Therapiequalität bei gynäkologischen Malignomen: Retrospektiver Vergleich des zertifizierten gynäkologischen Krebszentrums des Universitätsklinikums Marburg mit peripheren gynäkologischen Abteilungen

Zum heutigen Zeitpunkt heißt Tumortherapie in der gynäkologischen Onkologie individuelle und multidisziplinäre Therapieentscheidung. Es ist eine deutliche Heterogenität im Outcome der Patientinnen zu beobachten. Einige Studien konnten zeigen, dass die ausgewählte Klinik bzw. Multidisziplinarität ein...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Trabert, Leona Maria
Beteiligte: Wagner, Uwe (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2016
Schlagworte:
Online-Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zum heutigen Zeitpunkt heißt Tumortherapie in der gynäkologischen Onkologie individuelle und multidisziplinäre Therapieentscheidung. Es ist eine deutliche Heterogenität im Outcome der Patientinnen zu beobachten. Einige Studien konnten zeigen, dass die ausgewählte Klinik bzw. Multidisziplinarität einen Einfluss auf das Outcome hat (121,122,124,130). Um eine interdisziplinäre Therapieempfehlung zu erlangen wurden Tumorboards ins Leben gerufen. Die vorliegende Studie vergleicht das Outcome von Patientinnen eines Krebszentrums des UKGM mit auswärtigen Patientinnen, die in einem Tumorboard vorgestellt wurden. Diese Arbeit hat das Ziel, die Ergebnisqualität der Patientinnen des UKGM Marburg und der aus externen Kliniken zu beschreiben und zu analysieren, die im gemeinsamen Tumorboard vorgestellt wurden. Methoden: In diese Arbeit wurden retrospektiv 848 Patientinnen, 434 Patientinnen des UKGM mit 414 externen Patientinnen, mit allen gynäkologischen Malignomen (außer Mamma-Karzinom) eingeschlossen, vorgestellt im Tumorboard zwischen 6/2008-12/2010. Es wurden deskriptiv die Ausgangseigenschaften wie Alter, Tumordiagnose, Stadium, Grading und Rezidiverkrankungen untersucht. Mittels Cox-Regression wurden die Einflussfaktoren Klinik, Alter, und Tumorstadium für die einzelnen Tumoren hinsichtlich des Überlebens analysiert. Ergebnisse: Die Ergebnisse weisen eine sehr heterogene Verteilung der Eigenschaften beider Grup-pen auf. Gerade höhergradige seltene Tumoren wurden gehäuft durch das UKGM vorgestellt. Der Einflussfaktor Klinik konnte in der Cox-Regression nur für das Vulvakarzinom als signifikant (n=98, p=0,017, HR=5,032, 95% KI 1,333-19,002) bestätigt werden. Signifikant zeigte sich das Alter bezogen auf das Überleben beim Ovarialkarzinom (p=0,016, HR 1,021) und das T-Stadium für das Ovarial-, Endometrium- und Cervixkarzinom. Die Überlebenszeiten unterschieden sich je nach Tumorentität um bis zu 10 Monate, und zwar am stärksten beim Vulvakarzinom (33,18 Monate UKGM versus 23,27 Monate Extern, p=0,278), beim Ovarialkarzinom um nur einen Monat (24,11 Mo. UKGM vs. 25,82 Mo. Extern, p=0,652). Diskussion: Die Ergebnisse weisen für den Faktor Klinik nur in einer Entität einen signifikanten Einfluss hinsichtlich des Überlebens auf. Aufgrund dieser Ergebnisse liegt die Vermutung nahe, dass auch die Vorstellung im gemeinsamen multidisziplinären Tumorboard bei der Versorgung der externen Patientinnen dazu beiträgt, die Versorgungsqualität auf einem vergleichbaren Niveau sicherzustellen. Es bedarf jedoch weiterer prospektiver Studien im Rahmen der Versorgungsforschung, um die Effekte des Tumorboards auf die Patientenversorgung zu untersuchen. 121 Greer 2010; 122 Du Bois 2009; 124 Bouchardy 2007; 130 Mercado 2010
Umfang:124 Seiten
DOI:10.17192/z2016.0687