Suppression proinflammatorischer Gene in Makrophagen durch Aszites des Ovarialkarzinoms
Da das seröse Ovarialkarzinom einer der tödlichsten Tumorerkrankungen bei Frauen darstellt, sind neue Therapieansätze von erheblichem Interesse. Eine Reversion der Suppression und protumorigenen Funktionen Tumor-assoziierter Immunzellen wäre dabei zweifellos ein bedeutender therapeutischer Ansatz...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2018
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Da das seröse Ovarialkarzinom einer der tödlichsten Tumorerkrankungen bei
Frauen darstellt, sind neue Therapieansätze von erheblichem Interesse. Eine Reversion
der Suppression und protumorigenen Funktionen Tumor-assoziierter Immunzellen wäre
dabei zweifellos ein bedeutender therapeutischer Ansatz.
Das interaktive Netzwerk aus Tumor-assoziierten Immunzellen und
metastasierenden Tumorzellen, insbesondere Makrophagen, wird maßgeblich über das
Sekretom des Aszites bestimmt. Publizierte Daten zeigten bereits eine Korrelation hoher
Konzentrationen von IL-10, IL-6 oder TGFb im Aszites mit einer schlechten Prognose.
Im Rahmen dieser Arbeit konnten mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie
Linolsäure oder Arachidonsäure im Aszites als natürliche Agonisten des als Lipidsensor
fungierenden Kernrezeptors PPARb/d identifiziert werden. In Tumor-assoziierten
Makrophagen des Aszites führen hohe Konzentrationen dieser Fettsäuren, die in
intrazellulären Lipidtröpfchen gespeichert werden, zu einer konstitutiven Überexpression
PPARb/d-spezifischer Zielgene. Im Einklang mit diesem Befund erwiesen sich diese
Zellen als refraktär gegenüber synthetischen PPARb/d Agonisten in vitro, allerdings
reprimierbar durch inhibitorische PPARb/d-Liganden. Die Expression von ANGPTL4,
eines der wichtigsten Zielgene von PPARb/d mit Funktionen bei der Metastasierung ist
mit einem verkürztem rezidivfreien Überleben der Patientinnen korreliert, was die
mögliche klinische Bedeutung unserer Ergebnisse unterstreicht.
In humanen Makrophagen gesunder Spender konnten wir zwei grundsätzlich
unterschiedliche Mechanismen einer Agonisten-induzierten transkriptionellen
Regulation von PPARb/d Zielgenen identifizieren. Zum einen existiert eine kanonische,
zelltypunabhängige Induktion verschiedener Zielgene des Lipid- und
Glukosemetabolismus (einschließlich ANGPTL4) durch spezifische synthetische
Agonisten. Zum anderen konnte eine Makrophagen-spezifische inverse Regulation
identifiziert werden, die keiner direkten PPARb/d-Chromatinbindung bedarf und
hauptsächlich die Regulation von Immunfunktionen betrifft. Hierbei führen PPARb/d
Agonisten hauptsächlich zu einer Repression proinflammatorischer Gene, was im
Hinblick auf die vorrangig antiinflammatorische Wirkung des Aszites relevant sein
könnte. Allerdings werden durch dieselben Liganden auch antiinflammatorische Gene
reprimiert. Dies spricht für die Induktion eines spezifischen, bislang nicht beschriebenen
PPARb/d-regulierten Polarisierungsstatus der Makrophagen.
Um ein besseres Verständnis der protumorigenen Makrophagen innerhalb des
Tumormikromilieus zu erhalten wurde die Regulation von IL-12, einem für die proinflammatorische Funktion von Makrophagen zentralen Zytokin, näher untersucht.
IL-12 ist in TAM nicht exprimiert und ist in Aszites-behandelten Makrophagen gesunder
Spender nicht durch proinflammatorische Stimuli, wie Interferon-g (IFNg) und
Lipopolysaccharid induzierbar. Andererseits könnte die beobachtete Reversibilität der
Aszites-vermittelten Suppression durch nachfolgenden Aszitesentzug oder IFNg
Supplementation aus therapeutischer Sicht interessant sein.
Eine wichtige Rolle von IL-10 ist die Repression der Transkription von IL12B, das
für die limitierende p40 Untereinheit des IL-12 Heterodimers kodiert. IL-10 hemmt
bekanntermaßen die Kerntranslokation der NF-kB-Untereinheiten c-REL und p65/RELA.
Da IL12B als NF-kB-Zielgen beschrieben wurde, liegt die Vermutung nahe, dass der NFkB-
Signalweg ein zentrales Ziel der durch Aszites vermittelten, von IL-10 abhängigen
Suppression der IL12B-Induktion ist. Diese Hypothese konnte allerdings nicht bestätigt
werden. Die Behandlung primärer Makrophagen mit Aszites in vitro supprimierte zwar
die Stimulus-abhängige Transkription von IL12B und ging mit einer deutlich
verminderten Translokation von c-REL und p65/RELA einher. Überraschenderweise
erwies sich jedoch die Chromatinbindung dieser Faktoren an eine neu identifizierte, der
TSS vorgelagerten Bindestelle des IL12B Lokus, als weitgehend unbeeinflusst. Diese
Befunde legen nahe, dass neben einer Rolle für NF-kB andere
Regulationsmechanismen eine essentielle Rolle bei der Suppression der IL12BTranskription
spielen. Diese Schlussfolgerung wird bestärkt durch den Befund, dass ein
anderes c-REL-Zielgen, CXCL10, nicht durch den Aszites reprimiert wird. |
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Physical Description: | 135 Pages |
DOI: | 10.17192/z2018.0318 |