krebsbedingte Todesursache der weiblichen Bevölkerung in Deutschland. Aufgrund initial geringer bis ausbleibender Symptomatik und fehlender geeigneter Screening-Methoden...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Schwarz, Simon
Beteiligte: Worzfeld, Thomas (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2021
Schlagworte:
Online-Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Das Ovarialkarzinom ist mit über 7000 jährlichen Neuerkrankungen und einer 5- Jahres-Überlebensrate von ca. 40% die fünfthäufigste krebsbedingte Todesursache der weiblichen Bevölkerung in Deutschland. Aufgrund initial geringer bis ausbleibender Symptomatik und fehlender geeigneter Screening-Methoden in frühen Tumorstadien werden 75% der Diagnosen erst in fortgeschrittenem Stadium bei bereits stattgefundener Metastasierung gestellt; zielgerichtete Strategien zur Detektion sowie Reduktion der peritonealen Metastasen fehlen. Um den Prozess der peritonealen Metastasierung in-vitro bestmöglich untersuchen zu können, wurde ein neuartiger, dreidimensionaler Invasionsassay mit primären Zellen aus Ovarialkarzinom-Patientinnen etabliert. In diesem Assay werden primäre humane Mesothelzellen auf kollagenbeschichteten Polycarbonatmembranen konfluent kultiviert, um den dreidimensionalen Aufbau des humanen Peritoneums abzubilden. Primäre, aus dem Aszites von Patientinnen mit hochgradig entdifferenziertem serösen Ovarialkarzinom isolierte Tumorzellen werden dann auf die Mesothelzellschicht aufgebracht; anschließend wird das Invasionsverhalten analysiert. Mit Hilfe dieses Assays konnte für verschiedene Patientinnen gezeigt werden, dass Mesothelzellen die Invasivität der Ovarialkarzinomzellen signifikant erhöhen. Versuche mit konditioniertem Medium der Mesothelzellen zeigten, dass diese Effekte durch lösliche Faktoren vermittelt und konzentrationsabhängig sind. Lysophosphatidsäuren konnten dabei als Kandidaten für solche löslichen Faktoren ausgeschlossen werden. Der hier neu etablierte Invasionsassay erlaubt die Analyse von entscheidenden Schritten der Metastasierung des Ovarialkarzinoms. Eine Identifikation der vom Mesothel sezernierten Moleküle, die den hier identifizierten pro-invasiven Effekt des Mesothels vermitteln, könnte in der Zukunft neuartige Ansatzpunkte für die Therapie des Ovarialkarzinoms bringen.
Umfang:88 Seiten
DOI:10.17192/z2021.0396