Intra- und extrazelluläre Magnesiumkonzentrationen bei Patienten mit renalem Magnesiumverlust

Hintergrund: Renale Magnesium (Mg)-Verlusterkrankungen sind eine wichtige Ursache zur Entwicklung eines Mg-Mangels. Der Großteil des Mg im Blut liegt intrazellulär vor. Klinisch besteht der Eindruck, dass Symptome des Mg-Mangels nicht streng mit den Serum-Mg-Konzentrationen assoziiert sind. Routinem...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Rörig, Alke
Beteiligte: Klaus, Günter (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2015
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Hintergrund: Renale Magnesium (Mg)-Verlusterkrankungen sind eine wichtige Ursache zur Entwicklung eines Mg-Mangels. Der Großteil des Mg im Blut liegt intrazellulär vor. Klinisch besteht der Eindruck, dass Symptome des Mg-Mangels nicht streng mit den Serum-Mg-Konzentrationen assoziiert sind. Routinemäßig messbar sind aber nur die Serum-Mg-Werte. Frage: Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen intrazellulärem- und Serum-Mg? Gibt es eine Korrelation zwischen intra- und/oder extrazellulärem Mg und Mg-Mangelsymptomen? Bestehen Unterschiede in der intraerythrozytären Mg-Konzentration bei Patienten mit angeborenem vs. Cyclosporin A (CSA)-assoziiertem Mg-Verlust? Design: Bei (gesunden) Kontrollprobanden ohne Anhalt für eine Nieren- oder Elektrolytstörung (n=26), Patienten mit angeborenen Salzverlusttubulopathien mit (n=7 Bartter-Gitelman-Syndrom GS/cBS) und ohne (n=12 Patienten mit antenatalem Bartter-Syndrom: 6 x ROMK- und 6 x NKCC2- Mutation) Mg-Verlust und 18 Patienten mit CSA-assoziiertem Magnesiummangel wurden sowohl das intraerythrozytäre Mg mittels Flammen-Atom-Absorptionspektroskopie, sowie das Serum-Mg gemessen. Außerdem wurden alle Patienten mittels Fragebogen zu potentiellen Magnesiummangelsymptomen befragt. Ergebnisse: Das intraerythrozytäre Mg korreliert mit dem Serum- Mg sowohl bei den Kontrollen (r=0,50) als auch bei allen Probanden (r=0,53, p< 0,05), wobei eine intrazelluläre Sättigungsfunktion des Mg bei steigenden Serumkonzentrationen nicht statistisch signifikant abgelehnt werden konnte. Im gemessenen Bereich sind die Sättigungs- und die lineare Funktion fast deckungsgleich. GS/cBS-Patienten haben sowohl intra- als auch extrazellulär niedrigere Magnesiumwerte als alle anderen Gruppen (p < 0,05). CSA-induzierter Mg-Mangel führt zu niedrigeren Serumwerten als in der Kontrollgruppe (p < 0,05), wobei die intrazellulären Werte im Normalbereich blieben. In der internen Kontrollgruppe der antenatalen Salzverlusttubulopathien war, wie erwartet, kein Unterschied in beiden Mg-Konzentrationen zur Kontrollgruppe festzustellen. GS/cBS-Patienten zeigen von allen Gruppen die meisten potentiellen Mg-Mangelsymptome. Sowohl die Patienten mit dem antenatalen Bartter-Syndrom als auch die mit dem CsA-induzierten Mg-Mangel zeigten Symptome, allerdings gaben die Patienten verschiedene Schwerpunkte an. Schlussfolgerung: Die intraerythrozytären Mg-Spiegel korrelieren mit der extrazellulären Mg-Konzentration, wobei eine Sättigungsfunktion nicht ausgeschlossen werden konnte. Angeborene renale Mg-Verlusterkrankungen, nicht aber CyA-Behandlung führen zu erniedrigten intraerythrozytären Mg-Spiegeln. Magnesiummangelsymptome korrelieren am stärksten mit einem sowohl intra- als auch extrazellulär vorhandenen Mg-Mangel.
DOI:10.17192/z2015.0275