Einfluss von Präparationsform und Schichtdicke auf Bruchfestigkeit und Randverhalten von Keramikveneers

Hintergrund und Ziele Perfektion in Ästhetik und Funktion der Zähne nimmt in der Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert ein. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es nicht einfach ist, verlorene Zahnhartsubstanz mit all ihren Eigenschaften zu ersetzen. Dahingehend sind Veneers seit vielen Jahren al...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Fischer, Sabine
Beteiligte: Frankenberger, Roland (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2018
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund und Ziele Perfektion in Ästhetik und Funktion der Zähne nimmt in der Gesellschaft einen immer höheren Stellenwert ein. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es nicht einfach ist, verlorene Zahnhartsubstanz mit all ihren Eigenschaften zu ersetzen. Dahingehend sind Veneers seit vielen Jahren als klinisch und wissenschaftlich anerkannte Restaurationsform bewährt. Veneers wurden erst rein schmelzgetragen befestigt, so war es in den letzten Jahren durch die Weiterentwicklung der Adhäsivsysteme möglich, sie partiell oder vollständig im Dentin zu verankern. Die ideale Adhäsion von Komposit an Schmelz kann die Dentinadhäsion bisher nicht erreichen. Somit ist es durchaus für den Kliniker eine relevante Fragestellung, ob es vorteilhaft ist, möglichst viel Zahnschmelz zu erhalten, auch wenn dies auf Kosten der Materialstärke, der Ästhetik und der späteren Zahnform geht. Es stellt sich die Frage, ob stattdessen auf eine funktionierende Dentinadhäsion vertraut werden sollte und die aufgezählten Kriterien besser erfüllbar sind. Des Weiteren ist der Umgang mit präexistenten Kompositfüllungen relevant und somit die Frage zu klären, inwieweit sie ein Ergebnis beeinflussen können. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss von fünf verschiedenen Präparationsformen für Veneers mit zwei verschiedenen Schichtstärken der Keramikmasse IPS InLine auf die marginale Adaptation und das Frakturverhalten nach thermomechanischer Belastung zu bestimmen. Material und Methoden 80 menschliche mittlere Inzisivi wurden randomisiert verteilt auf 10 Gruppen (n=8) mit fünf verschiedenen Präparationsformen: non-prep (NP), minimal-invasiv (MI) = ausschließlich im Schmelz, semi-invasiv (SI) = 50% im Dentin, invasiv (I) = 100% im Dentin, und semi-invasiv einschließlich zweier Klasse-III-Kompositfüllungen (SI-C). Die Veneers wurden in zwei Keramik-Schichtdicken hergestellt: L1 = 0,2 mm bis 0,5 mm; L2 = 0,5 mm bis 1,2 mm. Nach der adhäsiven Befestigung (OptiBond FL, Variolink Veneer) mit Lichthärtung und Ausarbeitung wurden die Proben für 21 Tage bei 37°C in Wasser gelagert, einer Temperaturwechselbadbelastung (TWB) mit 2.000 Zyklen zwischen +5° und +55°C und einer mechanischen Belastung an der Inzisalkante der Veneers im 45°-Winkel für 2 Millionen Zyklen bei 50 N und anschließend für 1 Million Zyklen bei 100 N ausgesetzt. Abformungen mit Provil novo und Honigum Light wurden nach TWB und nach jeweils 250.000 Belastungszyklen genommen, um das Randverhalten im Rasterelektronenmikroskop (REM) bei 200facher Vergrößerung nach definierten Kriterien quantitativ zu beurteilen. Nach Ablauf von jeweils 250.000 mechanischen Belastungen wurden die Veneers auf Craquellierungen, Chippings, Teil- und Totalfrakturen untersucht. Ergebnisse Die Randanalyse nach 3 Mio. mechanischen Belastungen ergab mit Medianwerten zwischen 95% und 82% der Randqualität “kontinuierlicher Rand” keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen allen Gruppen, weder am Übergang Keramik / Befestigungskomposit noch am Übergang zur Zahnhartsubstanz (p>0.05). Die visuelle Inspektion der Veneers fand 22 Craquellierungen, 11 Chippings, 4 partielle und 4 totale Frakturen an 38 der 80 Veneers. Ein statistisches Ranking (Mann-Whitney-Tests,p<0.05) bzgl. Frakturgefährdung ergab: IL1=SIL1=MIL1=IL2=CL1=CL2 , MIL2=NPL1=NPL2=SIL2, IL2=CL1=CL2=MIL2=NPL1=NPL2 =SIL2. Schlussfolgerung Sogar nach 3 Millionen mechanischen Belastungszyklen mit davon einer Million Zyklen mit 100 N zeigten alle Gruppen sehr hohe Überlebensraten. Dennoch, das Frakturrisiko ist statistisch signifikant höher bei dünnen Veneers mit Präparationen vollständig oder partiell im Dentin im Vergleich zu Veneers, die vollständig im Schmelz haften oder zu dicken Veneers, deren Präparation partiell im Dentin lagen. Präexistente Kompositrestaurationen hatten keinen statistisch signifikanten Einfluss, weder auf das Randverhalten noch auf die Frakturgefährdung.
Umfang:82 Seiten
DOI:10.17192/z2019.0191