Keramik des frühen zweiten Jahrtausends v. Chr. von Ikiztepe am Schwarzen Meer

Gegenstand der Arbeit sind die Funde der Schicht I des Hügels I der 1974-80 unter der Leitung von U.B. Alkım in İkiztepe durchgeführten Ausgrabungen. Rund 16 000 Scherben, davon knapp 5 000 diagnostische Stücke, wurden ausgewertet. Damit konnte erstmalig ein umfangreicher Keramikkomplex des frühen 2...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Müller-Karpe, Vuslat
Beteiligte: Frey, Otto-Hermann (Prof.Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2006
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Gegenstand der Arbeit sind die Funde der Schicht I des Hügels I der 1974-80 unter der Leitung von U.B. Alkım in İkiztepe durchgeführten Ausgrabungen. Rund 16 000 Scherben, davon knapp 5 000 diagnostische Stücke, wurden ausgewertet. Damit konnte erstmalig ein umfangreicher Keramikkomplex des frühen 2. Jahrtausends v. Chr. aus dem türkischen Schwarzmeergebiet dokumentiert und untersucht werden. Die Gefäßkeramik zeigt eine kulturelle Geschlossenheit mit einem klar definierbaren Typenspektrum. Die kulturellen Verbindungen weisen durchweg nach Inneranatolien. Die dortigen Zentren frühhethitischer Kultur, in erster Linie Kültepe, Alişar, Boğazköy und Alacahöyük und jetzt auch Kayalıpınar, liefern die besten Vergleichsstücke zu den in İkiztepe belegten Formen. Die Übereinstimmung betrifft nicht nur einzelne Stücke oder besondere Typen, sondern das Formenspektrum insgesamt. Diese so weitgehende Übereinstimmung ist ein deutlicher Beleg dafür, dass zwischen İkiztepe und den frühhethitischen Zentren auf dem Plateau nicht nur intensive Kontakte bestanden, sondern dass dieser pontische Küstenstreifen zum frühhethitischen Kulturgebiet gehörte. Einige Scherbenfunde deuten an, dass die Nutzung des Platzes bis in die althethitische bzw. mittelhethitische Periode (Mitte des 2. Jt. v. Chr.) hinein reichte, die Siedlungsreste dieser Zeit aber überwiegend erodiert sind. Die Untersuchung des keramischen Fundmaterials eines Siedlungsplatzes vermag zwar keine Lokalisierung historischer Ortsnamen zu verifizieren oder zu falsifizieren. Es ist aber als ein Ergebnis der Studie festzuhalten, dass der archäologische Befund einer Identifizierung des in altassyrischen und hethitischen Texten genannten Ortes „Zalpa“ mit İkiztepe nicht widerspricht.
Umfang:275 Seiten
DOI:10.17192/z2019.0099