Binge-Eating-Störung: Grundlagen und Psychotherapieprozess

Prospektive und retrospektive Studien belegen einen geringen expliziten Selbstwert und häufige explizite gewichtsbezogene Stigmatisierung im Zusammenhang mit der Binge-Eating-Störung (BES). Im Gegensatz dazu fehlen bisher Untersuchungen des impliziten Selbstwerts und der impliziten gewichtsbezogenen...

Olles dieđut

Furkejuvvon:
Bibliográfalaš dieđut
Váldodahkki: Brauhardt, Anne
Eará dahkkit: Hilbert, Anja (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Materiálatiipa: Dissertation
Giella:duiskkagiella
Almmustuhtton: Philipps-Universität Marburg 2014
Fáttát:
Liŋkkat:PDF-ollesdeaksta
Fáddágilkorat: Lasit fáddágilkoriid
Eai fáddágilkorat, Lasit vuosttaš fáddágilkora!
Govvádus
Čoahkkáigeassu:Prospektive und retrospektive Studien belegen einen geringen expliziten Selbstwert und häufige explizite gewichtsbezogene Stigmatisierung im Zusammenhang mit der Binge-Eating-Störung (BES). Im Gegensatz dazu fehlen bisher Untersuchungen des impliziten Selbstwerts und der impliziten gewichtsbezogenen Stigmatisierung bei der BES. Zur Behandlung der Essstörung liegen Empfehlungen aus (inter)nationalen Behandlungsleitlinien vor, während zum Einfluss des Psychotherapieprozesses wenig bekannt ist. Die vorliegende Dissertation gliedert sich in zwei Teile, um den Forschungsstand zu Grundlagen und zum Psychotherapieprozess bei der BES zu erweitern. Die Daten zweier Studien wurden dabei an einer bevölkerungsbasierten Stichprobe (Grundlagen) und in einer multizentrischen Behandlungsstudie (Psychotherapieprozess) erhoben. Für zwei Übersichtsarbeiten erfolgte eine systematische Literatursuche (Psychotherapieprozess). Es zeigten sich bedeutsame Einschränkungen bei adipösen Probanden mit BES im expliziten wie auch impliziten Selbstwert und der gewichtsbezogenen Stigmatisierung im Vergleich zu adipösen und gesunden, normalgewichtigen Kontrollprobanden. Direkte und indirekte Messungen wiesen kaum Zusammenhänge auf. Darüber hinaus sagten der explizite und der implizite Selbstwert das Ausmaß der globalen Essstörungspsychopathologie vorher. In den Übersichtsarbeiten konnte ein Einfluss verschiedenster Aspekte des Psychotherapieprozesses auf die Therapieergebnisse für verschiedene Behandlungen und Essstörungen (inklusive BES) bestätigt werden. Jedoch zeigte sich, dass einige Prozessaspekte kaum erforscht waren und nur wenige Studien parallel mehrere Prozessaspekte untersuchten. In der Studie zum Prozessaspekt der therapeutischen Adhärenz (Manualtreue des Therapeuten) in der Kognitiven Verhaltenstherapie der BES wurde ein neues Instrument mit guten psychometrischen Kennwerten entwickelt. Ein hohes Ausmaß der Adhärenz wurde nachgewiesen. Weiterhin fanden sich bedeutsame Zusammenhänge zur therapeutischen Allianz sowie zu verschiedenen Patienten- und Therapeutenmerkmalen. Die Ergebnisse zum impliziten Selbstwert und zur gewichtsbezogenen Stigmatisierung erweitern das Wissen zu Entstehungs- und Aufrechterhaltungsfaktoren der BES. Der aktuelle Stand der Prozess-Ergebnis-Forschung konnte zusammengefasst werden und erlaubt nun die Ableitung von Forschungs- sowie klinischen Implikationen. Der Nachweis einer guten therapeutischen Adhärenz gilt als wichtige Voraussetzung für die Auswertung der multizentrischen Behandlungsstudie.
DOI:10.17192/z2014.0247