Histologische Veränderungen in peripheren Nerven nach Injektion eines Lokalanästhetikums im Tiermodell

Einleitung: Durch Anwendung der Ultraschalltechnik während der Durchführung von peripheren Nervenblockadeverfahren können die Position der Nadelspitze und die Verteilung des injizierten Lokalanästhetikums bildlich dargestellt werden. Klinische Daten, ob durch eine intraneurale Injektion neurologisch...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Exner, Maik
Beteiligte: Steinfeldt, Thorsten (PD Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2014
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Einleitung: Durch Anwendung der Ultraschalltechnik während der Durchführung von peripheren Nervenblockadeverfahren können die Position der Nadelspitze und die Verteilung des injizierten Lokalanästhetikums bildlich dargestellt werden. Klinische Daten, ob durch eine intraneurale Injektion neurologische Symptome bzw. Nervenschäden verursacht werden, existieren nur begrenzt. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es herauszufinden, ob die intraneurale Injektion isotonischer Ringerlösung geringere Nervenschäden verursacht als ein potenziell neurotoxisches Lokalanästhetikum. Material und Methoden: Bei sieben anästhesierten Hausschweinen wurde an insgesamt 40 Nerven am offenen axillären Plexus brachialis 2ml Bupivacain 0,5% (n=20) oder Ringerlösung (n=20) intraneural injiziert. 54 Nerven inklusive Kontrollen wurden 48 Stunden nach Versuchsbeginn exzidiert. Es folgte eine histologische Auswertung der Präparate nach inflammatorischen Zellen (HE-, CD68-Antikörper-Färbung), Myelinschäden (Kluver-Barrera-Färbung) und intraneuralen Hämatomen. Die Schädigung wurde anhand eines histologischen Scores graduiert mit 0 (kein Schaden) bis 4 (schwerer Schaden). Ergebnisse: In der statistischen Analyse zeigten die Interventionsgruppen signifikante Nervenschäden gegenüber den Negativkontrollen (p=0,02). Ein signifikanter Unterschied zwischen der Ringer-Gruppe und der Bupivacain-Gruppe konnte nicht gefunden werden [Median (25. Perzentil/75. Perzentil): Ringer 1 (0,5/2); Bupivacain 1 [1/1,5]; p=0,77]. Inflammationszeichen waren in beiden Gruppen vergleichbar ausgeprägt. Myelinschäden (Score-Wert 4) wurden in 12,5% aller Fälle unabhängig von der verwendeten Substanz beobachtet. Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie wurde kein Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der provozierten Nervenschäden und der zur Injektion verwendeten Substanz gefunden. Nervenläsionen traten dabei in Form von posttraumatischer Inflammation und Myelinschädigung auf. Im Zusammenhang mit bisherigen Untersuchungen kann ein Volutrauma ausgelöst durch intraneurale Injektion als ein wichtiger Trigger für Nervenschäden angesehen werden.
DOI:10.17192/z2014.0244