Zur Lokalisation lymphatischer Malformationen an Hals und Mundboden
Lymphatische Malformationen sind seltene, benigne, kongenitale Malformationen der Lymphgefäße, die überall am Körper lokalisiert sein können, meistens jedoch im Kopf-Hals-Bereich auftreten. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Verteilung und Lokalisation von lymphatischen Malformationen vo...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2015
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Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Lymphatische Malformationen sind seltene, benigne, kongenitale Malformationen der Lymphgefäße, die überall am Körper lokalisiert sein können, meistens jedoch im Kopf-Hals-Bereich auftreten.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Verteilung und Lokalisation von lymphatischen Malformationen von Hals und Mundboden zu analysieren, sowie Rückschlüsse auf Prognose, geeignete Therapieformen und ggf. auch die Ätiologie ziehen zu können.
Für diese Arbeit wurden die Daten von 761 Patienten mit vaskulären Anomalien, die im Zeitraum von 1997–2010 im Universitätsklinikum Giessen und Marburg, Standort Marburg, behandelt wurden, ausgewertet. 48 Patienten (24 weiblich, 24 männlich) erfüllten die Einschlusskriterien „Lymphatische Malformation“ und „Lokalisation am Hals und/oder Mundboden“. In 44% der Fälle trat die lymphatische Malformation links, in 21% rechts und in 35% beidseits auf. In 27% war die Malformation makrozystisch, in 45% mikrozystisch und in 27% gemischt. 10,4% der Patienten konnten in Stadium I nach de Serres (unilateral infrahyoidal) eingeteilt werden, 31% in Stadium II (unilateral suprahyoidal), 23% in Stadium III (unilateral supra- und infrahyoidal), 10,4% in Stadium IV (bilateral suprahyoidal) und 25% in Stadium V (bilateral supra- und infrahyoidal). Der erreichte Cologne-Disease-Score (CDS) als Maß für die Schwere des Krankheitsbildes lag in 16,8% bei 1-4 Punkten, in 18,9% bei 5-7 Punkten und in 64,6% bei 8-10 Punkten.
Die erhobenen Daten zeigen, dass der CDS mit dem Stadium nach de Serres(niedriges Stadium – hoher CDS) und mit dem mikroskopischen Typ (makrozystische Malformation - hoher CDS) korreliert. Weiterhin zeigte sich, dass makrozystische Malformationen fast ausschließlich cervikal lokalisiert sind, während mikrozystische überwiegend den Mundboden infiltrieren. Trotz des ausgeglichenen Geschlechterverhältnisses zeigten sich innerhalb der Stadienverteilung nach de Serres Unterschiede – so traten lymphatische Malformationen im Stadium I nur bei weiblichen Patienten auf, während deutlich mehr männliche Patienten eine lymphatische Malformation im Stadium V aufwiesen.
Für die Therapie der lymphatischen Malformationen gibt es verschiedene Ansätze. Die chirurgische Therapie war im untersuchten Kollektiv das am häufigsten angewandte Verfahren, das insbesondere bei makrozystischen Läsionen in niedrigen Stadien ein gutes, kuratives Ergebnis verspricht. Neuere Studien zeigen jedoch auch ein sehr gutes Ansprechen dieser makrozystischen, lymphatischen Malformationen auf eine Sklerosierungstherapie. Bei mikrozystischen Läsionen von Zunge und Mundboden hat sich die Lasertherapie bewährt. Bei größeren lymphatischen Malformationen ist hingegen eine kombinierte Therapie am ehesten Erfolg versprechend. Insgesamt zeigte sich im untersuchten Kollektiv bei mikrozystischen und gemischten lymphatischen Malformationen eine deutlich höhere Rate an Residualmalformationen nach Therapie als bei makrozystischen Malformationen. |
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DOI: | 10.17192/z2015.0175 |