Untersuchung der Plasmakonzentration von Diabetikern und Stoffwechselgesunden im Hinblick auf diabetogene Hormone unter besonderer Berücksichtigung von Resistin
Resistin ist ein kürzlich entdecktes Hormon, welches exklusiv im Fettgewebe synthetisiert wird. Die Synthese dieses Hormons ist supprimiert bei genetisch oder diätisch induzierter Adipositas im Tiermodell. Die Gabe von Resistin führt zu einer verschlechterten Glucosetoleranz und zu verminderter Insu...
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Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2004
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Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Resistin ist ein kürzlich entdecktes Hormon, welches exklusiv im Fettgewebe synthetisiert wird. Die Synthese dieses Hormons ist supprimiert bei genetisch oder diätisch induzierter Adipositas im Tiermodell. Die Gabe von Resistin führt zu einer verschlechterten Glucosetoleranz und zu verminderter Insulinwirkung.
Aufgrund dieser Erkenntnisse lag die Vermutung nahe, dass Resistin eine entscheidende Rolle in der Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 und Adipositas spielen könnte.
Ein weiteres Hormon, Leptin, wird ebenfalls immer wieder in den Zusammenhang mit der Entstehung einer zunehmenden Insulinresistenz und Adipositas gebracht.
Die vorliegende Arbeit versucht daher einen Beitrag zur Aufklärung dieser Zusammenhänge zu leisten. Aus diesem Grund wurde das Blutplasma von 76 stoffwechselgesunden Probanden, von 43 Typ 1 Diabetikern und von 75 Typ 2 Diabetikern im Hinblick auf die Konzentration von Resistin, Leptin, Blutzucker, Cholesterin und Triglyceride untersucht.
Dabei wurde Resistin erstmals im Blutplasma gemessen. Stoffwechselgesunde Probanden hatten eine durchschnittliche Resistinplasmakonzentration von 38,8+/-7,9 ng/ml. Dabei zeigte sich keine Abhängigkeit zur Höhe des BMI. Die Resistinplasmakonzentration der Probanden mit Diabetes mellitus Typ 1 betrug durchschnittlich 39,4+/-7,2 ng/ml, die der Probanden mit Diabetes mellitus Typ 2 durchschnittlich 38,7ng+/-8,4 ng/ml. Damit ergaben sich weder zwischen den untersuchten Studiengruppen, noch zwischen den männlichen und weiblichen Probanden statistische signifikante Unterschiede bezüglich der Höhe der Resistinplasmakonzentration.
Die Leptinplasmakonzentration betrug durchschnittlich 19,8+/-19,5 ng/ml in der Gruppe der stoffwechselgesunden Probanden. Für die Typ 2 Diabetiker konnte eine durchschnittliche Konzentration von 25,1+/-21,7 ng/ml und für die Typ 1 Diabetiker von 12,9+/-18,7 ng/ml ermittelt werden. Dabei war die Höhe der Leptinkonzentration unabhängig vom Vorhandensein eines Diabetes mellitus Typ 2 (p=0,11).
Neben der starken Abhängigkeit zwischen Leptinplasmakonzentration und BMI zeigten sich außerdem noch geschlechtsspezifische Unterschiede. So lag die durchschnittliche Leptinplasmakonzentration der weiblichen Probandinnen statistisch signifikant höher als die der männlichen Probanden (p<0,01).
Die gemessene Plasmakonzentration für Resistin und Leptin korrelieren nicht miteinander. Im Gegensatz zu den für Resistin gefundenen Ergebnissen zeigte sich für Leptin ein Zusammenhang zwischen der Höhe der Plasmakonzentration und dem Ausmaß der Adipositas.
Die neu gewonnen Erkenntnisse über die Plasmakonzentrationen von Resistin und Leptin bei Diabetikern und Stoffwechselgesunden konnten den im Tiermodell gefundenen Zusammenhang zwischen Resistin und Diabetes mellitus, bzw. Insulinresistenz, nicht bestätigen. Weitere Studien sind nötig, um den Pathomechanismus des Diabetes mellitus besser zu verstehen und um somit möglicherweise neue therapeutischer Ansätze und Strategien zur Behandlung zu entwickeln |
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DOI: | 10.17192/z2005.0027 |