Evaluierung von Troponin I-, CK- MB- und Myoglobinassay am DPC IMMULITE 2500 Immunoanalyyer

In der vorliegenden Arbeit wurden die IMMULITE 2500 Troponin I-, Myoglobin- und CK-MB- Assays evaluiert. Diese Chemilumineszenz- Assays arbeiten nach dem nicht- kompetitiven Sandwich- Prinzip. Ein Problem bei der Bestimmung der kardialen Marker ist die Standardisierung der Tests. Durch eine Studie...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Wehmer, Iris
Beteiligte: Wahl, H. G. (Priv.- Doz. Dr. med Dr. rer. nat.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2010
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:In der vorliegenden Arbeit wurden die IMMULITE 2500 Troponin I-, Myoglobin- und CK-MB- Assays evaluiert. Diese Chemilumineszenz- Assays arbeiten nach dem nicht- kompetitiven Sandwich- Prinzip. Ein Problem bei der Bestimmung der kardialen Marker ist die Standardisierung der Tests. Durch eine Studie aus dem Jahr 2004 zur Standardisierung von Myoglobin- Immunoassays konnte eine Basis zur Entwicklung einer Referenzmethode geschaffen werden. Mit der Entwicklung eines CK-MB Standards, dem lyophilisierten rekombinanten CKMB2 (lyophilisiertes rCKMB2) konnte die systematische Messabweichung zwischen den einzelnen Messmethoden von 40% auf 12% reduziert werden. Für cTnI wurde festgelegt, dass die Antikörper an die stabile Region (Epitop 30-110) des N- terminalen Endes binden sollen. Das Subkomitee der “American Association for Clinical Chemistry” (AACC) hat in Kollaboration mit der “National Institute of Standards and Technology” (NIST) ein primäres Referenzmaterial (SRM2921) entwickelt. Aber auch das SRM2921 ist noch nicht für eine Standardisierung und damit für die Vergleichbarkeit der einzelnen Methoden untereinander ausreichend. Die Entwicklung eines geeigneten Standards wird also noch weiter gehen. Die neue diagnostische Entscheidungsgrenze für das Troponin I ist als das 99. Perzentil einer gesunden Referenzpopulation definiert, sofern bei diesem Wert im Rahmen der totalen Präzisionsbestimmung ein Variationskoeffizient (VK) <10% vorliegt. Da es bisher jedoch keinen Hersteller gibt, der diesen Anforderungen gerecht wird, soll der Cut-Off Wert dort liegen, wo ein VK = 10% so nah wie möglich bei der 99. Perzentile besteht. Die analytische Evaluierung des IMMULITE 2500 Troponin I- Assays ergab VK zwischen 5,0% und 10,3% (0,8 - 93,4 ng/ml) für die Inter-Assay-Präzision bzw. 3,3% bis 5,3% (0,8 – 90,9 ng/ml) für die Intra-Assay-Präzision. Für Myoglobin wurden VKs für die Inter-Assay-Präzision zwischen 3,9% und 6,8% (9,6 – 578,8 ng/ml) und für CK-MB zwischen 4,1% und 9,1% (4,1- 416,7 ng/ml). Bei der Intra- Assay-Präzision ergaben sich folgende Ergebnisse: Myoglobin 1,9% bis 3,4% (11,7 – 620,0 ng/ml) und CK-MB 3,8% bis 5,8% (4,7 – 412,3 ng/ml). Bei der Bestimmung der Verdünnungslinearität ergab sich für Troponin bei der ersten Verdünnungsreihe ein VK von 1,5% und bei der zweiten von 5,1%. Für Myoglobin für die erste 3,9% und 5,0% für die zweite. Bei CK-MB liegt der Wert für die erste Versuchsreihe bei 4,6% und bei der zweiten bei 4,3%. Hohe Konzentrationen der einzelnen Parameter wurden abwechselnd mit niedrigen Konzentrationen gemessen. Es wurde bei allen drei Parametern kein Anstieg der niedrig konzentrierten Probe gemessen und somit der Nachweis erbracht, dass keine Verschleppung durch das Gerät erfolgt. Der Methodenvergleich für den Troponin-I-Assay wurde an drei verschiedenen Geräten durchgeführt. Der Messbereich lag zwischen 0,2 ng/ml und 97,2 ng/ml. Im Vergleich mit dem IMMULITE Turbo liegt der Korrelationskoeffizient bei R= 0,9988 und im Vergleich mit dem ADVIA Centaur bei R= 0,9948. Nach der Auswertung nach Bland- Altman misst der IMMULITE 2500 im Vergleich zum IMMULITE Turbo eher niedriger, die mittlere Differenz (Bias) liegt bei – 1,1 ng/ml und im Vergleich zum ADVIA Centaur eher höher, der Bias liegt bei 4,1ng/ml. Der Methodenvergleich für den Myoglobin- Assay und den CK-MB-Assay wurde mit dem ADVIA Centaur durchgeführt. Hier zeigte sich eine sehr gute Vergleichbarkeit der Methoden mit R= 0,999 bei Myoglobin und R= 0,9991 bei CK-MB. Für die Auswertung nach Bland- Altman zeigt sich, dass der IMMULITE 2500 bei Myoglobin immer niedriger misst, der Bias ist ins Negative verschoben bei – 44,4 ng/ml und bei CK-MB immer höher misst, der Bias liegt bei 22,2 ng/ml. Weiterhin zeigt sich ein proportionaler Fehler. Für den Troponin I- Assay wurde die Stabilität bei verschiedenen Lagerungsbedingungen (über Nacht bei Raumtemperatur und über Nacht bei ca. 6° C) über einen Zeitraum von 24 Stunden gemessen. Es zeigte sich keine relevante Änderung der Ergebnisse. Insgesamt zeigen die untersuchten Assays der kardialen Marker am IMMULITE 2500 eine hohe Präzision und Verdünnungslinearität, keine Probenverschleppung und sind mit den bisherigen auf dem Markt befindlichen Methoden vergleichbar. Durch die schnelle und präzise Analytik sind sie für den Gebrauch in der täglichen Routine und speziell für Notfälle sehr gut einsetzbar.
DOI:10.17192/z2010.0393