Pilotstudie zur Etablierung einer standardisierten Lymphadenektomie beim Nebennierenrindenkarzinom

Das Nebennierenrindenkarzinom stellt eine seltene maligne Erkrankung mit einer insgesamt ungünstigen Prognose dar. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 16% und 44%. Bereits bei Diagnosestellung liegt bei etwa der Hälfte aller Patienten ein fortgeschrittenes Tumorstadium vor. Die vollständige c...

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Bibliografische gegevens
Hoofdauteur: Franke, Georg Maximilian
Andere auteurs: Waldmann, Jens (Prof. Dr. med.) (Thesis begeleider)
Formaat: Dissertation
Taal:Duits
Gepubliceerd in: Philipps-Universität Marburg 2022
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Omschrijving
Samenvatting:Das Nebennierenrindenkarzinom stellt eine seltene maligne Erkrankung mit einer insgesamt ungünstigen Prognose dar. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 16% und 44%. Bereits bei Diagnosestellung liegt bei etwa der Hälfte aller Patienten ein fortgeschrittenes Tumorstadium vor. Die vollständige chirurgische Resektion stellt aktuell den einzigen kurativen Ansatz dar. Trotz einer R0-Resektion liegt, laut aktueller Literatur, die Rezidivrate zwischen 21% und 91%. Hier handelt es sich in 19%-60% der Fälle um lokoregionäre Metastasen. Die systematische Lymphadenektomie ist ein wesentlicher Baustein der onkologischen Chirurgie, da dadurch die Prognose verbessert und das Auftreten von Lokalrezidiven reduziert werden kann. Für zahlrei-che Tumorentitäten sind auf Grundlage von anatomischen Studien und histopathologischen Auswertungen der Umfang einer systematischen Lymphadenektomie definiert worden. Beim Nebennierenrindenkarzinom gibt es bislang keine eindeutigen Empfehlungen zum Ausmaß und Nutzen einer systematischen Lymphadenektomie. Diese Arbeit soll zum einen Anhalt über die Anzahl und Verteilung der Lymphknoten im Lymphabstromgebiet der Nebenniere geben und zum anderen Empfehlungen zur Lymphadenektomie bei malignen Nebennierentumoren erarbei-ten. Anhand von anatomischen Studien zum Lymphabstromgebiet der Nebenniere erfolgte zu-nächst die Definition von acht Lymphknotenkompartimenten. Nachfolgend wurden bei 20 Lei-chen die entsprechenden Kompartimente entnommen und histopathologisch ausgewertet. Insge-samt wurden zwischen 8 und 34 Lymphknoten entnommen (Median 20). In der seitengetrenn-ten Analyse wurden auf der rechten Seite 1-24 (Median 8) Lymphknoten entnommen. Linkssei-tig wurden 8-25 (Median 15) Lymphknoten entnommen. Die Mehrzahl der Lymphknoten wa-ren in den Kompartimenten II, IV, VI und VII lokalisiert. Die suprarenalen Kompartimente (V und VIII) wiesen keine Lymphknoten auf. Es wurden weiterhin alle vorliegenden Operationsbe-richte und histopathologischen Befunde von Patienten mit einem Nebennierenrindenkarzinom von 1997 bis 2016 in Marburg retrospektiv auf eine erfolgte Lymphadenektomie aufgearbeitet. Hier wurden bei 17 von 36 Eingriffen Lymphknoten entnommen, dies entspricht einer Lympha-denektomierate von 47,2%. Es wurden zwischen 1 und 29 Lymphknoten (Median 3) entnom-men. Wobei lediglich bei 3 der 17 Patienten eine Lymphadenektomie mit mindestens 5 entnom-menen Lymphknoten erfolgte. Bei einer Patientin wurde eine systematische Lymphadenektomie nach dem von uns definierten Schema durchgeführt. Dadurch konnte die Zahl an entfernten Lymphknoten deutlich erhöht werden. Es wurden insgesamt 29 Lymphknoten entnommen, 18 davon wiesen bereits Lymphknotenmetastasen auf. Die entnommenen Lymphknoten verteilten sich hauptsächlich auf die Kompartimente II und III. Auf Grundlage unserer Daten sowie der aktuellen Literatur sollte der Lymphadenektomie beim ACC ein größerer Stellenwert beigemessen werden. Dabei sollte die Lymphadenektomie stan-dardisiert erfolgen und die Mindestanzahl an zu entfernenden Lymphknoten über der bislang in der Literatur empfohlenen Anzahl von fünf liegen. Um den Einfluss einer systematischen Lym-phadenektomie beim ACC auf die Lokalrezidivrate und das Gesamtüberleben zu untersuchen sind weitere prospektive randomisierte Studien notwendig. Anhand prospektiv erhobener Daten könnte zudem der Umfang der Lymphadenektomie sowie die Mindestzahl an zu resezierenden Lymphknoten weiter evaluiert und adjustiert werden.
Fysieke beschrijving:74 Seiten
DOI:10.17192/z2022.0293