Therapeutische Effizienz von Naftidrofuryl auf die periphere arterielle Verschlußkrankheit im Stadium II unter besonderer Berücksichtigung der transkutanen Sauerstoffpartialdruckmessung mittels Laufbandbelastung

Eine Option zur Verbesserung der klinischen Beschwerdesymptomatik bei Patienten mit arterieller Verschlusskrankheit im Stadium II ist die Applikation vasoaktiver Substanzen. Zur Beurteilung der medikamentösen Therapieeffizienz werden die Verbesserung der schmerzfreien und maximalen Gehstrecke herang...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Klauck, Martina Christa
Beteiligte: Professor Dr. med. U. Koehler (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2004
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Eine Option zur Verbesserung der klinischen Beschwerdesymptomatik bei Patienten mit arterieller Verschlusskrankheit im Stadium II ist die Applikation vasoaktiver Substanzen. Zur Beurteilung der medikamentösen Therapieeffizienz werden die Verbesserung der schmerzfreien und maximalen Gehstrecke herangezogen. Die transkutane Sauerstoffpartialdruckmessung (tcPO2) erlaubt im Vergleich zur schmerzfreien Gehstrecke möglicherweise eine objektivere Beurteilung der medikamentösen Therapieeffekte. 22 Patienten im Alter von 61 Jahren (im Mittel) wurden im Rahmen einer kontrollierten, prospektiv angelegten Doppelblindstudie zur Beurteilung des Therapieeffektes von Naftidrofuryl in die Untersuchung aufgenommen. 12 Patienten wurden mit Naftidrofuryl (2x300 mg/die p.o.), 10 Patienten mit einem Placebo über einen Zeitraum von 12 Wochen behandelt. Die beiden Kollektive unterschieden sich nicht signifikant im Hinblick auf Alter, Geschlecht, kardiovaskuläre Morbidität und Gefäßstatus. Bei allen Patienten wurden initial eine Dopplerultraschalluntersuchung, eine Oszillographie sowie eine transkutane Sauerstoffpartialdruckmessung durchgeführt. Zu weiteren fünf Messzeitpunkten vor / unter Therapie erfolgten Registrierungen des transkutanen Sauerstoffpartialdruckes vor / unter Belastung. In der Placebogruppe stieg die schmerzfreie Gehstrecke im Mittel von 177 auf 242 m an, in der Naftidrofuryl-Gruppe von 186 auf 257 m (Differenz 23,5 versus 38,2%; ns). Der Vergleich der transkutan gemessenen PO2-Werte vor / unter Therapie zeigte keine signifikanten Unterschiede (in Ruhe bzw. unter Belastung) zwischen beiden Kollektiven. Die engste, jedoch negative Korrelation, bestand zwischen schmerzfreier Gehstrecke und dem Fußindex (Quotient aus tcPO2 Fuß Belastung und tcPO2 Fuß Ruhe in mmHg). Unsere Untersuchungen belegen eine nur leichtgradige Verbesserung der schmerzfreien Gehstrecke sowohl unter Placebo als auch unter Naftidrofuryl-Therapie. Wir erachten die schmerzfreie Gehstrecke als subjektive Angabe zur Beurteilung einer Therapieeffizienz für nur bedingt geeignet. Die transkutan durchgeführten PO2-Messungen haben ebenfalls keine signifikanten Unterschiede zwischen Verum und Placebo zeigen können. Es bleibt zu diskutieren, ob punktuelle transkutane PO2-Messungen den Therapieverlauf zufriedenstellend widerspiegeln können. Andererseits müssen Untersuchungen an größeren Patientenkollektiven durchgeführt werden, um die, in unserer Untersuchung nicht ausreichend nachweisbaren positiven Therapieeffekte von Naftidrofuryl zu bestätigen.
DOI:10.17192/z2004.0615