Psychotische Störungen und Drogenmissbrauch bei Jugendlichen
Fragestellung: Die Abgrenzbarkeit adoleszenter Patienten mit einer drogeninduzierten versus einer schizophrenen Psychose und Drogenkonsum wird bezüglich der Belastung mit prämorbiden Symptomen sowie der initialen Psychopathologie bei stationärer Aufnahme anhand einer klinischen I...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2003
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Fragestellung: Die Abgrenzbarkeit adoleszenter
Patienten mit einer drogeninduzierten versus einer
schizophrenen Psychose und Drogenkonsum wird bezüglich der
Belastung mit prämorbiden Symptomen sowie der initialen
Psychopathologie bei stationärer Aufnahme anhand einer
klinischen Inanspruchnahmepopulation der Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der
Philipps-Universität Marburg und des Heilpädagogischen Kinder-
und Jugendwohnheims ?Leppermühle? in Großenbuseck
evaluiert. Desweiteren werden der Zusammenhang zwischen
Drogenkonsummuster, familiärem Hintergrund und Lebensalter als
mögliche prädiktive Wertigkeiten für die Entwicklung einer
drogeninduzierten Psychose untersucht. Methodik: Es wurden alle
Patienten mit einem komorbidem Substanzabusus unter Verwendung
einer Kinder- und Jugendlichen Version des IRAOS (Instrument of
the retrospective assesment of the onset of schizophrenia,
Häfner et al., 1990) in die Evaluation eingeschlossen.
Patienten mit einer drogeninduzierten Psychose (n=8; Gruppe 1)
wurden im Vergleich zu schizophren erkrankten Patienten und
komorbidem Substanzabusus (n=19; Gruppe 2) und zu Patienten mit
anderen psychiatrischen Erkrankungen und komorbidem
Substanzabusus (n=30; Gruppe 3) untersucht. Ergebnisse: Die
Gruppen 1 (Patienten mit einer drogeninduzierten Psychose) und
2 (schizophren erkrankte Patienten mit komorbidem
Substanzabusus) unterscheiden sich signifikant bezüglich ihrer
Belastung mit prämorbiden Symptomen, hingegen sie bezüglich
ihrer initialen Psychopathologie nicht unterscheidbar sind.
Beim Vergleich der drei Gruppen zeigen sich signifikante
Unterschiede bezüglich der Drogenkombinationshäufigkeit und des
familiären Hintergrundes, hingegen keine signifikanten
Unterschiede bezüglich Dauer und Frequenz des Drogenkonsums
sowie des Lebensalters bei erstem Drogenkonsum feststellbar
sind. Schlussfolgerungen: Die Unterschiede bezüglich der
prämorbiden Symptomenbelastung der Gruppe 1 (Patienten mit
einer drogeninduzierten Psychose) und Gruppe 2 (schizophren
erkrankte Patienten mit komorbidem Substanzabusus) lassen einen
ätiologischen Zusammenhang des Drogenkonsums und der
Entwicklung einer psychotischen Störung vermuten und sprechen
dagegen, einen Drogenkosum allein als Risikofaktor für die
Entstehung einer psychotischen Störung bei hierfür bereits
vulnerablen Jugendlichen anzusehen. Die Vergleichbarkeit der
initialen Psychopathologie der beiden Gruppen zeigt die
Schwierigkeit der phänomenologischen Abgrenzbarkeit der beiden
Krankheitsbilder einer drogeninduzierten (Gruppe 1) versus
einer schizophrenen Psychose mit komorbidem Substanzabusus
(Gruppe 2). Für die Entwicklung einer drogeninduzierten
Psychose kommen einer höheren Kombinationshäufigkeit
psychotroper Substanzen sowie einem instabilen familiärem
Hintergrund prädiktive Wertigkeiten zu. |
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DOI: | 10.17192/z2004.0105 |