Sonographische Befunde bei Nebennierenläsionen - Bedeutung der abdominellen Sonographie in der Nebennierendiagnostik

Es wurden die Ultraschallbilder und -befunde von 293 Patienten mit insgesamt 326 Nebennieren(NN)-Läsionen aus den Jahren 1988 - 99 in Zusammenschau mit den Krankenakten retrospektiv ausgewertet. Inaktive NN-Adenome/Hyperplasien (n=109) stellten sich sonographisch zu 91 % rund oder oval, glatt begren...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Main Author: Hengst, Dörte
Contributors: Görg, Christian Prof. Dr. (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2003
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Summary:Es wurden die Ultraschallbilder und -befunde von 293 Patienten mit insgesamt 326 Nebennieren(NN)-Läsionen aus den Jahren 1988 - 99 in Zusammenschau mit den Krankenakten retrospektiv ausgewertet. Inaktive NN-Adenome/Hyperplasien (n=109) stellten sich sonographisch zu 91 % rund oder oval, glatt begrenzt, homogen echoarm dar, NN-Metastasen/Lymphome (n=124) dagegen nur zu 48 %. Phäochromozytome (n=9) wiesen oft ein typisches Bild mit komplexer Echostruktur und zystistischen (echofreien) Arealen auf. Benigne NN-Läsionen waren signifikant kleiner als maligne (2,7 vs. 4,8 cm; p<0,001). Eine in dieser Studie durchgeführte logistische Regressionsanalyse, unter Einschluss aller verfügbaren Informationen der abdominellen Sonographie zeigte, dass letztlich die Größe der NN-Läsionen das wichtigste Differenzierungsmerkmal zwischen malignen und benignen Läsionen war. Einen kleineren aber noch signifikanten Einfluss hatte auch die Form der NN-Läsionen, Formvariabilität sprach dabei für maligne Läsionen. Das Malignitätsrisiko lag über 50 % bei NN-Läsionen > 3,5 cm, bei formvariablen NN-Läsionen schon bei > 2 cm. 25 % der NN-Läsionen wurden zufällig entdeckt, sogenannte Inzidentalome, hier handelte es sich in der Hauptsache um inaktive Adenome/Hyperplasien, welche keiner weiteren Therapie bedürfen, es gilt aber die asymptomatischen Phäochromozytome, Nebennierenrinden(NNR)-Karzinome und die aktiven NNR-Adenome darunter zu diagnostizieren. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die abdominelle Sonographie wichtige Hinweise zur Diagnostik von NN-Läsionen liefert, aber zur Differenzial-diagnostik letztendlich nicht geeignet ist. Aufgrund ihrer relativ einfachen Handhabung, ihrer Kostengünstigkeit und der fehlenden Strahlenbelastung eignet sie sich jedoch insbesondere zur Durchführung von Verlaufskontrollen z.B. von NN-Läsionen bei Patienten mit bekanntem Primärkarzinom. Die Endosonographie kann vorallem bei linksseitigen NN-Läsionen zusätzliche Informationen bringen.
DOI:10.17192/z2004.0481