Die Plasma-Sensibilität auf Heparin und Enoxaparin
Unfraktioniertes Heparin (UFH) und niedermolekulares Heparin (NMH) sind die am häufigsten verwendeten klinischen Antikoagulantien zur Therapie von Patienten mit venösen Thromboembolien (VTE), akutem Koronarsyndrom (ACS) und für Thromboseprophylaxe in Krankenhäusern. Die klinische Tendenz favorisi...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2013
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Unfraktioniertes Heparin (UFH) und niedermolekulares Heparin (NMH) sind die am
häufigsten verwendeten klinischen Antikoagulantien zur Therapie von Patienten mit
venösen Thromboembolien (VTE), akutem Koronarsyndrom (ACS) und für
Thromboseprophylaxe in Krankenhäusern. Die klinische Tendenz favorisiert
zunehmend NMH, auch intravenös, z.B. beim transmuralen Myokardinfarkt (STEMI).
Der extrinsische Gerinnungs-Aktivitätstest (EXCA) wurde im Hauptteil der Arbeit bei
51 normalen Citratplasmen oder 213 Citratplasmen der Patienten (bei normaler PT und
APTT in Abwesenheit von NMH) nach 50 μl Supplementierung mit 0-1 IU/ml UFH
oder NMH durchgeführt.
Der recalcifizierte Gerinnungsaktivitätstest (RECA) wurde im Nebenteil der Arbeit mit
10 normalen Citratplasmen und in 32 Citratplasmen der Patienten nach 50 μl
Supplementierung mit 0-10 mIU/ml UFH oder NMH durchgeführt.
1 IU/ml Enoxaparin reduzierte die normale Thrombin-Generierung in EXCA auf etwa
13% der Norm, während bei 1 IU/ml Heparin die normale Thrombin-Generierung
komplett supprimiert wurde. Dies bedeutet, dass 1 IU/ml Enoxaparin ein stark
therapeutisches Antikoagulans ist, während 1 IU/ml UFH bereits im toxischen Bereich
ist. 0.01 IU/ml Heparin oder Enoxaparin reduzierte die normale Thrombin-Generierung
in EXCA nur um etwa 10% oder 20%.
UFH bei 0.1 mIU/ml reduzierte die Thrombin-Generierung im RECA nicht, sondern
erhöhte sogar die Thrombin-Generierung um etwa 20%, während 0.1 mIU/ml NMH
signifikant die Thrombingenerierung um etwa 30% -60% hemmte. Dies bedeutet, dass
Heparin in ultra-niedrigen Konzentrationen, wie z. B. am Ende der Heparin-Infusion,
besonders für Patienten mit sensibler intrinsischer Hämostase gefährlich werden
könnte. Es wird vorgeschlagen, mit NMH das Ende der Heparin-Infusion zu
überbrücken oder UFH auf NMH umzustellen.
Diese Ergebnisse unterstützen das Konzept, dass die Dosierung der NMHs für jeden
Patienten individuell durch einen ultra-spezifischen Thrombin-Generierungstest
(EXCA oder INCA (intrinsischer Gerinnungs-Aktivitätstest)) angepasst werden sollte.
Die Dosierung der NMH soll individuell entsprechend dem Ziel der Antikoagulation
(prophylaktisch oder therapeutisch) und dem plasmatischen Ansprechen auf das
Heparin angepaßt werden. Zielaktivität für therapeutische oder prophylaktische
Antikoagulation sind 10-20% oder 20-40% der normalen Trigger-induzierten
Thrombin-Generierung respektiv. Die adäquate Dosierung des NMH beim
individuellen Patienten sollte durch einen spezifischen Thrombin-Generierungstest
kontrolliert werden. |
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DOI: | 10.17192/z2014.0033 |