Proteoglykane und die Verpackung von Exportproteinen: Interaction von Serglycin und ZG 16 in den Zymogengranula des exokrinen Rattenpankreas
In Vorarbeiten konnte das Proteoglykan Serglycin in den Zymogengranula der Azinuszellen des exokrinen Rattenpankreas als Bindungspartner des sekretorischen Lektins ZG 16 identifiziert werden. Ferner konnte gezeigt werden, dass das korrekt glykosylierte Serglycin für die Sortierun...
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Beteiligte: | |
Format: | Dissertation |
Sprache: | Deutsch |
Veröffentlicht: |
Philipps-Universität Marburg
2003
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Schlagworte: | |
Online-Zugang: | PDF-Volltext |
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Zusammenfassung: | In Vorarbeiten konnte das Proteoglykan Serglycin
in den Zymogengranula der Azinuszellen des exokrinen
Rattenpankreas als Bindungspartner des sekretorischen Lektins
ZG 16 identifiziert werden. Ferner konnte gezeigt werden, dass
das korrekt glykosylierte Serglycin für die Sortierung von
Zymogenen in die Granula nötig ist (Biederbick et al., 2003).
Ziel dieser Arbeit war es, die Interaktion zwischen dem
überwiegend membranständigen ZG 16 und Serglycin näher zu
analysieren, um Aufschluss über Mechanismen der Verpackung und
Sortierung der Zymogene zu erhalten. Darüber hinaus sollten
mögliche weitere Proteoglykane aus dem Inhalt der
Zymogengranula isoliert werden.
Es wurden folgende Ergebnisse
erzielt:
1. Durch Klonierung und Expression der
unverzuckerten, rekombinanten N- und C-terminalen Abschnitte
des Serglycin und deren Einsatz in Bindungsstudien
(Co-Immunopräzipitation, GST-pull-down, Ligandenblots und
Crosslinkexperimenten) wurde festgestellt, dass die Interaktion
zwischen ZG 16 und Serglycin über den unverzuckerten
N-terminalen Bereich (SGN) durch zuckerunabhängige
Protein-Protein-Wechselwirkungen erfolgt.
2. Die
Bindungssequenz des Serglycin an das ZG 16 konnte durch
Herstellung verschiedener Punkt- und Deletionsmutanten des
N-terminalen Bereichs SGN und deren Verwendung in
Bindungsstudien auf die 9 N-Terminus nahen Aminosäuren
ARYQWVRCK eingegrenzt werden.
3. Bei der Analyse der
hypothetischen Sekundärstruktur des Serglycin, die mit Hilfe
des ExPASy Molecular Biology Server erstellt wurde, gab es sehr
starke Hinweise darauf, dass das Bindungsmotiv des Serglycin an
das ZG 16 ein b-Faltblatt darstellt.
Diese Daten zeigen, dass
Serglycin über den N-terminalen unverzuckerten Abschnitt eine
Protein-Protein-Interaktion mit dem sekretorischen Lektin ZG 16
macht. Über diese Interaktion werden das Serglycin und über
seine Glykosaminoglykan-Ketten assoziierte Zymogene an die
Zymogengranulamembran gebunden. Diese Wechselwirkung stellt
einen Sortierungsmechanismus für die Zymogene in die Granula
dar.
4. Für das Vorhandensein weiterer Proteoglykane im
Inhalt der Zymogengranula (ZGI) konnten nur indirekte Hinweise
gefunden werden. Im Blyscan-Assay, einer Fällung, die
spezifisch für Proteoglykane ist, konnten durch
Extinktionsmessung Proteoglykane nachgewiesen werden. Die
größte Extinktion wurde nach Vorbehandlung des ZGI mit NaHCO3
erhalten.
5. Die Zymogene scheinen mit Proteoglykanen
assoziiert zu sein. Durch diese Interaktion gelangt ein Teil
der Zymogene noch nach NaHCO3-Behandlung von ZGI und
anschließender Blyscan- oder Wesselfällung in das
Blyscanpellet, bzw. in die organische Phase der Wesselfällung.
Durch EGTA-Inkubation von ZGI kann diese Interaktion zwischen
Proteoglykanen und Zymogenen aufgehoben werden. Hier erscheinen
keine Zymogene im Blyscanpellet oder der organischen Phase der
Wesselfällung. |
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Umfang: | 148 Seiten |
DOI: | 10.17192/z2003.0709 |