Zum initialen Einfluss weiter Mundöffnungen bei zahnärztlicher Behandlung auf das Bewegungsmuster der Mandibula

Die vorliegende klinisch-experimentelle Studie befasst sich mit dem möglichen Einfluss von länger andauernder weiter Mundöffnung, wie sie typischerweise bei Zahnbehandlungen auftritt, auf das individuelle Bewegungsmuster des Unterkiefers. Es nahmen 15 männliche zahn- und kaufunktionsgesunde Proband...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Dittrich, Anke
Beteiligte: Lotzmann, Ulrich (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2009
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die vorliegende klinisch-experimentelle Studie befasst sich mit dem möglichen Einfluss von länger andauernder weiter Mundöffnung, wie sie typischerweise bei Zahnbehandlungen auftritt, auf das individuelle Bewegungsmuster des Unterkiefers. Es nahmen 15 männliche zahn- und kaufunktionsgesunde Probanden im Alter von 19 bis 26 Jahre an der Studie teil. Insgesamt wurden für jeden Probanden 2 Messzyklen ausgewertet. Der erste Messzyklus erfolgte im entspannten Zustand unmittelbar vor der ca. 30 Minuten andauernden weiten Mundöffnung statt. Der zweite Messzyklus wurde sofort im Anschluss and die Mundöffnungsphase erfasst. Folgende Bewegungen wurden mit Hilfe des computergestützten JMA-Registriersystem der Fa. Zebris dokumentiert: Schließbewegung aus weiter Mundöffnung, zahngeführte exkursive Protrusion und Laterotrusion nach rechts und links. Mögliche Abweichungen der Bewegungen wurden in der Horizontal- und Sagittalebene mit den Winkeln α (für Adduktion), β (Links-Laterotrusion), γ (Rechts-Laterotrusion) und δ (Protrusion) bechrieben. Die Vergleich der beiden Messzyklen ergab, dass sich unter andauernder Mundöffnung: 1. der Schließwinkel α um 2,1°, 2. die Laterotrusionswinkel β um 1,7° und γ um 2.1° sowie 3. der Protrusionswinkel δ um 1,6° signifikant reduzieren. Aus den veränderten Bewegungsspuren resultiert zwangsläufig auch eine zumindest temporäre Veränderung der okklusalen Kompasse. Die Resultate von Okklusionskontrollen, welche unmittelbar im Anschluss an eine länger dauernde Zahnbehandlung durchgeführt wird, sollten daher mit Zurückhaltung interpretiert werden. Scheinbare okklusale Interferenzen könnten die Folge des durch Mundöffnung veränderten Bewegungsmusters der Mandibula sein. Dieser Umstand ist auch beim selektiven okklusalen Einschleifen sowie bei der zentrischen Kieferrelationsbestimmung und protrusiven und laterotrusiven Checkbissen zur Programmierung des Artikulators zu berücksichtigen.
Umfang:97 Seiten
DOI:10.17192/z2009.0508