Temperaturveränderungen bei Flüssigkeitszirkulation im Pulparaum eines Zahns während der Bestrahlung mit Dioden-Lasersystemen
Die Diodenlaser erfreuen sich im klinischen Alltag zunehmend einer hohen Beliebtheit, wobei in der Zahnmedizin eine Vielzahl verschiedener Anwendungen beschrieben wird. Da es beim Einsatz der Dioden-Lasersysteme in der Regel zu einer Wärmeentwicklung kommt, stellt sich die Frage, inwieweit diese zur...
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Beteiligte: | |
Format: | Dissertation |
Sprache: | Deutsch |
Veröffentlicht: |
Philipps-Universität Marburg
2018
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Schlagworte: | |
Online-Zugang: | PDF-Volltext |
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Zusammenfassung: | Die Diodenlaser erfreuen sich im klinischen Alltag zunehmend einer hohen Beliebtheit, wobei in der Zahnmedizin eine Vielzahl verschiedener Anwendungen beschrieben wird. Da es beim Einsatz der Dioden-Lasersysteme in der Regel zu einer Wärmeentwicklung kommt, stellt sich die Frage, inwieweit diese zur thermischen Schädigung angrenzender Gewebe beitragen.
Das Ziel der vorliegenden Studie war es herauszufinden, zu welchen Temperaturveränderungen es bei einer Flüssigkeitszirkulation nicht nur in der Pulpa, sondern auch im pulpakammernahen Dentin und an der Schmelz-Dentin Grenze kommt, um ein mögliches Schädigungspotential einschätzen zu können. Zehn extrahierte menschliche mehrwurzelige Zähne wurden entlang ihrer Längsachse geteilt und zwei Kanäle der Zahnwurzeln freigelegt, um in den apikalen Kanalbereich Kunstoffkanülen anzubringen. Diese Kanülen ermöglichten den Anschluss eines Schlauchsystems und somit eine Flüssigkeitszirkulation durch das Pulpencavum. Die präparierte Zahnhälfte wurde mit einem Deckglas verschlossen. An der Zahnaußenfläche wurde der SIROLaser Blue (Sirona, Bensheim) mit den Einstellungen 600 mW (SLB 600) und 800 mW (SLB 800) jeweils im Dauerstrichmodus (cw) und einer 320µm Faser und der SIROLaser Advance (Sirona, Bensheim) - im Pulsmodus, Tastverhältnis 50%, 10 Hz, 320µm Faser, mit einer Durchschnittsleistung von 750 mW (SLA 750) angesetzt, um für 40s das Präparat zu bestrahlen. Die Temperaturmessungen erfolgten bei Durchflussraten von 0 ml/min, 2,6 ml/min und 6ml/min unter Zuhilfenahme einer Wärmebildkamera (VarioCAM HD, InfraTec, Dresden). Die entsprechenden Temperaturmesspunkte befanden sich auf Höhe des Pulpencavums (C1), des Dentins (C2) und an der Schmelz-Dentin Grenze (C3).
Die Ergebnisse der Studie haben gezeigt, dass sowohl die Flüssigkeitszirkulation als auch die Wattleistung der angewendeten Laser einen signifikanten Einfluss auf die Wärmeentwicklung haben. Bei der zuvor festgelegten Ausgangstemperatur von 22 Grad Celsius wurden die höchsten Temperaturmaxima für den Laser SLB 800 im C1 Bereich ohne Flüssigkeitszirkulation verzeichnet (Median: 7,0 K, Minimum: 3,9 K, Maximum: 9,0 K). Die geringsten Temperaturmesswerte wurden nach der Anwendung des Lasers SLA 750 im C1 Bereich bei einer Durchflussrate von 6 ml/min (Median: 0,2 K, Minimum: 0,1 K, Maximum: 0,5 K) beobachtet.
Schlussfolgernd kann man davon ausgehen, dass bei Beachtung der entsprechenden Einstellungen der untersuchten Diodenlaser und unter Berücksichtigung einer physiologischen Blutzirkulation im Pulpencavum das Schädigungspotenzial durch die Laserenergie als gering einzuschätzen ist. |
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Umfang: | 67 Seiten |
DOI: | 10.17192/z2018.0440 |