Einfluss verschiedener Obturationstechniken und Sealer auf die koronale Dichtigkeit von Wurzelkanalfüllungen ovaler Wurzelkanäle

1. Zusammenfassung 1.1 Hintergrund und Ziele Das Ziel einer jeden Wurzelkanalbehandlung liegt im bakteriendichten Abschluss der Wurzelkanalfüllung zu seinem umgebenden Milieu. Dadurch soll gewährleistet werden, dass es zu keiner Reinfektion des Wurzelkanals kommt. Von großer Bedeutung ist vor alle...

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Bibliographic Details
Main Author: Grobe, Stephanie
Contributors: Frankenberger, Roland (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:
Published: Philipps-Universität Marburg 2014
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:1. Zusammenfassung 1.1 Hintergrund und Ziele Das Ziel einer jeden Wurzelkanalbehandlung liegt im bakteriendichten Abschluss der Wurzelkanalfüllung zu seinem umgebenden Milieu. Dadurch soll gewährleistet werden, dass es zu keiner Reinfektion des Wurzelkanals kommt. Von großer Bedeutung ist vor allem ein dichter Verschluss des koronalen Bereiches des Wurzelkanals. Aus diesem Grunde ist es Ziel der Arbeit, den Einfluss verschiedener Sealer und Obturationstechniken auf die koronale Dichtigkeit von Wurzelkanalfüllungen ovaler Wurzelkanäle anhand der linearen Penetrationstiefe zu untersuchen. 1.2 Methoden Für diese Studie wurden 80 extrahierte humane einwurzelige Zähne mit einem Wurzelkanal und ovalem Querschnitt verwendet, welche von humanen extrahierten Unterkieferfrontzähnen sowie Prämolaren des Ober- und Unterkiefers stammten. Es erfolgte eine Einteilung der Zähne in 8 Gruppen (n=10). Untersucht wurden die 2 verschiedenen Sealer AH Plus™ (Dentsply) und Pulp Canal Sealer™ EWT (Symbron Endo Corporation) unter Verwendung der Single-Cone-Technik, der Lateralkondensation, der Non-Compaction-Technik und Thermafil™ (Dentsply). Nach initialer Kürzung der Zähne auf eine Gesamtlänge von 12 mm erfolgte die maschinelle Aufbereitung mit FlexMaster™ und ProFile™ Instrumenten bis Größe 45 Taper .04. Des weiteren wurde der koronale Anteil des Wurzelkanals mit diamantierten SonicFlex endo™ Spitzen (KaVo) oval 2 mm nach oral und vestibulär erweitert und alle Bereiche im Kanal noch einmal manuell mit einer Hedström-Feile der Größe 45 Taper .02 bearbeitet. Nach einer Wechselspülung mit je 2 ml Natriumhypochlorit 5% und Zitronensäure 40% sowie einer Abschlussspülung mit 2 ml Alkohol 70% wurden die Wurzelkanäle mittels Papierspitzen getrocknet und anschließend mit den zu untersuchenden Sealern und Guttapercha unter Verwendung der jeweiligen Technik obturiert und bei 37 °C und 100% Luftfeuchtigkeit für 7 Tage gelagert. Es folgte die Isolierung der Zähne mit 2 Schichten Nagellack. Danach wurden die Zähne im Farbstoffpenetrationstest mit 5% Methylenblau in einer Zentrifuge bei 300 U/min für 3 min gefärbt und in Epoxidharzblöcken eingebettet. Nach Anfertigung von Serienschnitten wurden die einzelnen Ebenen unter dem Lichtmikroskop hinsichtlich der Penetrationstiefe betrachtet und statistisch mit Hilfe des Softwareprogrammes SPSSwin 14.0 (SPSS Inc.) ausgewertet. 1.3 Ergebnisse und Beobachtungen In Bezug auf koronale Dichtigkeit und die in der Studie ermittelte lineare Penetrationstiefe zeigten sich zwischen den verwendeten Sealern signifikante Unterschiede bei der Verwendung unterschiedlicher Obturationstechniken. Es zeigte sich, dass das bewährte AH Plus in dieser Studie in Kombination mit der Lateralkondensation (3,44 mm) und der Non-Compaction-Technik (3,35 mm) beste Ergebnisse erzielte, während die Warmfülltechnik Thermafil (6,57 mm) in Kombination mit AH Plus in dieser Gruppe deutlich schlechtere Ergebnisse lieferte. Von den in der Arbeit verwendeten Sealern schnitt Pulp Canal Sealer am schlechtesten ab. Einzig die Kombination mit Thermafil zeigte im Mittelwert eine verhältnismäßig akzeptable lineare Penetrationstiefe (7,28 mm). 1.4 Praktische Schlussfolgerung Aus den Ergebnissen der Studie kann abgeleitet werden, dass die verwendete Obturationstechnik durchaus einen Einfluss auf das Dichtigkeitsverhalten eines Sealers nehmen kann und, dass dieser von Sealer zu Sealer auch unterschiedlich groß sein kann. Insgesamt hat sich gezeigt, dass AH Plus das dichteste Material darstellt und eine Obturation in Kombination mit der Lateralkondensation oder der Non-Compaction-Technik die Methode der Wahl darstellt.
DOI:10.17192/z2014.0572