Auswirkung von O3/O2-Gasgemisch im Peritoneum auf Zytokinproduktion und Schmerzinduktion
Ozon (O3) ist ein metastabiles Gas, welches unter Bildung von reaktiven Sauerstoffverbindungen zerfällt. Durch sein großes Oxidationsvermögen und seine antiseptische Wirkung wird es als Therapeutikum in der Humanmedizin häufig extrakorporal verwendet. Über die schmerzinduzierenden und immunmodul...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2014
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Subjects: | |
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Summary: | Ozon (O3) ist ein metastabiles Gas, welches unter Bildung von reaktiven
Sauerstoffverbindungen zerfällt. Durch sein großes Oxidationsvermögen
und seine antiseptische Wirkung wird es als Therapeutikum in der
Humanmedizin häufig extrakorporal verwendet. Über die
schmerzinduzierenden und immunmodulatorischen Effekte von O3 im
Rahmen einer intrakorporalen Anwendung ist derzeit noch wenig bekannt.
Ziel dieser Arbeit war es, den Schmerzaspekt einer intraperitonealen
Insufflation eines radikalen O3/O2-Gasgemischs zu untersuchen. Ein
weiteres Ziel stellte die Sammlung von Anhaltspunkten der Ozonwirkung
auf das Immunsystem dar.
Im ersten Teil der Arbeit führten wir zur Detektion und Charakterisierung
einer möglichen Schmerzbelastung unter intraperitonealer
O3/O2-Insufflationstherapie einen Writhing-Verhaltensversuch durch. Es
erfolgte der Verhaltensvergleich von C-57BL/6-Mäusen nach
intraperitonealer Insufflation eines O3/O2-Gasgemisches mit Mäusen nach
intraperitonealer Applikation von reinem Sauerstoff (100%-iges O2), von
Essigsäure (7 %-ige H3C-COOH, Positivkontrolle) oder 0,9 %-iger
NaCl-Lösung (Sham).
Nach Durchführung des Writhing-Tests wurden die Versuchstiere
dekapitiert und Gewebeproben (u.a. Rückenmark und Milz) entnommen.
Im zweiten Teil erfolgte die weitere Analyse einer möglichen
Schmerzkomponente unter O3/O2-Pneumoperitoneum durch Messung der
c-fos-Genexpression im thorakolumbalen Rückenmark mittels Realtime-
PCR (qPCR). Des Weiteren wurde die Ozonwirkung auf das
Immunsystem untersucht. Hierzu wurde die Veränderung der
Genexpression der proinflammatorischen Zytokine IL-6 und IL-1ß im
sekundär Lymphatischen Milzgewebe der Maus durch eine weitere qPCR
ermittelt.
Das Ergebnis des Writhing-Verhaltensversuchs schließt die Entstehung
von viszeralem Schmerz durch die intraperitoneale O3/O2-Insufflation aus.
Mögliche Dehnungsartefakte konnten durch die Insufflation von inertem O2
und die dabei ausgebliebene Writhing-Antwort ebenfalls ausgeschlossen
werden.
Eine deutlich erhöht gemessene c-fos-Genexpression im Rückenmark
deutet auf eine Schmerzwahrnehmung nach O3/O2-Insufflation, trotz
reduzierter Writhing-Aktionen hin.
Aus den Daten der qPCR kann geschlossen werden, dass weder die
intraperitoneale H3C-COOH-Injektion noch die O3/O2-Gasinsufflation
immunstimulative Wirkungen aufweisen.
Dies bedeutet, dass eine therapeutische Anwendung eines O3/O2-
Pneumoperitoneums nur unter adäquater Analgesie erfolgen sollte. Eine
pathologische Immunstimulation durch die intraperitoneale O3/O2-
Insufflation hingegen ist nicht zu erwarten. |
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DOI: | 10.17192/z2014.0185 |