Muslim women in Sarajevo: An empirical study of selfpositioning, narrating faith, and everyday practice

The central question of this book is how twenty- to thirty-five-year-old Muslim working women and students in Sarajevo live their faith in everyday life, what their religious practice looks like, and what role the value of being a good person and free choice play in their self-positioning. The resul...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Singer, Franziska
Beteiligte: Franke, Edith (Prof.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2021
Schlagworte:
Online-Zugang:PDF-Volltext
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Die zentrale Frage dieses Buch ist es, wie zwanzig- bis fünfunddreißigjährige muslimische berufstätige Frauen und Studentinnen in Sarajevo ihren Glauben im Alltag leben, wie ihre religiöse Praxis aussieht und welche Rolle der Wert, ein guter Mensch (dobar čovjek) zu sein, und die freie Wahl in ihrer Selbstpositionierung spielen. Als Ergebnis von fast zwei Jahren intensiver Feldforschung, einer Reihe von Interviews mit vielen verschiedenen Frauen und einer umfassenden Literaturrecherche bietet die Arbeit neue Einblicke in das Thema der Identitätskonstruktion und der muslimischen Religionspraxis in Bosnien und Herzegowina. Obwohl die Dissertation in Südosteuropa, speziell in der Stadt Sarajevo, angesiedelt ist, ist sie auch darüber hinaus relevant, insbesondere in Westeuropa, wo oft ein Gegensatz zwischen "Islam" und "Europa" wahrgenommen und konstruiert wird. Indem sie die Vorstellung vom Islam als dem Anderen, als einer rückständigen, nicht-europäischen Religion hinterfragt, stützt sich diese Arbeit auf qualitative Forschung, um die Selbstpositionierung junger muslimischer Frauen in Sarajevo zu analysieren. Dabei präsentiert sie eine alternative, wenn auch nicht singuläre Sichtweise, die beschreibt, wie ein "europäischer Islam" gelebt wird, der den in Westeuropa gängigen Stereotypen völlig widerspricht. Ein zentraler Untersuchungspunkt ist die Frage, ob das Muslimin-sein zunehmend in den Vordergrund der Identitätsbildung rückt und transnational verstanden wird und wie der Idee, ein guter Mensch zu sein, Vorrang vor der strikten Befolgung der Regeln des Islam eingeräumt wird. Dies kann auch Erkenntnisse für die Debatte über die Rolle des Islam im übrigen Europa liefern.