Untersuchung zur Serodiagnostik von Cox B – Viren - Ein Methodenvergleich

Enterovirus- bzw. CBV-Infektionen können eine Vielzahl klinischer Symptome hervor-rufen, wobei in der Regel allenfalls eine Verdachtsdiagnose gestellt werden kann. Um unnötige Behandlungen und Untersuchungen zu vermeiden, kann es notwendig sein, eine genaue Diagnose stellen zu müssen. Dies gilt insb...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Sina, Alireza
Beteiligte: Slenczka, Werner (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2005
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Enterovirus- bzw. CBV-Infektionen können eine Vielzahl klinischer Symptome hervor-rufen, wobei in der Regel allenfalls eine Verdachtsdiagnose gestellt werden kann. Um unnötige Behandlungen und Untersuchungen zu vermeiden, kann es notwendig sein, eine genaue Diagnose stellen zu müssen. Dies gilt insbesondere für schwerwiegende Krankheitsverläufe oder Erkrankungen bei Neugeborenen, bei welchen CBV-Infektionen nicht selten einen fulminanten Verlauf zeigen. Für die Diagnostik stehen zwei grundsätzliche Verfahren zur Verfügung, nämlich der direkte Nachweis der Viren, etwa durch die Anzüchtung der Viren und die anschließen-de Spezifizierung, oder der indirekte Nachweis durch Bestimmung von Antikörpern. In unserer Studie wurden, als indirekte Nachweisverfahren, der Neutralisatinstest (NT) und der ELISA-Test bei den Seren von insgesamt 523 Patienten angewandt, bei denen die Verdachtsdiagnose einer Myokarditis gestellt worden war. Ziel der Untersuchung war es, die beiden Testverfahren miteinander zu vergleichen, um zu zeigen, inwiefern der ELISA-Test den NT ersetzten kann. Dabei wurden verschiedene NT-Grenztiter als mutmaßlich positive Befunde zugrunde gelegt. Ferner sollte Versucht werden, den Anteil der mutmaßlich akuten Erkrankungen zu ermitteln. Hierbei sollten auch Alters- und Geschlechtverteilung sowie die Häufigkeit der einzelnen CBV-Typen berücksich-tigt werden. Um möglichst nur Patienten mit serologischen Hinweisen auf eine frische oder aktive Infektion zu erfassen, wurde für den NT ein Grenztiter von 80 festgelegt. Dabei fand sich ein Anteil positiver Befunde von 64,0 Prozent. Im ELISA-Test fand sich ein Anteil positiver Befunde von 33,8 Prozent (IgG-positiv waren dabei 28,5%). Am häufigsten fanden sich AK gegen Cox-B4 (34,9%), gefolgt von Cox-B2 (22,1%), Cox-B3 (20,5%), Cox-B-5 (11,5%) und Cox-B1 (9,4%). Eine Abhängigkeit von einzelnen Altergruppen ergab sich beim NT nicht. Beim ELISA-Test nahm die Zahl positiver Seren mit zunehmendem Alter ab. Geschlechtspezifische Unterschiede konnten beim NT nicht gezeigt werden. Beim ELISA-Test hatten Frauen signifikant häufiger positive Befunde als Männer (40,3 vs. 30,2%; p<0,05). Unter Annahme der Ergebnisse des NT als "wahre" Größe (positives Ergebnis = wirk-lich positiver Befund) wies der ELISA-Test nur eine geringe Sensitivität auf, die in Abhängigkeit vom NT-Grenzwert zwischen 33,9 und 38,2 Prozent schwankte. Eine Zunahme der Sensitivität mit steigendem NT-Grenzwert konnte nicht gezeigt werden. Die Spezifität schwankte zwischen 46,2 und 58,1 Prozent und korrelierte ebenfalls nicht mit dem NT-Grenzwert. Es konnte festgestellt werden, dass der ELISA-Test nur bedingt geeignet ist, um akute oder abgelaufene CBV-Infektionen nachzuweisen. Eine Korrela-tion zwischen dem ELISA-Test und dem NT lag nicht vor. Der ELISA-Test scheint aufgrund der Ergebnisse nicht geeignet, um den NT zu ersetzten.
Umfang:107 Seiten
DOI:10.17192/z2005.0651