Evaluation von Perforationsdeckungen in endodontologischen Fachpraxen - eine retrospektive Multicenter-Studie
Problemstellung und Zielsetzung: Die Endodontie stellt einen bedeutenden Bereich der konservierenden Zahnheilkunde dar. Mit dem Erscheinen neuer Materialien und Techniken konnten die Grenzen der Zahnerhaltung verschoben werden. Durch den Einsatz des Operationsmikro...
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Beteiligte: | |
Format: | Dissertation |
Sprache: | Deutsch |
Veröffentlicht: |
Philipps-Universität Marburg
2012
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Schlagworte: | |
Online Zugang: | PDF-Volltext |
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Zusammenfassung: | Problemstellung und Zielsetzung:
Die Endodontie stellt einen bedeutenden Bereich der
konservierenden Zahnheilkunde dar. Mit dem Erscheinen neuer
Materialien und Techniken konnten die Grenzen der
Zahnerhaltung verschoben werden. Durch den Einsatz des
Operationsmikroskops für die Wurzelkanalbehandlung etwa
lassen sich diffizile Behandlungsschritte realisieren. Die
Perforation einer Zahnwurzel, beispielsweise während der
Suche von Wurzelkanälen, der Wurzelkanalaufbereitung, der
Stiftkanalpräparation oder durch entzündlich-resorptive
Prozesse zählt zu den kompliziertesten Situationen in der
endodontischen Therapie. Nicht selten werden perforierte
Zähne extrahiert. Das Ziel der vorliegenden Studie ist die
retrospektive Untersuchung von Zähnen, die während der
Wurzelkanalbehandlung eine Perforation der Zahnwurzel
erfuhren und von Spezialisten für Endodontie behandelt
wurden. Die Auswertung der Daten beinhaltet verschiedene
klinische und röntgenologische Parameter, die einen Einfluss
auf den Erfolg einer Wurzelkanalbehandlung haben können.
Material und Methode: Es wurden behandelte Perforationen die
in den endodontischen Fachpraxen Dr. Oliver Pontius, Dr.
Terrell Pannkuk, Dr. Marga Ree, Dr. Sashi Nallapati, Dr.
Raphael Bellamy, Dr. Francesco Maggiore erfolgten, in diese
Studie einbezogen. Im Zeitraum von Januar 1998 bis März 2010
wurden insgesamt 69 Patienten (resp. 70 Zähne) zur Deckung
einer oder mehrer Perforationen (Summe: 74) endodontisch oder
endodontisch-mikrochirurgisch behandelt. Die Behandlung
erfolgte ausschließlich durch Spezialisten für
Endodontologie mit einer mehrjährigen Weiterbildung unter
Zuhilfenahme eines Operationsmikroskopes. Zwei kalibrierte
Untersucher beurteilten die klinischen und röntgenologischen
Ergebnisse nach 6 bis 116 Monaten (Mittelwert 41 Monate,
Recallrate 71,02 %). Prä-, intra- und postoperative
Informationen mit Bezug auf potenzielle prognostische
Faktoren wurden evaluiert. Ergebnisse: Von den 54
Perforationen an 50 Zähnen wurden 90 % der behandelten Zähne
als geheilt klassifiziert. Von allen analysierten
prognostischen Faktoren zeigte nur die radiologische
Ausgangssituation einen signifikanten Einfluss auf den
Behandlungserfolg. Die Erfolgsrate der vorliegenden Studie
war zudem höher als in vergleichbaren Studien.
Schlussfolgerungen: Eine Perforation ist nicht zwingend die
Indikation für eine Extraktion des betroffenen Zahnes und
kann sehr wohl durch einen Spezialisten für Endodontologie -
ensprechendes Equipment und Compliance des Patienten
vorausgesetzt - behandelt werden. Dabei beachtet werden
müssen aber bestimmte prognostische Faktoren, vor allem die
parodontale Situation, um letztendlich zusammen mit dem
Patienten zu entscheiden, welcher Therapieweg eingeschlagen
wird und ob ein Zahnerhalt möglich und sinnvoll ist. |
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DOI: | 10.17192/z2012.0864 |