Regulation der Sporenzahl durch Bicarbonat und den cAMP/PKA-Signaltransduktionsweg in Saccharomyces cerevisiae

Die Sporulation in Saccharomyces cerevisiae wird unter spezifischen Nährstoffmangelbedingungen induziert und setzt sich aus der Meiose und anschließenden Bildung von Ascosporen zusammen. Im Laufe der Sporulation entsteht aus einer diploiden Mutterzelle ein Ascus, der bis zu vier Ascosporen enthalten...

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Main Author: Jungbluth, Marc
Contributors: Mösch, Hans-Ulrich (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2011
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Die Sporulation in Saccharomyces cerevisiae wird unter spezifischen Nährstoffmangelbedingungen induziert und setzt sich aus der Meiose und anschließenden Bildung von Ascosporen zusammen. Im Laufe der Sporulation entsteht aus einer diploiden Mutterzelle ein Ascus, der bis zu vier Ascosporen enthalten kann. Die Zahl der gebildeten Sporen hängt von der Nährstoffsituation ab, die maximale Anzahl von vier Sporen pro Zelle wird nur gebildet, wenn genügend Nährstoffe, zum Beispiel Kaliumacetat, zur Verfügung stehen. Diese Anpassung der Sporenzahl an die Nährstoffbedingungen wird Sporenzahlkontrolle genannt. Es ist nicht bekannt, wie das Nährstoffsignal wahrgenommen und in eine Adaption der Sporenzahl umgesetzt wird. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass der cAMP/PKA-Signaltransduktionsweg, der essentiell für das vegetative Wachstum und die Initiation der Sporulation ist, auch an der Regulation der Sporenzahl beteiligt ist. Um Schlüsselkomponenten des Signaltransduktionsweges gezielt während der Meiose auszuschalten, wurde eine Methode so modifiziert, dass sie die Meiose-spezifische Destabilisierung von Proteinen erlaubt. Auf diese Weise konnte gezeigt werden, dass der cAMP/PKA-Signaltransduktionsweg einen negativen Einfluss auf die Sporenbildung hat. Die erhobenen Daten deuten daraufhin, dass die Aktivität der Adenylylzyklase Cyr1 während des vegetativen Wachstums durch Bicarbonat positiv, während der Sporulation hingegen negativ beeinflusst wird. Weiterhin hat sich gezeigt, dass neben der Modulation auch die zeitliche Koordinierung der PKA-Aktivität wichtig für die Sporenzahlkontrolle ist. Zusätzlich konnte ein Zusammenhang zwischen geringer PKA-Aktivität und einer Erhöhung der Zell- und Ascusgröße aufgestellt werden. Ein mögliches, während der Meiose von PKA reguliertes Ziel ist das Protein Ady1. Es konnte eine genetische Interaktion zwischen Ady1 und Komponenten des Spindelpolkörpers identifiziert werden. Zusammenfassend hat diese Arbeit gezeigt, dass die Aktivität des cAMP/PKA-Signaltransduktionsweges während der Sporulation durch die Ras-Proteine und Bicarbonat reguliert wird. Auf diese Weise erzeugen unterschiedliche Acetatmengen unterschiedlich hohe PKA-Aktivität, was zu einer Anpassung der Sporenzahl an die Nährstoffbedingungen führt.
DOI:10.17192/z2011.0665