Magneto-transport in (Ga,Mn)As-based alloys and hybrids
The work described in this thesis has to be seen in the context of developing semiconductor technology towards controlling the spin character of carriers in semiconductors. In this spintronic field, one of the present aims is to achieve a controllable ferromagnetic semiconductor at room temperature....
1. Verfasser: | |
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Beteiligte: | |
Format: | Dissertation |
Sprache: | Englisch |
Veröffentlicht: |
Philipps-Universität Marburg
2005
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Schlagworte: | |
Online-Zugang: | PDF-Volltext |
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In der vorliegenden Arbeit wurden die Eigenschaften des Magnetotransports von Legierungen und Hybriden auf (Ga,Mn)As Basis untersucht. In paramagnetischen GaAs:Mn-Schichten, die mittels MOVPE abgeschieden wurden, wurden bei tiefen Temperaturen ungewöhnliche positive und negative Magnetowiderstände (MR) beobachtet, die, wie auch in verdünnt-magnetischen II(Mn)-VI-Halbleitern, empfindlich von der Mn-Konzentration abhängen. Man vermutet, daß das Wechselspiel zweier Effekte eine bedeutende Rolle für die beobachteten Magnetowiderstände spielt. Einer ist die vom Magnetfeld abhängige Aufspaltung des Valenzbandes aufgrund der s,p-d-Austauschwechselwirkung. Der andere ist der durch den Manganeinbau induzierte Unordnungseffekt. Die Konkurrenz dieser beiden Effekte ist für die komplizierten MR-Effekte verantwortlich. Die experimentellen Magnetowiderstände in verdünnt-magnetischen II(Mn)-VI und III(Mn)-V-Halbleitern wurden qualitativ durch theoretische Berechnungen mit einem Netzwerk- und einem Beweglichkeitsmodell beschrieben. Im Gegensatz zu durch MBE hergestellten ferromagnetischen Ga1-xMnxAs-Legierungen , die ein negatives N0b zeigen, findet man in den durch MOVPE abgeschiedenen paramagnetischen GaAs:Mn-Schichten durch MCD-Messungen ein positives N0b. Andererseits wechselt das Vorzeichen von N0b in den MOVPE-Proben durch Te-Dotierung nach negativ. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, daß Betrag und Vorzeichen von N0b durch Veränderungen der lokalen elektronischen Struktur der Mn-Ionen eingestellt werden können, was zu vielfältigen intrinsischen bzw. extrinsischen Magnetotransporteffekten führt. In paramagnetisch-ferromagnetischen GaAs:Mn/MnAs-Hybridstrukturen , die durch MOVPE hergestellt wurden und die MnAs-Cluster mit NiAs-Struktur enthalten, beobachtet man große, ungewöhnliche Magnetowiderstandseffekte. Sie zeigen beispielsweise in einem Magnetfeld von 10 T bei tiefen Temperaturen einen negativen MR von 30%, der mit steigender Temperatur zu einem postiven MR von 160% wechselt. An den ferromagnetischen MnAs-Clustern finden bei tiefen Temperaturen Lokalisierungsprozesse der Ladungsträger statt , während die Cluster bei hohen Temperaturen als Spin-Filter wirken, was für die beobachteten MR-Effekte verantwortlich sein könnte. Es konnte gezeigt werden, daß die magnetischen Eigenschaften und Magnetotransporteigenschaften von GaAs:Mn/MnAs-Hybridstrukturen stark von den Wachstumsparametern abhängen. Tempert man die durch Tieftemperatur-MBE hergestellten Ga1-xMnxAs-Schichten nach dem Wachstum, so bilden sich zwei Arten von MnAs-Clustern, und es zeigt sich in den bei höheren Temperaturen getemperten Hybridstrukturen lediglich ein geringer positiver MR-Effekt. Durch Variation der Kristallzuchtparameter wurde bestätigt, daß die Größe des Spin-Filter-Effektes sowohl durch Form und Größe der Cluster, als auch durch deren Dichte abgestimmt werden kann. Es zeigte sich, daß die ungewöhnlichen Magnetowiderstands- und Halleffekte in durch MOVPE hergestellten GaAs:Mn/MnAs-Hybridstrukturen auch durch unterschiedliche Geometrien sowie durch hydrostatischen Druck verändert werden können. Die Ergebnisse deuten darauf hin, daß die Stärke der Wechselwirkung zwischen den Ladungsträgerspins und der Magnetisierung der MnAs-Cluster von äußeren physikalischen Parametern abhängt, was zu Veränderungen der Magnetotransporteigenschaften führt.