Schlafstörungen bei Tumorpatienten - eine Pilotstudie

Die hier vorgelegte Studie untersuchte mit einer ausführlichen Testbatterie an 107 Patienten mit unterschiedlichen Tumorentitäten die Häufigkeitsunterschiede von Schlafstörungen und den wichtigsten zu erwartenden Begleitfaktoren Depression, Angst, Schmerz, Grübelneigung, soziale Faktoren und der Beg...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Schnellen, Sebastian
Beteiligte: Strik, Herwig (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2023
Schlagworte:
Online-Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Die hier vorgelegte Studie untersuchte mit einer ausführlichen Testbatterie an 107 Patienten mit unterschiedlichen Tumorentitäten die Häufigkeitsunterschiede von Schlafstörungen und den wichtigsten zu erwartenden Begleitfaktoren Depression, Angst, Schmerz, Grübelneigung, soziale Faktoren und der Begleitmedikation. Dabei zeigte sich in den Interviews, dass die Aspekte der organischen, psychologischen und sozialen Begleitfaktoren einer Tumorerkrankung einen wesentlichen Einfluss auf die Schlafqualität der Patienten haben. Am häufigsten traten Schlafstörungen und Depressionen (86,8 %) gleichzeitig auf, und auch 77,6 % der Schmerzpatienten gaben Beeinträchtigungen des Schlafes an. Schmerzen (59,2 %) und Angst (77,4 %) wiederum traten gehäuft kombiniert mit einer depressiven Symptomatik auf. Allgemein nahmen Tumorpatienten mit Hinweise für Schlafstörungen häufiger Medikamente ein und waren durch Grübelneigung bzw. negativ konnotierte Teilaspekte einer Krebserkrankung wesentlich beeinträchtigt. Nach unserer Kenntnis ist dies die erste Studie, die bei Tumorpatienten eine derart umfangreiche Anzahl bekannter und anamnestisch erfassbarer Einflussfaktoren im Zusammenhang untersucht hat, darunter auch erstmals die Bedeutung sozialer Belastungsfaktoren. Eine Vielzahl von Studien sowie der direkte Patientenkontakt zeigen aber, dass diese Faktoren nur geringfügig in das Behandlungskonzept eines Tumorerkrankten mit einbezogen werden. Ein dementsprechend zu entwickelnder verkürzter Fragebogen sowie ein Screening-Instrument könnten es ermöglichen, in umfassenderen Studien einen valideren Überblick über die anamnestizierbaren Ursachen von Schlafstörungen bei einer Tumorerkrankung zu erhalten und damit Eingang zu finden in die tägliche Praxis aller im onkologischen Bereich tätigen Disziplinen.
DOI:10.17192/z2024.0129