Validierung der Myokard-SPECT mit 99mTc-Sestamibi und der E.CAM Doppelkopfkamera durch ROC-Analyse

Die Myokardszintigraphie mit 99mTc-Sestamibi ist ein langjährig etabliertes Verfahren für die nichtinvasive diagnostische und prognostische Evaluierung von Patienten mit vermuteter oder bewiesener KHK. Zur objektiven Beurteilung finden dabei Quantifizierungsprogramme ihre Anwendung. Hierzu muß im Ra...

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Main Author: Wortmann, Meike
Contributors: Hoeffken, Helmut (Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2006
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Die Myokardszintigraphie mit 99mTc-Sestamibi ist ein langjährig etabliertes Verfahren für die nichtinvasive diagnostische und prognostische Evaluierung von Patienten mit vermuteter oder bewiesener KHK. Zur objektiven Beurteilung finden dabei Quantifizierungsprogramme ihre Anwendung. Hierzu muß im Rahmen der Qualitätssicherung eine regelmäßige Validierung der Methode für die verwendeten Kamerasysteme erfolgen. Das Ziel dieser Studie war es, das derzeitig in der Klinik für Nuklearmedizin der Philipps Universität Marburg verwendete Kamerasystem (Doppelkopf-Kamera E.CAM/Fa. Siemens) mit der quantitativen Methode für den Einsatz in der KHK-Diagnostik zu überprüfen und möglichst optimale Trennschwellen mittels ROC-Analyse für die klinische Routine herauszuarbeiten. Hierzu wurden retrospektiv 160 Patienten beobachtet, die in dem Zeitraum von 1998-2000 eine Myokardszintigrafie mit der E.CAM Kamera und eine Koronarangiografie innerhalb drei Monate erhalten hatten. Lediglich Patienten mit Zustand nach PTCA oder AVB wurden ausgeschlossen. In einer entwickelten Datenbank wurden die Befunde der Koronarangiographie, die Resultate der Myokardperfusionsszintigraphie sowie klinische Untersuchungsergebnisse zusammengefaßt. Die Quantifizierung der ergometrischen bzw. pharmakologischen Belastung erfolgte mittels Doppelprodukt. Mit Hilfe der quantitativen Datenanalyse der 99mTc-Sestamibi-Myokardszintigramme konnte eine Sensitivität und Spezifität von 69,4% und 72,5% in der KHK-Diagnostik erreicht werden. Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten ROC-Analysen ermittelten dabei die optimale Trennschwelle für die klinische Routine: bei einer relativen Nuklidanreicherung < x = NM(i)-18 ist von einem pathologischem Befund auszugehen. Insgesamt liefern die unterschiedlichen Patientencharakteristika dieser Studie ein repräsentatives Muster der Alltagsroutine in einer nuklearmedizinischen Poliklinik. Bei der hier durchgeführten Validierung wurden keine Patienten wegen unzureichender Belastung ausgeschlossen. Werden Patienten mit einem Doppelprodukt > 25000 betrachtet, ist ein signifikanter Sensitivitätsgewinn zu verzeichnen. Aufgrund der vorliegenden Arbeit lassen sich folgende Erkenntnisse erzielen: Die Neueinstellung des Quantifizierungsprogramm auf die durch ROC-Analyse ermittelten Schwellen soll eine zu genaue Spezifizierung bzw. Sensitivierung verhindern helfen. Dem Untersucher wird eine „permanente Kalibrierung des Auges“ ermöglicht. Somit kann die Quantifizierung einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätssicherung der Myokardszintigraphie leisten. Durch die Untersuchung von Daten der Alltagsroutine spiegeln die Ergebnisse desweiteren die Güte der Methode im klinischen Alltag wieder. Die Analyse im Hinblick auf den Einfluss einer adäquaten Belastung fordert das Erreichen eines Doppelprodukts > 25000 als qualitätssichernde Maßnahme. Dies impliziert bei Unmöglichkeit zur ergometrischen Belastung die pharmakologische Ausbelastung z.B. mittels Dipyridamol.
Physical Description:142 Pages
DOI:10.17192/z2007.0031