Alzheimer und Agency Eine kulturlinguistische Analyse zur sprachlichen Aushandlung von Handlungsmacht im Kontext medizinischer Risikovorhersagen

Dieser Beitrag stellt eine kulturlinguistische Analyse zum Thema der Risikovorhersage der Alzheimer Demenz dar. Anhand von Gesprächsdaten und textuellen (Medien-)Diskursbeiträgen werden kommunikative Praktiken der individuellen und öffentlich-medialen Zuschreibung von Handlungsmacht untersucht. Ein...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie
1. Verfasser: Schwegler, Carolin
Format: Artikel (Zeitschrift)
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2024
Schlagworte:
Online Zugang:Online Zugang
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Beschreibung
Zusammenfassung:Dieser Beitrag stellt eine kulturlinguistische Analyse zum Thema der Risikovorhersage der Alzheimer Demenz dar. Anhand von Gesprächsdaten und textuellen (Medien-)Diskursbeiträgen werden kommunikative Praktiken der individuellen und öffentlich-medialen Zuschreibung von Handlungsmacht untersucht. Ein genauer Blick auf Agency – als Metapraktik mit kultureller Bedeutsamkeit – beleuchtet den individuellen und gesellschaftlichen Umgang mit probabilistischem Wissen sowie prädiktiven und präventiven Möglichkeiten. Auf der Basis einer linguistischen Analyse kann das Absprechen von Agency um typische Praktiken der Fremd- und Selbstzuschreibung ergänzt werden, die im Wechselspiel der Dimensionen Kontrolle und Verantwortung stehen: die indirekte Aufforderung, der deutliche Appell, die konkrete Handlungsanleitung sowie die Forderung nach Handlungsempfehlung. This article provides a cultural linguistic analysis concerning the risk prediction of Alzheimer’s dementia. On the basis of conversation data and textual (media) discourse contributions, various linguistic practices of individual and societal attributions of agency are identified. A closer look at agency – as meta practice of cultural significance – sheds light on the individual and societal handling of probabilistic knowledge as well as predictive and preventive possibilities. The results of this linguistic analysis show that the negative attribution of agency can be complemented by emerging attributions of active agency which interact with the dimensions of control and responsibility: the indirect request, the clear appeal, the concrete instructions for action and the demand for recommendations for action.
DOI:10.17192/obst.2024.102.8645