Thrombin Generation by Gentamicin
The present work examines how human coagulation is influenced by gentamicin (gentamicin×H2SO4), an often used aminoglycoside antibiotic in clinical practice. As a potent broad-spectrum antibiotic, gentamicin is frequently used in life-threatening, septic conditions, in which physiologic human coa...
1. Verfasser: | |
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Beteiligte: | |
Format: | Dissertation |
Sprache: | Englisch |
Veröffentlicht: |
Philipps-Universität Marburg
2014
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Schlagworte: | |
Online-Zugang: | PDF-Volltext |
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In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, wie die Blutgerinnung durch das in der Klinik oft verwendete Aminoglykosid-Antibiotikum Gentamicin (Gentamicin×H2SO4) beeinflusst wird. Die Grundüberlegung ist, dass Gentamicin als potentes Breitspektrum-Antibiotikum oft in lebensbedrohlichen, septischen Zuständen eingesetzt wird, in denen die physiologische Blutgerinnung bereits beeinträchtigt ist, im Sinne einer pathologischen, disseminierten, intravasalen Koagulopathie. Hier wurde untersucht, wie Gentamicin sich auf die Generierung des wichtigsten Enzyms der Hämostase, Thrombin, auswirkt. Dafür wurden 139 individuelle Citrat-Plasmaproben und 11 Citrat-Plasmapools gesunder Probanden verwendet. 50 μl Proben wurden mit Gentamicin in der klinisch relevanten Konzentration von 0-19.6 mg/l in Mikrotiterplatten supplementiert. Das Citrat-Plasma wurde unmittelbar danach rekalzifiert und das in der Gerinnungsreaktions-Zeit (coagulation reaction time = CRT) entstandene Thrombin im ultra-sensitiven, ultra spezifischen RECA (recalcified coagulation activity assay) quantifiziert. Diejenige plasmatische Gentamicin- Konzentration, welche die intrinsische Thrombin-Generierung ca. zweifach stimuliert, also die klinisch-relevante approx. SC200 (approximate 200% stimulatory concentration), wurde in der Gentamicin-Konzentration vs. Thrombin-Generierungs- Graphik ermittelt. 5 normale Plasmen wurden auch nach Zugabe von 0.5 IU/ml niedermolekularem Heparin untersucht. Bei der Auswertung zeigten 130 von 139 individuellen normalen Plasmaproben (94%) eine durch Gentamicin zweifach verstärkte Thrombingenerierung im Konzentrationsbereich von 2.0 ± 2.5 mg/l (MV ± 1 SD). 6 von 139 individuellen Plasmaproben (4%) zeigten sich gegenüber einer durch Gentamicin ausgelösten Thrombingenerierung resistent. Bei 3 von 139 individuellen Plasmaproben (2%) zeigte Gentamicin einen inhibitorischen Effekt auf die Thrombingenerierung und zwar mit approximativ 50% inhibitorischen Konzentrationen (approx. IC50) von ca. 1-2 mg/l. Gentamicin aktiviert also die intrinsische Gerinnung mit großen inter-individuellen Unterschieden. Ein hämostaseologisches Monitoring und eine Testung der individuellen Empfindlichkeit der Gerinnung auf Gentamicin erscheinen unter einer Therapie mit Gentamicin, insbesondere in einer koagulatorisch kritischen Situation, wie einer septischen Erkrankung, sinnvoll.