Emotionen in Kambodscha in der Vergangenheitsaufarbeitung der Khmer Rouge Zeit

Das Ziel der vorliegenden Dissertation ist es Emotionen in Kambodscha in der Vergangenheitsaufarbeitung der Khmer Rouge Zeit (1975-1979) zu untersuchen. Dafür wurden in zwei Feldaufenthalten in Kambodscha (2016, 2018) Interviews mit Überlebenden der Khmer Rouge Zeit in dem ländlich gelegenen Dorf Ph...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Suon-Szabo, Stephanie
Beteiligte: Halbmayer, Ernst (Prof. Dr.), Bonacker, Thorsten (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2020
Schlagworte:
Online-Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das Ziel der vorliegenden Dissertation ist es Emotionen in Kambodscha in der Vergangenheitsaufarbeitung der Khmer Rouge Zeit (1975-1979) zu untersuchen. Dafür wurden in zwei Feldaufenthalten in Kambodscha (2016, 2018) Interviews mit Überlebenden der Khmer Rouge Zeit in dem ländlich gelegenen Dorf Phum aufgenommen, deren thematischer Schwerpunkt auf den Erlebnissen der Interviewpartner*innen zur Zeit der Khmer Rouge lag. Durch die Methode der teilnehmenden Beobachtung konnte nicht nur eine Vertrauensbasis zu dem Forschungsfeld aufgebaut werden, sondern auch Mimik und Gestik, welche in Zusammenhang mit Emotionen steht, beobachtet werden. Die aufgenommen Interviews wurden nach der Transkription in Hinblick auf Emotionen analysiert. Die während der Forschung festgestellten Emotionen werden in dieser Arbeit beschrieben, kontextualisiert und analysiert, wodurch ein Beitrag zu der Forschung in Kambodscha und insbesondere zu Emotionen geliefert wurde. Die Forschungsergebnisse zeigen den Charakter und die Dimensionen von Emotionen in Kambodscha in Zusammenhang mit der Khmer Rouge Zeit. Außerdem geben sie Aufschluss darüber, wie weit die Khmer Rouge Zeit von den Forschungsteilnehmer*innen emotional aufgearbeitet wurde. Drittens stellen sie heraus wie wichtig die Temporalität von Emotionen in dem Forschungskontext ist und zeigen, dass die gesellschaftliche Aufarbeitung der Khmer Rouge Vergangenheit in starkem Gegensatz zu der rechtlichen Aufarbeitung in den Extraordinary Chambers in the Courts of Cambodia (ECCC) steht. Des Weiteren heben sie die Wichtigkeit der Einbeziehung von buddhistischen (u.a. Karma) und kambodschanischen (u.a. mien muk, mien moat; sangsoek) Konzepten für die Analyse von Emotionen hervor. Die Ergebnisse liefern somit einen Beitrag zu der international geprägten Debatte rund um die Institution der ECCC, welche kambodschanische Normen, Werte und Konzepte der Vergangenheitsaufarbeitung nicht mit einbezieht. Schließlich werden neue Ansätze zum Umgang mit Überlebenden der Khmer Rouge Zeit ebenso vorgeschlagen, wie die Optimierung bestehender Therapieformen von lokalen Anbietern von psychischer Gesundheit.
Umfang:308 Seiten
DOI:10.17192/z2021.0097